Zahlreiche Ensembles treten bei der Serenade des Gymnasiums Albertinum im Kongresshaus auf. Das Spektrum der Werke reicht von einer Telemann-Kantate bis hin zu Pop-Songs.
Wie gewohnt bis auf den letzten Platz gefüllt war der große Saal des Kongresshauses, wo das Gymnasium seine jährliche Serenade veranstaltet, die auch heuer wieder durch hohe Qualität und große stilistische Bandbreite beeindruckte.
Telemann-Kantate zum Auftakt Durch die zahlreichen Chöre und Instrumentalensembles der Schule ist eine gewisse Überlänge des Konzerts stets absehbar, die aber durch die Vielfältigkeit der musikalischen Eindrücke gerne in Kauf genommen wird.
Den Auftakt bildete diesmal die Kantate "Der Schulmeister" von G.Ph. Telemann, die in lustiger szenischer Darbietung unter Annerose Röder mit der Solistin Laura Dier, dem Unterstufenchor und einem kleinen Streichorchester präzise einstudiert erklang.
Rhythmisch flott, aber auch stimmungsvoll stellte sich das neunköpfige Ensemble "Drimindoo" mit drei Reels und Songs aus Irland vor. Das stark besetzte Sinfonische Orchester unter Martin Bram wagte sich an die dreisätzige Sinfonie in D von Francois Joseph Gossec, die sie weitgehend sauber und rhythmisch sicher bewältigte.
Hervorragend etabliert hat sich seit Jahren das zehnköpfige Ensemble "AlberTango" unter der Leitung von Dietmar Engels, das mit der ausdrucksstarken Stimme von Katharina Osterhammer zwei Kompositionen von Astor Piazzolla und rein instrumental den ältesten Tango "La Cumparsita" von Rodriguez temperamentvoll und geschliffen wiedergab.
Jazz und Pop im zweiten Teil Der zweite Teil war hauptsächlich der Jazz- und Popmusik vorbehalten. Zu Beginn gab es jedoch nordische Klänge, Highlights aus "Phantom der Oper" und einen Konzertmarsch vom Symphonischen Blasorchester unter Leitung von Marco Plitzner, das mit üppiger Besetzung und ebensolcher Klangentfaltung aufwartete. Ninette Soyez-Plitzner hatte ein Saxophon- und Klarinettenensemble einstudiert, das sich mit zwei Ragtimes von Scott Joplin klangschön und technisch versiert vorstellte. Viel Beifall für ihr ausdrucksvolles Gesangssolo in "Fly me to the Moon" erhielt Clara Freitag, begleitet von der zwölfköpfigen "Albert's Jazzband", die unter Leitung von Marco Plitzner swingend mit gekonnten Soli aufwartete.
Eindrucksvolle chorische Leistungen boten die Mädchen des Oberstufenchores unter Leitung von Uwe Friedrich, die sauber und homogen "Tears in Heaven" von Eric Clapton und "Someone like You" von Adele Adkins interpretierten. Einen Dank an ihre Schulzeit am Albertinum statteten Laura Dier und Fenna Kreuz mit "Wunderbare Jahre" von Emma6 stimmungsvoll ab. Ein weitere Höhepunkt war der Auftritt der wie immer homogen und swingend musizierenden Albert's Brass Showband unter Uwe Friedrich, die ein sechsteiliges Gershwin-Medley mit tüchtigen Solisten höchst eindrucksvoll zu Gehör brachte.
Zu den Wurzeln des Jazz führte das afrikanische "Baba Yetu" von Christopher Tin, ausdrucksstark und rhythmisch fesselnd von den Solisten Francesca Mai und Maximilian Perona sowie dem Mittelstufenchor unter Uwe Friedrich dargeboten. Für die beiden Schlussnummern gesellte sich auch noch der Oberstufenchor dazu und sang lupenrein mit effektvoller Höhe zur Begleitung der Albert"s Brass Combo "One World, One Voice, One Song" von Kirby Shaw und zum Abschluss sozusagen als "Betthupferl" für die auch nach dreieinhalb Stunden noch beifallsfreudig ausharrenden Zuhörer schlicht a cappella "Goodnight Sweetheart" von Carter/Hudson.