Die Grünen verabschiedeten einen Leitantrag, der für allerhand Diskussionsstoff sorgen dürfte. Sie wollen das Tempolimit in der Coburger Innenstadt drastisch senken. Auch die Mohrenstraße wollen sie umbenennen. Mögliche Namensalternativen gibt es schon.
Tempo 30 in der gesamten Coburger Innenstadt? Einen solchen Vorstoß hatte Ende der 1990er Jahre schon einmal die damalige Grünen-Stadtratsfraktion unternommen - und war damit krachend gescheitert, weil das rechtlich gar nicht möglich war.
Aber jetzt hat das Bundesverkehrsministerium eine Art Modellversuch ausgelobt: In Städten, die das wollen, kann ein flächendeckendes Tempolimit von 30 km/h getestet werden. Und genau darum sollte sich auch die Stadt Coburg bewerben, wird in einem weiteren Leitantrag der Grünen gefordert.
Tempolimit in der Coburger Innenstadt wäre "Riesen-Schritt"
"Tempo 30 macht es leichter", sich im Verkehr partnerschaftlich zu verhalten", argumentierte am Mittwochabend (02.12.2020) bei der Mitgliederversammlung Johannes Wagner. Und: Es wäre ein "Riesen-Schritt", der gar nicht viel kosten würde. Einzig ausgenommen von der Tempo-30-Regelung wäre die B4, auf der durchgehend (also auch auf der Stadtautobahn) Tempo 50 gelten sollte.
Grundsätzlich könnten sich die Grünen aber noch weitere Maßnahmen vorstellen, um die Innenstadt attraktiver und sicherer für Radfahrer zu machen. So schlägt der Arbeitskreis "Verkehrswende in Coburg" vor, die Bamberger und die Ketschendorfer Straße jeweils zu Einbahnstraßen für Autofahrer zu machen - der dadurch gewonnene Platz könnte für Radspuren genutzt werden.
Ein weiterer Vorstoß sorgt ebenfalls für reichlich Diskussionsstoff: Die Coburger Grüne wollen die Mohrenstraße umbenennen. Mögliche Namens-Alternativen sind auch schon gefunden.
Nein Herr Schmid, die Grünen werden in Coburg nichts umkrempeln. Der Mohr bleibt als Namensbestandteil, als Bildnis aber auch in jeder anderen positiven Wahrnehmung puntrennbar mit Coburg verbunden, egal was Minderheiten meinen, denen offensichtlich der gesunde Menschenverstand mit Realitätsbezug abhanden gekommen ist. Die Coburger Bürger werden ihre Geschichte sicher nicht verleugnen und allen Bestrebungen entgegentreten, die ihnen leichtfertig kein oder ein falsches Verständnis der Vergangenheit aber auch der Gegenwart unterstellen.