2012 beschloss der Gemeinderat, den Wochenmarkt wieder zu beleben. Nach der Gestaltung des Domänenumfelds konnte dieses Vorhaben nun Realität werden.
Der Wochenmarkt steht zwar nur zweimal im Monat im Terminkalender. Aber: Sonnefeld hat sein Marktgeschehen (wieder). Offiziell. Zentral. Mit neuem Ambiente im Mittelpunkt der früheren Domäne. Damit bestehen im Herzen der Stammgemeinde Einkaufsmöglichkeiten der kurzen Wege für Artikel des täglichen Bedarfs.
Zur symbolischen Eröffnung durchschnitten die Fieranten das weiß-blaue Band in Anwesenheit zahlreicher Marktbesucher gemeinsam mit Bürgermeister Michael Keilich (CSU) und seinen Stellvertretern Claus Höcherich (GUB) und Friedrich Übelhack (CSU).
Marktrecht lange Zeit nicht richtig in Anspruch genommen worden
Seit mehreren Jahrhunderten besitzt die heutige Industriegemeinde Marktrecht, informierte der Gemeindechef. Dieses Recht sei lange Zeit lediglich als Jahrmarkt und Anziehungspunkt anlässlich der Sonnefelder Kirchweihtage in Anspruch genommen worden. Erst seit einigen Jahren habe sich auf Initiative Sonnefelder Einzelhändler und Handwerker zusätzlich ein stimmungsvoller Weihnachtsmarkt etabliert.
Der Bürgermeister verwies auf Tante Emma-Läden, die nach und nach geschlossen wurden, und auf den Rückzug eines Discounters als Verbrauchermarkt im Ortsinneren. Stattdessen seien Neubauten an den Ortsrändern auf der grünen Wiese erfolgt. Keilich: "Den weniger mobilen Bürgern war damit die Möglichkeit der zentralen Selbstversorgung erschwert, wenn nicht sogar genommen."
Von Obst über Honig bis zum schnellen Stück Pizza
"Der in den letzten zwei Jahren zusammen mit dem Domänenprojekt neu gestaltete Platz bietet als neue Mitte Sonnefelds Möglichkeiten, einen Markttreff in zentraler Ortslage zu realisieren", stellte Keilich die Vorteile heraus. Damit komme ein schon 2012 gefasster Gemeinderatsbeschluss auf Wiederbelebung des Sonnefelder Wochenmarktes endgültig in trockene Tücher. An jedem zweiten und vierten Donnerstag eines Monats bieten Direktvermarkter in zentraler Lage Dinge des täglichen Bedarfs an; von Obst, Gemüse, Blumen und Pflanzen über landwirtschaftliche Erzeugnisse, Backwaren, Molkereiprodukte und Honig aus heimischer Imkerei bis hin zu Textilien und leckerer Sofortversorgung aus dem Pizzamobil.
Bei der Eröffnungsfeier versorgten ehrenamtliche Mitarbeiter der etablierten Häuslichen Hilfen Marktbesucher im Foyer der neuen Domänenhalle mit Getränken und Häppchen. Die wechselhafte Witterung verhinderte allerdings die von der Jugendpflege zur offiziellen Übergabefeier vorbereiteten unterhaltsamen Aktivitäten.
Keilich wünschte sich, dass das noch überschaubare Angebot erweitert werde - dies in Verbindung mit einer Bedarfsdeckung für einen erweiterten, mit Blick auf die Preisgestaltung der Anbieter durchaus kritischen Käuferkreis. Donnerstag, 28. Juli, ist als nächster Markttermin vorgesehen -, der sicherlich auch als Treffpunkt zum Gedankenaustausch und angeregtes Pläuschchen genutzt werden wird.
Gemach, gemach! Da sollten aber nun auch wirklich Nägel mit Köpfen gemacht werden. Die Coburger Landesväter haben es 1919 versäumt bei den Vereinigungsverhandlungen mit dem Freistaat Bayern den eigentlich schon historisch vorhandenen Status einer Marktgemeinde für Sonnefeld und Weidhausen verbindlich festlegen zu lassen. Jetzt wäre es doch endlich an der Zeit, dass der Freistaat Bayern Sonnefeld und Meeder doch wirklich wieder den Namen "Marktgemeinde Sonnefeld" und "Marktgemeinde Meeder" zuzuerkennen. Das klingt doch viel schöner als nur ein Unterzentrum im verkorksten Landesentwicklungsplan zu sein. Im neuen Landesentwicklungsplan gibt es doch sowieso nur noch irgendwelche Zentren. Nur noch Häuptlinge auf der Landkarte, aber keine Indianer, also Gemeinden als ausgewiesene Ganz-und-gar-Nicht-Zentren. Aber "Marktgemeinde" so ganz richtig auf dem Ortsschild auch gleich ausgeschrieben, das ist doch gleich was ganz anderes.