HSC will endlich Rimpar schlagen

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Adnan Harmandic war ihm Hinspiel mit neun Treffern der effektivste Spieler auf dem Parkett und er stellte auch das 22:22 für den HSC Coburg gegen Rimpar in der Schlussminute sicher. Derzeit läuft er seiner Form etwas hinterher, will aber heute die richtige Antwort geben. Foto: Timo Geldner
Adnan Harmandic war ihm Hinspiel mit neun Treffern der effektivste Spieler auf dem Parkett und er stellte auch das 22:22 für den HSC Coburg gegen Rimpar in der Schlussminute sicher. Derzeit läuft er seiner Form etwas hinterher, will aber heute die richtige Antwort geben. Foto: Timo Geldner

In Würzburg soll erstmals ein Sieg her, damit der Vorsprung auf Verfolger Friesenheim nicht weiter schrumpft. Trainer Gorr spricht von einer "Kopfsache".

"Wir müssen wieder mehr Emotionen in unser Spiel bringen, auch da müssen wir ansetzen", zeigt der Spielführer des HSC 2000 Coburg, Till Riehn, den Weg auf, damit sein Team nach mageren 5:5 Punkten im Mai wieder in die Erfolgsspur kommt.
Das wird vor dem Frankenderby heute in der sOliver-Arena in Würzburg bitter notwendig sein. Denn die Rimparer auf Platz 14 sind noch lange nicht aller Abstiegssorgen ledig, haben nur vier Zähler Abstand auf einen Abstiegsplatz, brauchen dringend jeden weiteren Punkt, da ihr Restprogramm mit Heimspielen gegen Wilhelmshaven und Friesenheim und Auswärtspartien in Hamm, Bietigheim und Ferndorf alles andere als einfach ist.
Zudem könnte die HSC-Bilanz gegen die Unterfranken schlechter kaum sein. Sieben Partien wurden bislang gespielt, keine konnte Coburg gewinnen. In der 3. Liga gab es drei Niederlagen und ein glückliches Heimremis.
Unentschieden endete auch das Hinspiel in Coburg, ansonsten stehen in der 2. Liga zwei Niederlagen zu Buche.
Diese vorgezogene Partie des 40. Spieltages steht heute ganz alleine im Blickpunkt. "Wir sind heiß auf dieses Derby, heiß darauf, es zu spielen und genauso heiß, es endlich zu gewinnen", gibt Coburgs Trainer Jan Gorr vor. "Das würde uns ja ganz gut in den Kram passen, wenn uns das diesmal gelingen würde."
Dazu muss aber das wechselvolle Spiel mit vielen Auf und Abs in einer Partie, das sich 2016 fast wie ein roter Faden durch das HSC-Spiel zieht, abgestellt werden. HSC-Kreisläufer Dominic Kelm bringt es auf den Punkt: "Wir müssen uns jetzt in Rimpar voll konzentrieren." Alle wissen, dass das Derby alles andere als eine einfache Angelegenheit wird. Angefangen bei TW Max Brustmann über Rechtsaußen Max Bauer oder Lars Kaufmann auf der Mittelposition wachsen die "Wölfe" gerade in diesen Duellen immer über sich hinaus.
Beim HSC war im Hinspiel Adnan Harmandic mit neun Treffern herausragend. Dieser damaligen Form läuft er derzeit hinterher. Der gesamt Rückraum muss wieder mehr Durchschlagskraft zeigen. "Natürlich spielt im Moment auch der Kopf eine Rolle, vieles geht nicht mehr so leicht von der Hand. Aber solch eine Situation meistert man nur durch Erfahrung und Durchleben. Wir müssen lernen, damit umzugehen, diese Qualität müssen wir uns noch richtig aneignen", hat Gorr als eine der Ursachen ausgemacht. Das Potenzial ist definitiv vorhanden, die Coburger müssen es wieder einmal über mehr als 20 Minuten abrufen.
Nebensächlich, aber doch interessant - die Coburger könnten das 1000. Saisontor erzielen, wenn ihnen 25 Tore gelingen. An eine Niederlage mag in Coburg niemand denken, dann wäre Friesenheim in Schlagdistanz.

Drei Kandidaten streiten noch um zwei freie Aufstiegsplätze
Die HG Saarlouis und die DJK Rimpar Wölfe, beide noch abstiegsbedroht, können im Aufstiegskampf in den kommenden zehn Tagen das Zünglein an der Waage spielen.
Beide Teams treffen auf die Aufstiegskonkurrenten Friesenheim und Coburg. Der HSC spielt zunächst heute in Rimpar, die am Sonntag dann Friesenheim erwarten. Die TSG ist dann selbst nur drei Tage später in Saarlouis zu Gast. Die Saarländer kommen am Wochenende darauf nach Coburg, die zwischendurch in Nordhorn gastieren. Zweiter Minden hat andere Gegner.

TSV GWD Minden (2. Platz, 55:13 Punkte):
7. Mai: Henstedt-Ulzburg (A)
10. Mai: TUSEM Essen (H)
13. Mai: EHV Aue (A)
25. Mai: HC Erlangen (H)
27. Mai: TV Neuhausen (A)
04. Juni: VfL Bad Schwartau (H)

HSC 2000 Coburg (3. Platz, 53:17 Punkte):
4. Mai: DJK Rimpar Wölfe (A)
8. Mai: Nordhorn-Lingen (A)
14. Mai: HG Saarlouis (H)
27. Mai: TV Emsdetten (H)
04. Juni: HF Springe (A)

TSG Friesenheim (4. Platz, 48:20 Punkte):
8. Mai: DJK Rimpar Wölfe (A)
11. Mai: HG Saarlouis (A)
15. Mai: HC Empor Rostock (H)
21. Mai: HF Springe (A)
27. Mai: Eintracht Hagen (H)
04. Juni: Bayer Dormagen (A)

So sieht's der Gegner
Obinger: "Du musst den HSC Coburg ständig beschäftigen"

Matthias Obinger, Trainer der DJK Rimpar Wölfe, sieht die lange Pause seines Teams kritisch: "Es ist eher ein Nachteil, dass wir unser letztes Spiel am 17. April hatten.
Die Pause war zu kurz, um die Verletzten voll zu kurieren. Jan Winkler wird auch gegen den HSC Coburg fehlen, hinter den Einsätzen von Lars und Tom Spieß sowie Julian Sauer stehen Fragezeichen. Zudem sind wir aus dem Rhythmus." Aufgrund des Restprogramms zählt für die noch abstiegsbedrohten Rimparer aber jeder Punkt: "Wir haben nie eine Klatsche bekommen, fünf Mal mit einem Tor verloren, aber davon können wir uns nichts kaufen. Auswärts wird es in den restlichen Spielen schwer, auch weil wir dort in dieser Saison nicht überzeugen konnten. Wir müssen unsere Punkte eben zu Hause holen."
Obinger, der sich die Partie gegen Wilhelmshaven eigentlich vor Ort in Coburg ansehen wollte, dann aber lieber doch eine Trainingseinheit mit seiner Mannschaft einschob, hat im Videostudium gesehen, wie man Coburg schlägt: "Dazu musst du wie Wilhelmshaven 60 Minuten konstant durchhalten, immer wieder neue Aufgaben stellen. Der HSC Coburg darf nicht ins Laufen kommen, muss beschäftigt werden."
Und nicht zuletzt wegen der vielen Verletzten und des unausgewogenen Spielplanes hat er noch einen Vorschlag: "Warum lässt man die Teams, die keine Nationalspieler stellen nicht in den langen (WM/EM/Länderspiel-)Pausen spielen, wenn diese sich einig sind."


Spielplan entzerren

Denn für Obinger sind erst sieben Spiele in 22 Tagen und dann 18 Tage Pause ein Unding: "Das frisst Körner, der Spielplan gehört entzerrt."


DJK Rimpar gegen
HSC 2000 Coburg


DJK Rimpar:
Konstantin Madert, Max Brustmann - Sebastian Kraus, Stefan Schmitt, Dominik Schömig, Julian Bötsch, Jan Schäffer, Patrick Schmidt, Steffen Kaufmann, Benedikt Gräsl, Lukas Siegler, Max Bauer, Tom Spieß, Benedikt Brielmeier.
class="artFett">Trainer: Matthias Obinger.

HSC 2000 Coburg: Jan Kulhanek, Oliver Krechel - Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Dominic Kelm, Matthias Gerlich, Sebastian Kirchner, Jiri Vitek, Steffen Coßbau, Florian Billek, Till Riehn, Adnan Harmandic, Girts Lilienfelds, Romas Kirveliavicius.
Es fehlt: Philipp Barsties (Aufbautraining).
Trainer: Jan Gorr.

SR-Duo:
Sebastian Grobe (Braunschweig) / Adrian Kinzel (Bochum).

Ort: In der S.Oliver-Arena in Würzburg.