Schuh Mücke kommt nach Rödental

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Schuh Mücke wird sich in Rödental im Gewerbegebiet Oeslau West niederlassen. Foto: Archiv
Schuh Mücke wird sich in Rödental im Gewerbegebiet Oeslau West niederlassen. Foto: Archiv

Lange hat die Stadt Rödental darum gekämpft. Jetzt gab das bayerische Wirtschaftsministerium seinen Segen für die Ansiedlung von Schuh Mücke im Gewerbegebiet Oeslau West.

Wann immer in den vergangenen Jahren Rödental sich um die Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel bemühte, hagelte es Proteste aus den Nachbarkommunen. Nicht anders, als bekannt wurde, dass Schuh Mücke nach einer Möglichkeit zur Ansiedlung im Raum Coburg suchte. Trotzdem ist es Rödental wieder einmal gelungen, einen begehrten Anbieter für sich zu gewinnen. Es war ein schönes Geschenk zum Ende der Amtszeit von Bürgermeister Gerhard Preß (CSU) als er jetzt die 14 Seiten umfassende positive Stellungnahme des bayerischen Wirtschaftsministeriums in die Hand bekam.
"Ich habe in den letzten Wochen und Monaten sehr darum gekämpft", kommentierte er gestern diesen Erfolg. Bisher gibt es Schuh Mücke in Nürnberg-Mögeldorf, Bamberg-Trosdorf, zweimal in Kulmbach, in Regensburg, Schweinfurt, Forchheim und Ingolstadt. Dazu kommen Outlets in Fürth und Nürnberg. Nun wird Rödental dazu kommen.
Mücke übernimmt dazu das Gebäude der früheren Toy-Factory, die den Standort in Rödental aufgegeben hat. Allerdings wurde bereits diskutiert, dass Toy-Factory auf stark reduziertem Raum wieder vertreten sein könnte - als Ergänzung zum Angebot von Mücke.
So sah zumindest die Planung in einem Konzept aus, dass im Herbst vergangenen Jahres den Nachbarkommunen vorgelegt und durch die Bank abgelehnt wurde. Demnach bliebe die bisherige Toy- Factory vor Ort mit je 500 Quadratmetern Verkaufsfläche für Spielwaren, Schreibwaren und Textilien im Untergeschoss eines dann neuen Gebäudes. Schuh Mücke bekäme 2400 Quadratmeter für Schuhe und weitere 300 für Lederwaren und Accessoires, 300 Quadratmeter für Sportschuhe und 700 für Bekleidung.
In Coburg und Neustadt fürchtet man Kaufkraftabzug für die eigenen Läden, wenn Mücke in der Region öffnet. Die Bewertung der Ansiedlung oblag dem bayerischen Wirtschaftsministerium. Für die Beurteilung, ob Mücke in dieser Größe in Rödental vertreten werden kann oder nicht, spielten einige Aspekte eine Rolle, um die sich Gerhard Preß seit Jahren bemüht hatte.
"Oeslau-West gilt bei uns laut Gutachten als Innenstadtbereich und nicht als grüne Wiese", stellt der Bürgermeister fest. Außerdem ist die Stadt seit dem 1. September 2013 als Mittelzentrum eingestuft, nicht mehr als "mögliches Mittelzentrum". Das sei in der Frage einer Ansiedlung von großflächigem Einzelhandel hilfreich.
Dass Mücke nun kommt, lässt Rödental ein wenig leichter verschmerzen, dass Media-Markt sich aus Oeslau-West zurückziehen und auf der Lauterer Höhe ansiedeln will. Leer steht auch noch das Gebäude des ehemaligen Obi-Baumarktes in Rödental. Hier gibt es bereits Konzepte für die weitere Nutzung durch den Eigentümer mit Sitz in Frankfurt. Der will dort drei Einzelhandelsgeschäfte und Gewerbebetriebe ansiedeln. Die Stadt ist aber noch zurückhaltend und möchte zuerst genau wissen, was für Läden dort entstehen sollen.