Stille Helfer - Lebensretter sogar

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Unglaubliche 175 Mal krempelte Hubert Zeitner die Ärmel hoch, um Blut zu spenden.Foto: Christian Dreßel
Unglaubliche 175 Mal krempelte Hubert Zeitner die Ärmel hoch, um Blut zu spenden.Foto: Christian Dreßel
Bürgermeister Martin Mittag (vorne links) und Günther Meyer (hinten, Zweiter von links) mit allen langjährigen Blutspendern Foto: Christian Dreßel
Bürgermeister Martin Mittag (vorne links) und Günther Meyer (hinten, Zweiter von links) mit allen langjährigen Blutspendern Foto: Christian Dreßel
 

Blutkonserven sind unerlässlich für die Medizin und dennoch rar. Die Stadt Seßlach zeichnete am Samstag fleißige Blutspender aus.

"Selbst habe ich glücklicherweise bisher noch keine Blutkonserve gebraucht, dennoch ist es wichtig zu helfen", erklärt sich Hubert Zeitner seine enorme Anzahl an Blutspenden. Im Rahmen der Ehrung für Blutspender in der Schulkantine in Seßlach wurde er für diesen unermüdlichen Einsatz auch ausgezeichnet.
Insgesamt spendete der Rentner in seinem Leben 175 Mal Blut. Eine schier unglaubliche Zahl - auch für Bürgermeister Martin Mittag (CSU): "Als ich zum ersten Mal von der Summe hörte, war ich komplett sprachlos." Für Zeitner dagegen gehören die Blutspenden zum Alltag, geschätzte 90 Prozent davon gab er in seiner Heimat in Seßlach ab. Angefangen hat er als 18-Jähriger, im Alter von 68 Jahren erhielt er Post vom Blutspendedienst. Er solle demnach nur weiter spenden, solange er sich fit fühle. "Ich hab nun schon über 85 Liter von meinem Blut zur Verfügung gestellt und will auch weiterhin spenden", gibt Zeitner einen Ausblick auf die Zukunft.


Blutversorgung in Gefahr

Doch nicht jeder besitzt eine derartige Einstellung zum Blutspenden wie Hubert Zeitner. Immer wieder kommt es in Deutschland zu Engpässen bei den Blutkonserven. Ein Umstand, der selbstverständlich die reibungslose medizinische Versorgung der Patienten in Gefahr bringt. Zwar halten laut einer Umfrage des Roten Kreuzes 94 Prozent der Deutschen das Thema Blutspenden für wichtig, doch letztendlich spenden nur 3,5 Prozent tatsächlich Blut. Ein Dilemma, das auch Günther Meyer vom Bayerischen Roten Kreuz (BRK) besorgt: "Blut ist das einzige, das bisher durch nichts anderes ersetzt werden kann. Beispielsweise brauchen Krebspatienten zuallererst eins - nämlich Blut."


Alarm auch in Seßlach

Auch in Seßlach selbst schlägt die Bereitschaft die Alarmtrommel. Roswitha Faber ist auf der dringenden Suche nach weiteren ehrenamtlichen Helfern, die die Bereitschaft am Tag der Blutspende unterstützen. "Andernfalls können wir hier in Seßlach keine Konserven mehr gewinnen".
Dem Seßlacher Bürgermeister Martin Mittag (CSU) war es ein besonderes Anliegen, die langjährigen Blutspender zu ehren. "Mit euren Spenden werden tagtäglich Menschenleben gerettet, dafür gilt euch höchster Respekt", wandt sich Mittag direkt an die Spender.

Zu den Geehrten gehören Miriam Frerichs, Sascha Gagel, Alfons Keller, Gabriele Vogt (jeweils 25 Blutspenden), Klaus Heimstädt, Elke Meixner (beide 50 mal), Richard Dellert, Günter Jahrsdörfer, Joachim Kalb, Achim Schmidt (jeweils 75 Mal), Joachim Böhm, Franz Jahrsdörfer (beide 100 Mal), Edgar Dünisch, Blanka Gagel (beide 125 Mal) und der bereits erwähnte Hubert Zeitner für 175 Blutspenden. Sie alle besitzen nun ein von der Stadtverwaltung überreichtes Präsent und die Gewissheit, mit ihrer Spendenbereitschaft Leben zu retten.