Schnellere Hilfe für die Menschen im Coburger Land

1 Min
Ihr Umzug auf die Lauterer Höhe oder nach Neuses ist vom Tisch: Wolfram Krause (rechts) und Benjamin Linke werden ihre Einsätze künftig entweder von der Sally-Ehrlich-Straße in Coburg oder von der neuen Rettungswache "Coburg-Süd" aus in Angriff nehmen. Foto: Thomas Heuchling
Ihr Umzug auf die Lauterer Höhe oder nach Neuses ist vom Tisch: Wolfram Krause (rechts) und Benjamin Linke werden ihre Einsätze künftig entweder von der Sally-Ehrlich-Straße in Coburg oder von der neuen Rettungswache "Coburg-Süd" aus in Angriff nehmen. Foto: Thomas Heuchling

Am Dienstag wurden neue Strukturen im Rettungsdienst auf den Weg gebracht. Von den ersehnten Änderungen werden besonders der Itzgrund, Seßlach sowie Bad Rodach profitieren. Was im östlichen Landkreis rund um Weidhausen und Sonnefeld passiert, hängt nun vom Lichtenfelser Landrat ab.

Nach zwei Jahren teils heftiger Diskussionen hat der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung am Dienstag die neuen Strukturen für den Rettungsdienst im Landkreis Coburg offiziell auf den Weg gebracht.

Die wichtigste Änderung: Die Aufteilung der bislang mit zwei Einsatzfahrzeugen ausgestatteten Rettungswache in der Coburger Sally-Ehrlich-Straße sowie die Aufstufung des nur tagsüber besetzten Bad Rodacher Rettungswagen-Stellplatzes zur sieben Tage rund um die Uhr einsatzbereiten Rettungswache. Gerade der Wunsch nach einer Rettungswache in Bad Rodach lag dabei schon seit Jahren auf dem Tisch, wurde aber von den Krankenkassen als Kostenträger des Rettungsdienstes immer wieder abgelehnt.

Profitieren wird durch die Aufteilung der Coburger Rettungswache auch die Bevölkerung im südlichen Landkreis (Itzgrund, Seßlach). Weil die neue Rettungswache "Coburg-Süd" vermutlich in den Raum Ahorn kommt, ist der
Rettungsdienst dann dort schneller vor Ort. In die Euphorie rund um die Verbesserungen wollte Verbandsrätin Gabriele Morper-Marr (Coburg) am Dienstag im Landratsamt nicht einsteigen. "Für Coburg haben wir also keine Verbesserung", stellte die Coburger Stadträtin fest - schließlich bleibt es bei zwei Fahrzeugen.

"Stimmt nicht ganz", wandte der Coburger Landrat Michael Busch (SPD) als Zweckverbandsvorsitzender ein. Schließlich bringe die neue Rettungswache in Bad Rodach eine spürbare Entlastung - besonders im westlichen Bereich. Völlig vom Tisch, das bekam Morper-Marr bestätigt, ist dagegen die Rettungswache "Coburg-Nord", die einige Zeit lang im Stadtteil Neuses im Gespräch war. "Auf Wunsch des BRK", erklärte Michael Busch, wird die Rettungswache in der Sally-Ehrlich-Straße erhalten bleiben.

Rettungswache für Zettlitz?

Noch unsicher ist die Situation für den östlichen Landkreis. Dort werden Weidhausen und Sonnefeld teilweise von Lichtenfels aus angefahren. Weil der dortige Kreistag aber nicht mit den Vorschlägen des "Trust"-Gutachtens für neue Strukturen im Rettungsdienst einverstanden ist, wollen die beiden Landräte Christian Meißner (Lichtenfels; CSU) und Oswald Marr (Kronach; SPD) nachverhandeln. Sie wollen nämlich keine Rettungswache für Zettlitz, sondern dort einen tagsüber besetzen Stellplatz im Probebetrieb testen. "Für die Bürger ist Sonnefeld und Weidhausen wäre dies gerade in der Nacht eine Verschlechterung", sagte Michael Busch aus Coburger Sicht.

Weil es im Landkreis Lichtenfels aber offensichtlich ein heftiges Tauziehen um neue (Zettlitz), gefährdete (Burgkunstadt) und unterversorgte (Weismain) Standorte im Rettungsdienst gibt, ließ sich auch Michael Busch auf einen Kompromissvorschlag ein. Demnach werden Oswald Marr und Christian Meißner noch in diesem Jahr nach München reisen und dort ihre Ideen für die rettungsdienstliche Versorgung im südlichen Landkreis Kronach und im gesamten Landkreis Lichtenfels präsentieren. Ob dabei allerdings recht viel herauskommt, steht in den Sternen. Es ist nämlich schon das dritte Mal, dass ein derartiges Gespräch stattfindet. Bislang hatten die Krankenkassen aber stets die Wünsche der Kronacher und Lichtenfelser abgelehnt.