Die Verantwortlichen des abstiegsgefährdeten Fußball-Bezirksligisten TBVfL Neustadt/ Wildenheid haben auf die Talfahrt ihrer 1. Mannschaft reagiert. Am Dienstagabend teilte der Sportliche Leiter Siegfried Hansel seinem bisherigen Trainer Thorsten Redl mit, dass er von seinen Aufgaben entbunden wird.
Vorläufiger Interimstrainer ist Fabio Cannone. Der Italiener in Diensten der Wildenheider ist seit dem verlorenen Relegationsspiel zur Landesliga (2:4 gegen Spvg Oberkotzau) verletzt und kümmerte sich nach dem Rücktritt von Reservetrainer Recknagel zuletzt bereits um die A-Klassen-Mannschaft. Nun soll der fleißige Mittelfeldspieler zumindest übergangsweise die Bezirksliga-Truppe betreuen und zurück in die Erfolgsspur führen. Cannone coacht die Elf bereits am Wochenende beim schweren Auswärtsspiel in Stegaurach. Dort könnte allerdings bereits der neue TBVfL-Trainer Zaungast sein, erste, hoffnungsvolle Gespräche fanden bereits statt, so dass Hansel guter Dinge ist, dass eine schnelle Lösung gefunden wird.
Nach einer Negativserie von 13 sieglosen Spiele in Folge, in denen die "Puppenstädter" nur fünf Punkte holten, war die Trennung vom ehemaligen Mönchrödener Landesligaspieler absehbar. Nach der deprimierenden 1:5-Heimniederlage am Sonntag gegen den VfL Frohnlach II, als die Gastgeber überrollt wurden und im Gegensatz zu den vorangegangenen Spielen kaum noch Gegenwehr leistete, belegt der Fusionsverein mit 18 Punkten aus 19 Spielen den 14. Tabellenplatz und weist dabei ein Torkonto von 24:44 auf. Der fünftletzte Tabellenplatz würde am Saisonende zum Klassenerhalt reichen.
Aber nicht nur die sportliche Situation war für diese Personalentscheidung maßgeblich, sondern, wie in solchen Situationen oft üblich, interne Meinungsverschiedenheiten. Dennoch endet die gut zweijährige Zusammenarbeit mit dem inzwischen in Neustadt lebenden Fußballtrainer (C-Lizenz) im Guten.
Hansel bedankte sich ausdrücklich für die gute Arbeit, die der Spielertrainer in der Vergangenheit leistete. Redl bleibt dem Klub vorerst treu. In der letzten Saison spielte die Mannschaft mit einem sehr dünnen Spielerkader eine ordentliche Punktrunde in der Bezirksoberliga. Zahlreiche Ausfälle, vor allem aufgrund langwieriger Verletzungen, brachte die eingespielte Truppe in diesem Jahr allerdings in ein unruhiges Fahrwasser, so dass der Coburger Justizbeamte am Dienstagabend seinen Hut nehmen musste.