Ungewöhnlicher Konzertort in Coburg

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Johannes Kraft greift beim E-Piano in die Tasten, Andreas Blohmann lässt sein Saxofon erklingen, Bojana Blohmann, Pfarrerin Hedwig Porsch und Violinistin Sigrun Karr leiteten die Gäste gesanglich an und auch Gabriele Kahl und Martina Walz (von rechts) stimmten in den Gesang ein. Foto: Edwin Meißinger
Johannes Kraft greift beim E-Piano in die Tasten, Andreas Blohmann lässt sein Saxofon erklingen, Bojana Blohmann, Pfarrerin Hedwig Porsch und Violinistin Sigrun Karr leiteten die Gäste gesanglich an und auch Gabriele Kahl und Martina Walz (von rechts) stimmten in den Gesang ein. Foto: Edwin Meißinger
Beim Benefizkonzert im Winterweihnachtswald in der Aussegnungshalle des Coburger Friedhofs kamen über 700 Euro zusammen. Das Beerdigungsinstitut Kahl rundete den Spendenbetrag auf 1.500 Euro auf. (Von links); Tontechniker Julian Löhr, Daniela Kahl, Pfarrerin Dr. Hedwig Porsch, Andreas Kahl, Prof. Dr. Johannes W. Kraft, Bojana Blohmann, Andreas Blohmann, Gabriele Kahl, Reiner Kahl. Foto: Edwin Meißinger
Beim Benefizkonzert im Winterweihnachtswald in der Aussegnungshalle des Coburger Friedhofs kamen über 700 Euro zusammen. Das Beerdigungsinstitut Kahl rundete den Spendenbetrag auf 1.500 Euro auf. (Von links); Tontechniker Julian Löhr, Daniela Kahl, Pfarrerin Dr. Hedwig Porsch, Andreas Kahl, Prof. Dr. Johannes W. Kraft, Bojana Blohmann, Andreas Blohmann, Gabriele Kahl, Reiner Kahl. Foto: Edwin Meißinger
 

In der zur Winterlandschaft umgestalteten Aussegnungshalle am Friedhof fand ein besonderes Benefizkonzert für hinterbliebene und oftmals einsame Angehörige statt. Der Erlös soll der Palliativstation am Klinikum Coburg zugute kommen.

Die Vorweihnachtszeit scheint eine Zeit der kleinen und anrührenden Wunder zu sein. Am vierten Adventssonntag fand abends in der Aussegnungshalle des Coburger Friedhofs ein vorweihnachtliches Konzert vor einer Winterwaldkulisse statt.

Das Konzert initiiert hatte das Coburger Bestattungsinstitut Kahl in Kooperation mit Bojana Blohmann und Freunden. Das Benefizkonzert wurde zugunsten der Palliativstation des Coburger Klinikums veranstaltet. Im vorderen Bereich der Aussegnungshalle war ein grüner und teils festlich geschmückter Tannen-Winterwald aufgebaut. Zwischen den Stämmen tummelten sich die Künstler und traten zu ihrem Auftritt aus dem dunklen kleinen Forst hervor.

Bojana Blohmann sang Lieder von Liebe, Licht und Hoffnung und einem gelingenden Leben mit Gott. Begleitet wurde sie bei den Liedern teilweise gesanglich von Pfarrerin Hedwig Porsch aus der Heiligkreuz-Gemeinde.
Instrumentale Begleitung erhielt die bekannte Künstlerin Blohmann von dem Kantor aus Heiligkreuz, Sigurd Knopp, am Piano, ihrem Ehemann Andreas Blohmann auf dem Saxofon und der Violinistin Sigrun Karr. Die Begrüßung zu diesem außergewöhnlichen Konzert übernahm die Bestattungsmeisterin Gabriele Kahl, und die Trauertherapeutin und Trauerrednerin Martina Walz führte die erwartungsvollen Gäste durch das Programm.


Verwandelt

Die Aussegnungshalle ist meistens ein Ort, an dem der eigenen Trauer um einen verstorbenen lieben Menschen Freiraum gegeben wird. Dieses Mal jedoch verwandelte sie sich in einen Ort der Freude und der Hoffnung. Ob "Stern über Bethlehem" oder "Maria durch ein Dornwald ging", immer waren die Gäste voller Begeisterung dabei und spendeten reichlich Applaus. Darüber hinaus verlas Pfarrerin Porsch die Weihnachtsgeschichte nach dem Lukas-Evangelium. Zum bekannten "Hallelujah" von Leonard Cohen, mit einem selbstgeschriebenen christlichen Text von Bojana Blohmann, sangen fast alle das melodische Wort Hallelujah (Gelobt sei Gott!) mit.
Nach gut eineinhalb Stunden hatten die Instrumentalisten und Sängerinnen die Weihnachtsbotschaft offenbar in die Herzen und Gedanken der etwa 120 Gäste gebracht.

Da das Benefizkonzert für die Palliativstation des Coburger Klinikums stattfand, ließ es sich der Leiter der Palliativstation, Prof. Johannes W. Kraft, nicht nehmen, sich selbst an das E-Piano zu setzen und die Konzertgäste zu dem Lied "O, du fröhliche, o, du selige" anzuleiten. Am Ausgang legten die Konzertgäste Spenden in die bereitstehenden Kästen ein.

Bei dem Benefizkonzert verzichteten alle Künstler und Akteure auf ihre Gage. Wie die Bestattungsmeisterin Gabriele Kahl mitteilte, kämen die Spenden der Coburger Palliativstation zugute. Kahl versprach, die eingelegten Spenden auf die nächsten 1000 Euro aufzurunden. Jedoch musste sie am Ende zugeben, dass sie wortbrüchig wurde. Die Konzertgäste legten über 700 Euro ein. Theoretisch hätte das Bestattungsinstitut Kahl hier auf 1000 Euro aufrunden müssen. Das war ihm jedoch nicht genug und so entschloss man sich kurzerhand, den Spendenbetrag auf 1500 Euro zu erhöhen. Weder die Firmenleitung noch der stellvertretende Spendenempfänger, Prof. Dr. Johannes W. Kraft, legten dagegen Protest ein.

Wie Gabriele und Reiner Kahl berichteten, habe bereits im vergangenen Jahr ein derartiges Weihnachtskonzert in der Aussegnungshalle stattgefunden. Damals wurden der Palliativstation 1000 Euro übergeben. Alle Gäste des Weihnachtskonzerts verließen an diesem Abend gestärkt und weihnachtlich eingestimmt die Aussegnungshalle.