Der bisherige Vorsitzende des VfB Einberg wollte nicht wortlos gehen. Es kam zu einer Art Aussprache - mit versöhnlichen Worten.
Wie nahe maßlose Enttäuschung und hoffnungsvoller Neubeginn beieinander liegen können, wurde bei der Mitgliederversammlung des Sportvereins VfB
Einberg am deutlich. Ursprünglich waren die Neuwahlen des Vorstands bereits auf den 29. Januar 2016 angesetzt worden, wurden jedoch wegen starker Vereinsquerelen ausgesetzt. Am 3. Juli schritten die Mitglieder dann zur Wahl.
Der bisherige Vorsitzende, Günther Bardutztky, trat nach zweieinhalb Jahren Leitungsfunktion nicht mehr zur Neuwahl an. Bardutzky sah für sich keine vertrauensvolle Basis mit dem VfB Einberg mehr gegeben. In der Mitgliederversammlung teilte er mit: "Der Respekt ist im Laufe der Zeit mir gegenüber, falls überhaupt einmal vorhanden, bei einigen Mitgliedern verloren gegangen. Drei bis vier Leute haben schon kräftig gegen den Vorsitzenden gearbeitet.
Wenn diese Achtung fehlt, dann ist eine Zusammenarbeit nicht gedeihlich."
Zum neuen Vorsitzenden wählten die Mitglieder Markus Czech. Dieser stand bisher der Abteilung Fußball Herren als Leiter vor. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Ralf Jakob neu gewählt. Das Amt des Dritten Vorsitzenden übt weiterhin Dieter Krausa aus. Christian Füger löste als Schriftführer Elke Klink ab, und zur stellvertretenden Schriftführerin wurde Ina Maar berufen. Die beiden Kassierer Henry Hess und Sabine Jakob und auch der Vertreter der Fördergemeinschaft (Dieter Winkler) blieben konstant.
Nach der Wahl des neuen Vorstands wollte sich der bisherige Vorsitzende schnell zurückziehen. Er teilte mit: "Das kann ich euch versprechen, wir werden uns in Zukunft nicht mehr so oft sehen, dazu war meine Enttäuschung zu groß." Jedoch bat ihn der neue Vorsitzende Czech zu warten.
Schließlich dankte er ihm für seine Tätigkeit. Czech hob hervor: "Ich weiß, dass wir nicht immer einer Meinung waren. Danke für das, was du für den Verein geleistet hast." Bardutzky entgegnete: "Die Worte hör' ich wohl, allein, mir fehlt der Glaube. Was ich im letzten Jahr für gesundheitliche Probleme gehabt habe, das wünsche ich niemandem." Czech forderte die Mitglieder zur aktiven Mitarbeit auf.
Bitte um Nachsicht
"Vom Reden alleine passiert nichts. Ich hoffe, dass wir das gut hinkriegen", so Czech. Er bat zudem die Mitglieder um Nachsicht, sollte etwas nicht gleich so gut gelingen, wie sie es sich erhofften. Zudem bot er an, immer gesprächsbereit zu sein. Auch der Ralf Jakob bat um Geduld beim Neustart in der Leitung. Er betonte, er sei sehr spontan eingesprungen.
"Ich mache das nur deswegen, weil alle Leute den Willen haben, etwas zu verändern", bekräftigte Jakob.
Wie Bardutzky im ersten Teil der Versammlung mitteilte, hat der Verein eine Mitgliederzahl von 675 Personen (Stand 20. Juni 2016). Im vergangenen Jahr habe es 32 Anmeldungen und 36 Abmeldungen gegeben. Da der Vorstand einen Gaststättenvertrag mit dem Bezahl-Fernsehsender Sky mit Kosten von monatlich 100 Euro abgeschlossen hat, rief er dazu auf, sich Gedanken über einen Finanzierungsausgleich zu machen. Es kam der Vorschlag auf, die Getränkekosten im Sportheim um zehn Cent zu erhöhen. Dieser Vorschlag wurde als praktikable Lösung angesehen, entschieden werden sollte jedoch zu einem späteren Zeitpunkt. Dieter Winkler, Kassierer der Fördergemeinschaft, teilte mit, dass inzwischen das letzte Darlehen für die Heizung abgezahlt und der Verein von daher schuldenfrei sei.
Bei der Bandenwerbung könne noch ein Werbe-Eck vergeben werden, betonte Winkler.
Rödentals Bürgermeister Marco Steiner (Freie Wähler) dankte dem Verein, dass er sich mit 1000 Euro am geplanten Kunstrasenplatz beteiligt habe. Dies zeuge vom wirklichen Interesse des Vereins daran. Steiner motivierte alle Sportler, sich an der Spendenaktion für den Bau einer Laufbahn und eines Kunstrasenplatzes zu beteiligen. Im Internet bekomme man unter
kunstrasen.roedental.denähere Informationen. Der Vorsitzende bat darum, die Kommunikation aufrechtzuerhalten und nach Möglichkeit miteinander persönlich zu reden und nicht nur auf den E-Mail-Verkehr auszuweichen.