In den Zielen und Ideen für das Coburger Sanierungsgebiet Steinwegvorstadt/nördliche Innenstadt steckt an einigen Stellen ordentlich Brisanz.
Ein Vorschlag lautet zum Beispiel, den Gemüsemarkt umzugestalten und nicht mehr als Parkplatz zu nutzen.
Der Gemüsemarkt sei der einzige historische Platz Coburgs, der den Bewohnern und Besuchern nicht als Stadtraum zur Verfügung stehe, erläuterte Architektin Cornelia Dittmar am Mittwoch im Stadtrat. "Er hätte Potenzial für mehr." Allerdings, auch das sehen die Stadtplaner, müssten für die Anwohner selbstverständlich anderswo Parkplätze geschaffen werden.
Insgesamt 17 Punkte, an denen Veränderungen möglich wären, hat das Team um Vinzenz Dilcher, Geschäftsführer von UmbauStadt, herausgearbeitet. Darunter sind zum Beispiel auch die Belebung von Brachen in der Schenkgasse und des Lohgrabens durch die Öffnung der Erdgeschosse, die fehlende Ost-West-Verbindung zwischen Seifartshof und Steinweg und das Mehrgenerationenwohnen im rückwärtigen Teil der Post. Ein Teil der Ideen funktioniere alleine, andere nur zusammen, erläuterte Dilcher.
Die Stadt müsse sich natürlich fragen, ob sie wirklich alles "umkrempeln" wolle. "Man muss aufpassen, dass man nichts überfrachtet, aber man darf es auch nicht zu klein halten." Die Arbeiten an dem neuen Sanierungsgebiet seien auf 15 Jahre ausgelegt. Das neue Sanierungsgebiet VII, soll in der Stadtratssitzung am Mittwoch, 24. Mai, beschlossen werden. Es rahmt das bereits bestehende Sanierungsgebiet II - die Steinwegvorstadt - ein.
Ich stimme "COBSERVER" inhaltlich vollkommen zu. Was wäre denn, wenn die Tiefgarage anstatt unter den Schloßplatz unter den Salzmarkt gebaut wird? Dann kann doch obenauf gerne Grün kommen. Und wenn auch noch zwei oder drei Stockwerke in die Tiefe gegangen wird, dann ist sogar noch mehr Platz zum parken.
Oder ist das für die IHKler auch zu weit? Von mir aus baut noch einen Tunnel in Richtung Schloßplatz, damit das Gejammer aufhört. Und zur Not auch mit Rollband für den Personentransport und Schuhputzmaschine an jedem Ende, damit auch die Theaterbesucher zufrieden sind. Ist doch egal, was das kostet, denn - was sein muss, muss eben sein in Coburg. Die Autos dürfen gerne über den "Unteren Bürglaß" einfahren, in Schrittgeschwindigkeit über den Salzmarkt ausfahren. Ach ne, geht ja nicht, denn die Coburger sind ja laut Stadtrat nicht in der Lage, Fahrstreifen ordentlich zu nutzen. Kleiner Tipp: Niveliert die Fahrbahnen, dann sieht man auch die Markierungen und kann das einschätzen.
Dann wird das Vorhaben "Salzmarkt" wohl ohne externe Kommision auch nix. Mensch, gleich noch eine Idee: Wir brauchen keinen Stadtrat mehr, nur noch die Bürgermeister. Der Stadtrat wird durch PWC ersetzt, die können dann ja entscheiden. Koste es, was es wolle, wir ham´s ja. Und es ist ja nicht so, dass wir viele Ämter mit vielen Beamten und Angestellten haben, die a) aus Coburg kommen, b) sich hier auskennen und c) mit gesundem Menschenverstand entscheiden können, wenn man sie denn d) einfach mal lassen würde.
Die Forderung, dass wir deswegen natürlich dringend eine Tiefgarage unter dem Schloßplatz brauchen, wird demnächst folgen.
Was soll das eigentlich? Der Gemüsemarkt ist ein für Anwohner gut geeigneter und notwendiger innerstädtischer Parkplatz, der das Stadtbild kaum stört und Bestand haben muss. Allerdings wäre eine Beschränkung ausschließlich für Anwohner sowie einige Plätze für Behinderte angebracht. Die Entfernungen zu allen Coburger Parkhäusern und dem Ketschenanger halten sich in Grenzen und sind für alle anderen Autofahrer absolut zumutbar.
Ein wesentlicher Gewinn für das Stadtbild wäre allerdings eine komplette Sperrung der Unteren Anlage (ausgenommen Zufahrt für Anwohner). Dann wären ein sehr schöner Teil der alten Coburger Stadtmauer nicht mehr von davor parkenden Fahrzeugen verunstaltet und der oft störende Verkehr mit Behinderungen, häufig verursacht von besorgten Müttern, die sich wahrscheinlich am liebsten mit ihren Kindern noch ins Klassenzimmer setzen würden, hätte sich somit auch erledigt. Denn der wirklich kurze Weg zum Ketschenanger ist ja wohl für alle, die jetzt meinen bis vor die Schule fahren zu müssen bzw. die noch dort parken (dürfen), erträglich.