HSC zog Rostock früh den Zahn

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Die Ehrenrunde unter den Zuschauern hatten sich die Spieler und der Trainer des HSC 2000 Coburg, Jan Gorr, nach dem letzten Spiel 2015 verdient. Der Siegeszug des aufstiegsambitionierten Teams hielt auch im ersten Rückrundenspiel gegen Empor Rostock an. Die Pause bis Anfang Februar kommt aber gerade recht, um verletzte Spieler auskurieren zu können. Fotos: Iris Bilek
Die Ehrenrunde unter den Zuschauern hatten sich die Spieler und der Trainer des HSC 2000 Coburg, Jan Gorr, nach dem letzten Spiel 2015 verdient. Der Siegeszug des aufstiegsambitionierten Teams hielt auch im ersten Rückrundenspiel gegen Empor Rostock an. Die Pause bis Anfang Februar kommt aber gerade recht, um verletzte Spieler auskurieren zu können. Fotos: Iris Bilek
Lukas Wucherpfennig war nicht nur mit seinen fünf Toren gegen Rostock wieder ein Leistungsträger im HSC-Team.
Lukas Wucherpfennig war nicht nur mit seinen fünf Toren gegen Rostock wieder ein Leistungsträger im HSC-Team.
 
Oliver Krechel zeigte seine Klasse, gerade dann, wann er gebraucht wird. So ging der Sieg gegen Rostock auch zu einem großen Anteil auf sein Konto, was die Fans mit viel Beifall honorierten.
Oliver Krechel zeigte seine Klasse, gerade dann, wann er gebraucht wird. So ging der Sieg gegen Rostock auch zu einem großen Anteil auf sein Konto, was die Fans mit viel Beifall honorierten.
 

Coburg mit 7:0-Lauf vor der Pause. Der Gast von der Ostsee ließ bei der 23:30-Niederlage lange nicht locker.

Egal welchen Spieler des HSC 2000 Coburg man vor der Partie fragte, jeder wollte Revanche für die Auftaktniederlage zu Saisonbeginn der 2. Handball-Bundesliga Ende August beim HC Empor Rostock.
Die Pleite, der nur noch drei Niederlagen gegen Erstliga-Absteiger folgten, hat sich tief in das Gedächtnis der Spieler und ihres Trainers Jan Gorr eingebrannt. Trotzdem erlaubten sie sich phasenweise zu viele leichte Fehler und wären ohne die Paraden von Oliver Krechel vor der Pause wohl mehr unter Druck geraten.
Doch am Ende gelang eine hoch verdiente 30:23-Revanche für die Hinspielniederlage. Danach ging es als Dank für die Fans auf eine Ehrenrunde zum Abklatschen direkt an den Fans vorbei.


Gast ohne Scheu

Erneut begannen die Rostocker ohne große Scheu vor den HSC-Fans in der ausverkauften HUK-Coburg-Arena, mit durchdachten Spielzügen über den Kreis oder über die rechte
Außenbahn. Sechseinhalb Minuten dauerte es, bis Coburg beim 4:3 erstmals selbst in Führung ging. Vorausgegangen waren zwei Paraden von Oliver Krechel und ein energisches Durchsetzen gleich gegen drei Gegenspieler von Dominic Kelm am Kreis.
Doch mit einer aufmerksamen Abwehr und profitierend von zu vielen HSC-Fehlern in dieser Phase, machten die Rostocker aus einem 5:3 ein 5:6. Doch das konterte nun Coburg mit sieben Treffern in Folge zum 12:6. Eine verrückte, wechselvolle erste Viertelstunde war da gerade vorbei.
Das war der Zeitpunkt, an dem Empor-Trainer Aaron Ziercke zur zweiten Zeitauskarte griff, diese aber erst einmal wieder einsteckte. Ein technisches Schmankerl bot wenig später Adnan Harmandic. Mit dem Rücken zu seinem Kreisläufer Dominic Kelm spielte er diesen über Kopf mit der Rückhand an. Der daraufhin folgende Strafwurf wurde vergeben und nun war Rostock wieder an der Reihe, nutzte erneute Fehler des HSC aus.
Das sah jetzt alles ein bisschen zu lässig aus. Weitere klare Chancen wurden liegen gelassen, Bälle gingen verloren und die Gäste "bedankten" sich mit dem 13:10.
Das rief Jan Gorr mit einer Auszeit auf den Plan. Doch sein Team riskierte bis zur Pause oft weiter einen Tick zu viel und ging trotzdem mit sechs Toren Vorsprung in die Kabine.
Danach war erst einmal viel Platz auf dem Spielfeld, gleich drei Spieler saßen ihre Zeitstrafen ab, doch die Partie war jetzt wieder ausgeglichen. Rostock störte nun verstärkt den Spielaufbau der Coburger, indem man seine Halbspieler vorzog.
Die unbequem zu spielende offene Deckung behagte dem HSC dabei nicht so. Erst als Krechel annähernd an die Leistung vor der Pause anknüpfte, vergrößerte sein den Team den Vorsprung etwas, ließ aber insgesamt zu viele Chancen liegen.


Göhl wieder am Ball

Nach 51 Minuten kam Ronny Göhl dann zu seinem 323. Einsatz für die Coburger, traf aber nur den Pfosten und scheiterte zwei Mal an Kominek im Rostocker Tor. So bleibt der Top-Torschütze bei 1098 Feldtoren stehen. Der HSC verwaltete den Vorsprung mehr oder weniger, ohne noch einmal ernsthaft in Gefahr zu geraten. So kam auch Nicolas Franke noch zu seinem Einsatz, doch sein Sprint zu seinem ersten Saisontreffer wurde von der Schlusssirene gestoppt.
Mit Verweis auf die kürzlich erschienene Vereinschronik "15 Jahre HSC" verkündete Vorstandssprecher Stefan Apfel vor der Partie schon eine Hoffnung für 2016: "Vielleicht können wir im 16. Jahr ein ganz neues Kapitel aufschlagen." Den Anfang hat Coburg mit einem tollen Handball-Jahr 2015 gemacht.


Stimmen zum Spiel

HSC-Spielführer Till Riehn: "Mit Oliver Krechel haben wir eine gute Abwehr gestellt. Das war die Grundlage für den Erfolg. Vorne haben wir uns gegen die dann offene Deckung der Rostocker schwer getan, hatten uns aber einen verdienten Vorsprung herausgespielt."
HSC-Vorstandsprecher Stefan Apfel: "Wir sind auf einem Aufstiegsplatz, aber die Serie ist noch lang. Auf Grund der aktuellen Verletzungssituation muss man vor der Mannschaft aber umso mehr für diese Leistung den Hut ziehen."
HSC-Trainer Jan Gorr: "Wir sind jetzt zehn Spiele ungeschlagen. Heute war sicher nicht alles gut, aber wir haben unsere Mitte in der Deckung gut zugemacht. Wichtig war der Vorsprung zur Pause. Insgesamt haben wir es gut gelöst und sind nach dem 13.10 nicht mehr in Gefahr geraten."
HC-Trainer Aaron Ziercke: "Bis auf die Phase zum 6:6 hatten wir nie eine echte Chance. Eigentlich hätten wir höher verlieren müssen, denn wir hatten nicht unseren besten Tag."