Ein Verbrauchermarkt kommt, der Fuß- und Radweg auf der ehemaligen Bahntrasse verschwindet dafür. Dies beschloss der Gemeinderat Sonnefeld.
Die von der Bevölkerung nicht nur in Bürgerversammlungen immer wieder geforderte Nahversorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs steht vor der Realisierung. Inmitten der Stammgemeinde, auf dem Gelände des früheren Aldi-Gebäudes in der Allee, soll der Neubau eines Verbrauchermarktes entstehen. Davon wurde der Gemeinderat am Mittwochabend ausführlich unterrichtet.
Goran Poj, Projektentwickler einer Allgäuer Bauunternehmung, und Landschaftsarchitekt Manfred Jahnke unterstrichen bei der Vorstellung der Planungen, dass alle erforderlichen Voraussetzungen und Absprachen bereits in trockenen Tüchern seien. Nach Abriss vorhandener Gebäude sollen ein eingeschossiger Verbrauchermarkt (1250 Quadratmeter) in Verbindung mit einem Getränkedepot (260 Quadratmeter Verkaufsfläche) entstehen.
Zur Realisierung des ehrgeizigen Fünf-Millionen-Projekts ist der nach Einstellung der Bahnanbindung (1975) auf der früheren Schienentrasse entstandene Fuß- und Radweg teilweise in die Maßnahme einzubeziehen. "Den gut frequentierten Verbindungsweg gibt es in der gewohnten Form nicht mehr", ergänzte Bauamtsleiter Stefan Dümmlein. Verkehrsteilnehmer müssten auf die Bahnhofstraße ausweichen.
Nicht auf der grünen Wiese
Bürgermeister Michael Keilich (CSU) begrüßte das Vorhaben, nicht auf der grünen Wiese ("Die könnte Sonnefeld nicht bieten"), sondern im Zentrum zu investieren. Auch in öffentlicher Sitzung wurde der Name des Investors nicht genannt. Bernd Lauterbach (SPD) lobte das auch von der Regierung von Oberfranken befürwortete Projektent. Verbraucher könnten auf kurzen Wegen - sogar zu Fuß - ein Vollsortiment erreichen, sagte er.
Mit der von allen drei Fraktionen einstimmig befürworteten 7. Änderung des Flächennutzungsplans, verbunden mit der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans, schuf das Gremium die erforderlichen Voraussetzungen für die Ansiedlung des Einkaufsmarktes. Hand in Hand damit sollen Planänderungen im Bereich Gewerbegebiet West II und im Außenbereich von Gestungshausen mit festgeschriebenen Nutzungseinschränkungen erfolgen. In seiner September-sitzung wird sich der Gemeinderat mit den Stellungnahmen befassen, die nach der öffentlichen Auslegung der Planunterlagen im Rathaus eingegangen sind.