Die Kinder der Grundschule Einberg können ihrem Forscherdrang nachgehen: Joachim Schammberger baute für sie interaktive Lernstationen der "Miniphänomenta" nach. Auf diese Weise stehen Teile der Wanderausstellung ab sofort immer zur Verfügung.
So leicht ist Physik: Mit Hilfe eines Fadens erkannte ein Schüler aus der vierten Klasse die Formel für Geschwindigkeit und errechnete die weiteste Strecke auf einer Station. "Das war eine tolle Beobachtung", sagt Schulleiterin Ingrid Konz über ihren findigen Schüler. Schließlich stünde diese Formel erst in späteren Klassen auf dem Lehrplan.
Vor fünf, sechs Jahren bewarb sich die Grundschule Rödental-Einberg und holte im Mai 2013 die "Miniphänomenta", eine Wanderausstellung für Grundschulen, für die es eine lange Warteliste gibt, in ihr Haus.
Physik hautnah Zwei Wochen lang standen 52 interaktive Lernstationen in der Schule, die eigens dafür von der Universität Flensburg entwickelt wurden und an denen die Kinder ihrem Forscherdrang nachgeben, frei experimentieren und hautnah Physik erfahren durften.
Das Konzept ist einfach: "Wir Lehrkräfte mussten uns zurückhalten und durften nichts erklären", sagt Konz, "die Kinder sollten selbst herausfinden, wie die Modelle funktionieren, sich ihre Erkenntnisse gegenseitig erklären und voneinander lernen."
Dabei verpflichtete sich die Schule, einige der Stationen nachzubauen, um sie den Kindern dauerhaft zur Verfügung stellen zu können. Im Rahmen einer Fortbildung rund um die "Miniphänomenta" baute Lehrkraft Claudia Lege bereits eine Lernstation nach: Im "Kinorad" erfahren die Schüler, wie Bilder das Laufen lernen. Weitere drei Modelle erstanden nun durch einen ehemaligen Schüler: Der Einberger Joachim Schammberger hat Zimmermann gelernt und arbeitete als Schreiner. "Er ist schon das dritte Mal für unsere Schule tätig", erzählt Konz. Beim ersten Projekt fertigte der 47-Jährige 25 Nistkästen für die Schule an.
Lieblingsstationen der Schüler gebaut Anlässlich seiner Einschulung, die sich 2012 zum 40. Mal jährte, schenkte er ihr vier selbst gebaute Futterhäuschen für Vögel. Nun wagte er sich an die Modelle der "Miniphänomenta" und baute die Lernstationen Vasenklang, Farb- und Polarisationsfilter nach. Das waren die Lieblingsstationen der Schüler, wie eine Umfrage verriet. Dort lernen die Kinder, wie Töne und Farbmischungen entstehen und wie Alltagsgegenstände in reizvollen Farben erscheinen können.
Verwendet hat Schammberger für die Stationen nur massives Holz. "Sperrholz eignet sich dafür weniger", erklärt er.
Mit seiner Arbeit für die Schule möchte er auch als Vorbild dienen, sagt er, denn "vielleicht schneidet sich der ein oder andere davon ein Scheibchen ab".
Im Rahmen einer kleinen Feierstunde übergab Joachim Schammberger seine Modelle am Freitagvormittag offiziell an Schule und Schüler.