Seit 35 Jahren gibt es die MS-Selbsthilfegruppe im Kreis Coburg

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Auch Tanzen ist mit dem Rollstuhl möglich. Dies zeigten eindrucksvoll Markus Vogel und Elisabeth Klimmeck den Mitgliedern. Foto: Michael Stelzner
Auch Tanzen ist mit dem Rollstuhl möglich. Dies zeigten eindrucksvoll Markus Vogel und Elisabeth Klimmeck den Mitgliedern. Foto: Michael Stelzner
Auch Tanzen ist mit dem Rollstuhl möglich, dies zeigten eindrucksvoll vor den Mitgliedern der Selbsthilfe Gruppe Markus Vogel im Rollstuhl und Elisabeth Klimmeck. Foto: Michael Stelzner
Auch Tanzen ist mit dem Rollstuhl möglich, dies zeigten eindrucksvoll vor den Mitgliedern der Selbsthilfe Gruppe Markus Vogel im Rollstuhl und Elisabeth Klimmeck. Foto: Michael Stelzner
 
Die Vorstandvorsitzendr des Landrsverbandes der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft Dr. Monika Himmighoffen (rechts) konnte viele Mitglieder der Selbsthilfegruppe ehren (von links): Bettina Reß, Gisela Dötschel, Gerda Vorndran, Walter Vorndran, Irmgard Hunger, Hartmut Reß, Sibylle Homburg, Dr. Monika Hiimmighoffen. Foto: Michael Stelzner
Die Vorstandvorsitzendr des Landrsverbandes der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft Dr. Monika Himmighoffen (rechts) konnte viele Mitglieder der Selbsthilfegruppe ehren (von links): Bettina Reß, Gisela Dötschel, Gerda Vorndran, Walter Vorndran, Irmgard Hunger, Hartmut Reß, Sibylle Homburg, Dr. Monika Hiimmighoffen. Foto: Michael Stelzner
 

Ein Tänzchen in Ehren: Die Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe in Ahorn unterstützt Erkrankte und ihre Familien im ganzen Landkreis - und das seit 35 Jahren.

"Multiple Sklerose ist eine Krankheit mit 1000 Gesichtern", sagt Gerda Vorndran, die seit 20 Jahren die Selbsthilfegruppe im Raum Coburg leitet. Vor 35 Jahren wurde die Gruppe von Rolf Blasberg zusammen mit acht Personen in Coburg gegründet.

In der Wefa in Ahorn haben die heute rund 50 Mitglieder aus Coburg Stadt und Land eine Heimat gefunden. Jetzt wurde bei einer gemütlichen Feier der 35. Jahrestag seit der Gründung gewürdigt. Viele Gäste aus der Politik und aus dem Landesverband der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft waren dazu in die Kantine der Wefa in Ahorn gekommen.

"Glaub ganz fest an dich und mach das, was du kannst, und das mit Deiner ganzen Kraft.
Wer aufgibt, schafft es sicher nicht", rief die Vorsitzende der Selbsthilfegruppe den Erkrankten zu und würdigte in ihrer Festrede die ehrenamtlichen Helfer Irmgard Hunger, Sibylle Homburg, Gisela Dötschel, Walter Vorndran sowie Bettina und Hartmut Reß . Im Laufe der 35 Jahre fanden regelmäßig die monatlichen Treffen statt. Außerdem wurden zahlreiche Fachvorträge organisiert. Des Weiteren haben sich die Mitglieder zu Ausflügen und zu Grillfesten getroffen.

Bei den Veranstaltungen in den Räumen der Wefa werde nicht nur über die Krankheit geredet, betonte Gerda Vorndran. Es seien viele Freundschaften innerhalb der Gruppe entstanden.
Dr. Monika Himmighoffen, die Vorstandsvorsitzende der Deutschen Multiple-Sklerose-Gesellschaft, Landesverband Bayern, ist extra für das Jubiläum aus München angereist. In ihrem Grußwort ging sie auf die Neuigkeiten ein. So könne das Klinikum "Rechts der Isar" in München aufgrund einer großen Summe aus einer Stiftung ein neues Zentrum speziell für die Erforschung der Krankheit Multiple Sklerose errichten. Dort wolle man mehr über die Krankheit und ihre Heilmethoden herausfinden.


Dokumentation einer Betroffenen

Außerdem wurde ein interessanter Dokumentarfilm mit dem Titel "Eine kleine graue Wolke" gezeigt, den die 29 Jahre alte Filmemacherin Sabine Marina erstellt hat, die selbst an Multipler Sklerose erkrankt ist. Der Film läuft zurzeit in vielen Kinos an.

Die Selbsthilfegruppe für Multiple Sklerose sei ein großer Mosaikstein unter den 130 Selbsthilfegruppen in Coburg, stellte Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) fest und lobte die Arbeit in den Gruppen. "Ich freue mich, dass die Selbsthilfegruppe in Ahorn eine Heimat gefunden hat", betonte Ahorns Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) in seinem Grußwort. Stadt und Landkreis arbeiteten bei den Selbsthilfegruppen sehr gut zusammen.

Beeindruckend war die angekündigte Überraschung. Gerda Vorndran hatte zwei Mitglieder des Rollstuhlsportvereins Bayreuth eingeladen, die mehrere Rollstuhltänze zeigten. Elisabeth Klimmeck und Markus Vogel, der im Rollstuhl sitzt, tanzten einen Cha Cha sowie einen Langsamen Walzer und einen Discofox. "Nachdem wir in Coburg sind, darf ein Samba-Tanz nicht fehlen", sagte Markus Vogel. Er und seine Partnerin erielten viel Applaus. "Wenn ihr euch bewegt, geht es euch gut. Irgendwas geht immer", rief das Tanzpaar den Mitgliedern zu und klärte über das Rollstuhltanzen und über das Tanzen für Menschen mit Handicap auf. Das Tanzpaar machte auf einen Workshop für Rollstuhltanz am 25. Oktober um 10 Uhr in Bayreuth in der Hohen Warte aufmerksam.
Irmgard Hunger lobte im Namen der Mitglieder die engagierte Vorstandsarbeit von Gerda Vorndran. Das Helferteam sagte weiterhin seine Unterstützung zu.


Ehrungen

Ehrungen fanden auch statt. Die Goldene Ehrennadel erhielten Sibylle Homburg, die seit 20 Jahren die Kasse der Selbsthilfegruppe führt, und Walter Vorndran, der seit 20 Jahren die Vorsitzende aktiv unterstützt. Auch Bettina und Hartmut Reß erhielten Urkunden, mit denen ihr unermüdlicher Einsatz gewürdigt wurde. Weiterhin wurden Irmgard Hunger und Gisela Dötschel ausgezeichnet. Wer mehr über die Krankheit erfahren will oder Mitglied in der Selbsthilfegruppe werden will, dabei spielt es keine Rolle ob man von der Krankheit betroffen ist, kann jederzeit gerne Kontakt aufnehmen.