Wie wichtig Tobias Dalke für Ebersdorf ist, wird nach seinem verletzungsbedingten Fehlen deutlich. Der Kapitän zieht nicht nur die Fäden im Sylvia-Spiel.
Die 17 ist sein Markenzeichen. Egal, ob er beim FC Eintracht Bamberg, beim VfL Frohnlach, bei der DJK/Viktoria/VfB Coburg, bei der SpVgg Oberfranken Bayreuth, beim SV Friesen, beim FC Redwitz oder zuletzt beim SC Sylvia Ebersdorf kickt - stets trägt er das Trikot mit der Siebzehn auf dem Rücken. Und dabei ist der 32-jährige Familienvater, der aus Mönchröden stammt und in Ebersdorf ein Haus gebaut hat, ein typischer "Sechser".
Einen wie ihn sich jeder Amateurtrainer wünscht. Zuverlässig bei nahezu jeder Trainingseinheit dabei. Oft steht er sogar als Erster auf dem Platz und kann es kaum erwarten, ein "Eckla" zu spielen.
Einer seiner vielen Trainer charakterisierte die Spielweise des Spezialisten für Standardsituationen so: "Er ist mein Toni Kroos. Er spielt nicht unbedingt den finalen, aber oft den vorletzten Pass. Und der ist mindestens genauso wichtig."
Geringe Fehlerquote
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Und tatsächlich ist die Spielweise von Tobias Dalke einfach. Kurze, aber effiziente Laufwege, präzise einfache Pässe. Die Fehlerquote ist dabei äußerst gering. Der Ball sei bei ihm sicherer als Dollars in einem Schweizer Safe - lobte ihn einst ein anderer Coach. Sein aktueller Trainer, nämlich Dieter Kurth, weiß genau, wie wichtig der Mittelfeldstratege in den letzten Monaten für sein Team war. Im Kreisliga-Aufstiegsjahr liefen beim SC Sylvia Ebersdorf die Angriffe nahezu ausschließlich über Dalke. Er zog die Fäden. Er dirigierte auf dem Platz und war der verlängerte Arm von Kurth.
Und wenn es eng wurde, nahm er die Sache auch gern einmal selbst in die Hand, besser gesagt in den Fuß: Mit dem ein oder anderen gezirkelten Freistoß oder so manchem Elfmeter im entscheidenden Moment entschied er Spiele für seine Sylvianer. Beispiele dafür gibt es genügend, auch aus der Vergangenheit:
"Schokoladen-Ecken" für Heyer
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Egal ob beim FC Eintracht Bamberg, als er zu Regionalliga-Zeiten das "Kopfball-Ungeheuer" Peter Heyer regelmäßig mit "Schokoladen-Ecken" auf den ersten Pfosten bediente, oder beim SV Friesen, den er als Spielmacher fast bis in die Bayernliga geführt hätte. Für ein Aufstiegsspiel setzte er sogar seine Hochzeit aufs Spiel, denn am Vorabend des Polterabends und nur drei Tage vor der Trauung lief er im Relegationsspiel auf.
"Glück im Unglück" gegen VfL
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Angst vor Verletzung hatte Dalke nie und blieb größtenteils von Rückschlägen auch verschont. Bis vor Kurzem: Ausgerechnet im Kirchweih-Schlager gegen den Ortsrivalen VfL Frohnlach erwischte es den Mann mit der 17: Es waren erst ein paar Derby-Minuten im Stadion am Hügelsee rum, als er bei einem Pressschlag mit Yannik Teuchert um den Bruchteil einer Sekunde zu spät kam: "Es war auch noch mein schwächerer rechter Fuß. Echt blöd", schmunzelt er drei Wochen danach.