Erst Neuhausen, dann Erlangen

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Spätestens am Sonntag platzt die HUK-Arena wieder einmal aus allen Nähten, denn ab 17 Uhr kommt es zum Frankenderby zwischen dem HSC 2000 Coburg und dem HC Erlangen. Foto: Albert Höchstädter
Spätestens am Sonntag platzt die HUK-Arena wieder einmal aus allen Nähten, denn ab 17 Uhr kommt es zum Frankenderby zwischen dem HSC 2000 Coburg und dem HC Erlangen. Foto: Albert Höchstädter

Mit einem Heimsieg würde der HSC Coburg Zweiter. Am Sonntag steigt dann das mit großer Spannung erwartete Frankenderby gegen Erlangen.

Doppelspieltag - ein Wort das Trainer und Spieler in der 2. Liga gar nicht gerne hören, bedeutet es doch eine Belastung, die weit über das Normalmaß hinausgeht und eine schwierige Vorbereitung insbesondere für das Sonntagsspiel.
Ganz besonders dann, wenn am Freitag weit gefahren werden muss. Das trifft am heutigen Freitag neben anderen Teams auch den Sonntags-Gegner des HSC 2000 Coburg, Spitzenreiter HC Erlangen. Für die geht es zum unbequem zu spielenden Wilhelmshavener HV, dem ersten von vier Auswärtsspielen in den nächsten fünf Partien, davon mit dem WHV, Coburg und bei der HG Saarlouis drei in acht Tagen in Serie.


Ein unbequemer Gegner

Auf die Coburger wartet heute Abend (Anwurf um 20 Uhr) mit dem TV Neuhausen ein Gegner der unbequem zu spielen ist.
"Das wird richtig interessant, denn ihr Spielsystem ist schon etwas Besonderes auf das man sich genau einstellen muss", ist HSC-Coach Jan Gorr zunächst auf Neuhausen fokussiert.
Sein Team dürfte sich einer offensiven Deckung, die extrem zupackt und aus dieser heraus tempoorientiert nach vorne spielt gegenübersehen. Genau daran hatte man schon im Hinspiel zu knabbern.
"Auch im Angriff verfügen sie über unterschiedlich Typen. Jona Schoch kommt mit viel Dynamik, Jan Reusch ist mit seinen schnellen Beinen und dem flinken Eins gegen Eins das Gegenstück dazu und Andreas Bornemann und Cornelius Maas auf den Rückraum-Halbpositionen glänzen als Schützen."
Das ist eine breite Palette, die der HSC beachten muss. Jan Gorr hat alle 15 Spieler aus seinem Kader an Bord, was im Hinblick gerade auf den Doppelspieltag wichtig ist. Natürlich ist es ein großer Vorteil, beide Spiele vor eigenem Anhang spielen zu können.


Akute Derbyschwäche

Am Sonntag gilt es gegen den HC Erlangen gegen die akute "Derbykrankheit" des HSC anzuspielen. Wie in Aue oder gegen Rimpar steht in den sieben Duellen gegen die Mittelfranken auch nur ein Sieg zu Buche.
Im Hinspiel lief es für die Coburger ungünstig, da man da keinen Linkshänder im Rückraum zur Verfügung und zu viel Respekt hatte. Den muss man unbedingt ablegen. "Erlangen ist nicht nur individuell sehr gut, sondern tritt auch mannschaftlich sehr geschlossen auf", weiß Gorr trotz des Heimvorteils um die Schwere der Aufgabe gegen den Spitzenreiter.
Vor allem auch deswegen, weil Erlangen ein ganz anderes Spielsystem pflegt als Neuhausen, mit einer kompakten defensiven Abwehr agiert.
"Da müssen wir den Schalter umlegen, was aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit nicht einfach ist", fordert Jan Gorr höchste Konzentration, was aber aufgrund der Doppelaufgabe leichter gesagt ist als getan. Zudem hebt sich Erlangen noch einmal von der Konkurrenz ab und hat mit den Verpflichtungen von Rückkehrer Nikolas Katsigiannis im Tor (vom THW Kiel) und Handball-Weltmeister Michael Haaß, ganz deutlich die Weichen Richtung 1. Liga gestellt. Haaß soll zusammen mit Stranovsky, der letzte Woche mit elf Treffern glänzte, künftig die Fäden ziehen.
Läuft es am Freitag mit einem Sieg gegen Neuhausen rund für die Coburger, kommt es am Sonntag auch von der Platzierung her zum absoluten Top-Spiel Zweiter gegen Erster.


745 Tore - ohne Strafwurf

Für Dominic Kelm könnte es zu einem besonderen Doppelspieltag werden. Der Kreisläufer könnte Florian Lendner auf Platz Zwei der ewigen HSC-Torjägerliste ablösen. Für ihn und das Team ist das zum gegenwärtigen Zeitpunkt sicher nebensächlich, doch mit derzeit 745 Toren fehlen auf den langjährigen Linksaußen gerade noch vier Treffer. Beide haben gemeinsam, dass sie alle ihre Treffer aus dem Feld heraus erzielt haben, kein einziger Strafwurf darunter ist. In den kommenden Wochen wartet auf den HSC ein ungewöhnliches Programm. Torwart Jan Kulhanek hat bereits nach der letzten Partie beim VfL Bad Schwartau auf den "unruhigen Rhythmus bis Ende April" verwiesen.


Der Fahrplan im März und April

Nach dem Doppelspieltag heute und am Sonntag hat der HSC ein spielfreies Oster-Wochenende aufgrund der ungeraden Anzahl an Mannschaften, gastiert dann am 2. April beim Aufstiegskonkurrenten TSG Friesenheim.
Dem folgt ein erneut spielfreies Wochenende aufgrund eines Lehrgangs der DHB-Auswahl während dessen eigentlich die Olympia-Qualifikation ausgespielt werden sollte. Dies ist aufgrund des errungenen EM-Titels nun hinfällig.


Den Akku wieder aufladen

Am 16. April gastiert Minden-Bezwinger ASV Hamm-Westfalen in Coburg und dem schließt sich erneut ein Doppelspieltag mit Partien bei der SG BBM Bietigheim und in eigener Halle gegen TuS Ferndorf an.
Jan Gorr zum ungewöhnlichen Rhythmus: "Zum Aufladen der Akkus ist das ja eine gute Gelegenheit."

Freitag, 18. März, 20 Uhr
HSC Coburg- Neuhausen

HSC 2000 Coburg:
Jan Kulhanek, Oliver Krechel - Markus Hagelin, Lukas Wucherpfennig, Dominic Kelm, Matthias Gerlich, Sebastian Kirchner, Jiri Vitek, Tomas Riha, Steffen Coßbau, Florian Billek, Till Riehn, Adnan Harmandic, Girts Lilienfelds, Romas Kirveliavicius. - Trainer: Jan Gorr.

TV Neuhausen:
Daniel Rebmann, Magnus Becker - Frederic Stüber, Klaus Schuldt, Philipp Keinath, Christian Wahl, Daniel Reusch, Jona Schoch, Felix Klingler, Tim Keupp, Ferdinand Michalik, Jan Reusch, Andreas Bornemann.
Trainer: Aleksandar Stevic.
SR: Ronny Dedens / Nico Geckert (beide Magdeburg).

Sonntag, 20. März, 17 Uhr
HSC Coburg - HC Erlangen

HC Erlangen:
Jan Stochl, Mario Huhnstock - Nicolai Theillinger, Sebastian Preiß, Kevin Herbst, Christoph Nienhaus, Oliver Hess, Denni Djozic, Christopher Bissel, Ole Rahmel, Martin Stranovsky, Tobias Rivesjoe, Nikolai Link, Jonas Thümmler. - Trainer: Robert Andersson. - SR: Andreas und Marcus Pritschow (Leinfelden/Degerloch).