"So könnte Einkaufen immer sein!"

2 Min
Foto: Lisa Faber
Foto: Lisa Faber
Reinschütten und weiter: Günther Tobisch-Haupt war bei seinem Super-Einkauf flott unterwegs. Foto: Lisa Faber
Reinschütten und weiter: Günther Tobisch-Haupt war bei seinem Super-Einkauf flott unterwegs. Foto: Lisa Faber
 
Foto: Lisa Faber
Foto: Lisa Faber
 
Foto: Lisa Faber
Foto: Lisa Faber
 
Foto: Lisa Faber
Foto: Lisa Faber
 
Foto: Lisa Faber
Foto: Lisa Faber
 

Fünf Gewinner durften in einem neu eröffneten Coburger Supermarkt in drei Minuten alles einpacken, was in einen Einkaufswagen passt und kostenlos mit nach Hause nehmen.

Hektisch schnappt sich Günther Tobisch-Haupt einen Karton Schokolade und kippt den gesamten Inhalt in seinen Einkaufswagen. Weiter geht es im Laufschritt in Richtung Kaffee-Regal. Auch hier reißt er gleich eine ganze Box mit Kaffeebohnen aus dem Regal und schüttet alles in seinen Wagen. Einige Packungen landen auf dem Boden. Doch Günther Tobisch-Haupt kümmert sich nicht darum, sondern macht auf dem Absatz kehrt und schiebt mit lauten "Weg da"-Rufen seinen Wagen im Laufschritt weiter durch die Reihen. Ein älterer Herr am Obst- und Gemüseregal schüttelt nur ungläubig den Kopf und springt lieber schnell zur Seite.

Nicht nur diesem Kunden muss Verkaufsleiter Holger Kresse erklären, dass hinter dem seltsamen Verhalten der Einkäufer in Wahrheit eine lustige Aktion steckt. Bei der Wiedereröffnung der Lidl-Filiale im Kanonenweg hatten die Kunden die Möglichkeit, bei einem Gewinnspiel einen kostenlosen Drei-Minuten-Einkauf zu gewinnen.

Und diese fünf Gewinner gingen am vergangenen Samstag an den Start. Genau drei Minuten Zeit hatten Günther Tobisch-Haupt, Marcel Bauer, Ursula von Hof, Marino Polanco und Andrea Büchner Zeit, ihren Einkaufswagen zu füllen. Immer wieder sagte ihnen Holger Kresse dazu die verbleibende Zeit an. Und alles, was sie innerhalb dieser drei Minuten in den Einkaufswagen packten, durften sie kostenlos behalten.

Wie Günther Tobisch-Haupt rannte auch Andrea Büchner im Laufschritt durch den Laden, zog schnell hier zwei Salatköpfe aus dem Karton, dann dort ein paar Tiefkühlprodukte aus der Kühltruhe. Eine Strategie hatte sie dabei nicht. "Das war alles frei Schnauze. Ich hab einfach alles eingepackt, was man so gebrauchen kann", sagt Büchner.


"Lebensmittel sind Peanuts"

Marino Polanco dagegen hatte sich vorher einen genauen Plan gemacht, was er alles gebrauchen kann. "Ich trinke viel Kaffee und rasiere mich viel", sagte er. "Beides ist teuer." Deswegen landete jede Menge Kaffee und Rasierklingen in seinem Wagen, dazu massig Schokolade, eine Massageauflage, ein Koffer und mehr. Bei ihrem Blitz-Einkauf dachte Ursula von Hof auch an ihre neuen Kollegen - und packte jede Menge Kaffee ein. "Zusammen mit meinem Mann habe ich überlegt, was wir brauchen und was nicht", sagt von Hof. Und so konzentrierte sie sich eben auf Kaffee, Süßigkeiten und Waschpulver. Nur eines ärgert ihren Mann im Nachhinein ein bisschen: "Sie hat die Flasche Champagner vergessen", sagt er und lacht.

"Lebensmittel sind Peanuts" - nach diesem Motto lief der Einkauf bei Günther Tobisch-Haupt ab. Schon einen Tag vorher hatte er sich in der Filiale genau umgeschaut und überlegt, was einen Tag später in seinem Wagen landen soll. Teurer Wein, Sekt, seine Lieblings-Kaffeebohnen und vor allem viele Non-Food-Produkte, wie ein Heizgerät und ein Koffer.

Doch trotz der guten Strategie, die ihm am Ende Waren im Wert von knapp 650 Euro einbrachten, war Günther Tobisch-Haupt nicht der Spitzenreiter. Marcel Bauer schaffte es, noch teurer einzukaufen. Mit fast 900 Euro gelang dem 22-Jährigen der höchste Gewinn. Mit einzelnen Produkten hielt sich Bauer während seines Hochgeschwindigkeits-Einkauf gar nicht erst auf. Bei ihm landeten nur volle Kartons im Wagen: Schokolade, Kaffee, Parfüm, Duschgel, Seife, Pralinen, Shampoo und mehr. Und das in einem Tempo, bei dem er schon nach eineinhalb Minuten den Wagen fast voll hatte. Doch mit seiner riskanten und sehr wackligen Stapel-Strategie schaffte er es, seinen Wagen mit Abstand am vollsten zu räumen. Egal, ob sie nur knapp 170 Euro oder eben fast 900 Euro gewonnen haben: Am Ende waren sich alle Gewinner einig: "So könnte Einkaufen immer sein."