Schauplatz Coburg: Kalter Krieg und heiße Liebe am Eisernen Vorhang

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Stolzer Autor eines Krimis, der in Zeiten des Kalten Krieges in Coburg spielt: Christian Göllerprivat
Stolzer Autor eines Krimis, der in Zeiten des Kalten Krieges in Coburg spielt: Christian Göllerprivat
Christian Göllers Krimi-Erstling "Die Affäre Orpheus" ist im Iatros-VErlag in Sonnefeld erschienen.
Christian Göllers Krimi-Erstling "Die Affäre Orpheus" ist im Iatros-VErlag in Sonnefeld erschienen.
 

Wie der Autor Christian Göller in seinem Krimi-Erstling "Die Affäre Orpheus" die Vestestadt ins Zentrum einer turbulenten Agenten- und Liebesgeschichte rückt.

Die Szenerie ist beklemmend. Coburg in Zeiten des Kalten Kriegs, der plötzlich heiß zu werden droht. Drei Jahre vor dem Mauerfall wird die Vestestadt zum Schauplatz eines Agententhrillers, der reichlich garniert ist mit Spannung, Verwicklungen und mancherlei Überraschungen.

"Die Affäre Orpheus" - so hat Christian Höller seinen ersten Krimi getauft. Der in Coburg aufgewachsene Autor, der inzwischen als Familienvater in Weitramsdorf lebt, reiht sich mit seinem ehrgeizigen Krimi-Erstling ein in die seit Jahren kontinuierlich wachsende Belletristen-Gilde in der Region.

Temporeiche Geschichte

In seiner "Affäre Orpheus" erzählt Göller die Geschichte eines jungen Journalisten in Coburg, der nach einem dramatisch endenden Aufenthalt in den USA bei einer Heimatzeitung in Coburg rasch Karriere macht als stellvertretender Chefredakteur.

Junger Zeitungsmacher

Der ehrgeizige junge Zeitungsmacher gerät beinahe zufällig mitten hinein in eine spannende Sabotage- und Spionagegeschichte kurz vor dem Zusammenbruch der DDR. Dieser junge Journalist namens Jean Renard wird von Göller mitten hinein geworfen in eine tempo- und verwicklungsreiche Geschichte, garniert mit einer Liebesgeschichte.

Jenseits der Logik

Auf knapp 160 Seiten lässt Göller seinen ebenso neugierigen wie unbedarften Helden in der "Affäre Orpheus" allerlei Abenteuer erleben, bei denen die Frage nach innerer Logik und Wahrscheinlichkeit der Geschichte kaum eine Rolle spielt - bis hin zum Sabotageversuch einer geheimen kleinen Gruppe von NVA-Offizieren, die den Diebstahl einer Atom-Mine inszenieren.

Coburger Lokalkolorit

Dem Autor geht es vor allem um Spannung und um immer wieder herbeizitiertes Lokalkolorit, nicht um eine dramaturgisch anspruchsvoll angelegte Story. Göller erzählt seine "Affäre Orpheus" vielmehr ganz geradlinig und leicht lesbar im Rückblick aus der Sicht seiner Hauptfigur.

Fiktion und Wirklichkeit

Wer die als Klappentext beigegebene Kurz-Vita des Autors liest, wird ohne Mühe manche biografische Ähnlichkeit mit seiner Hauptfigur entdecken - äußere Ähnlichkeiten im Niemandsland von Fiktion und Wirklichkeit.

Das Kalkül des Autors ist klar: Die vielen Coburg-Details dürften Lesern aus der Region die Freude des Wiedererkennens bescheren.

Buchtipp

Christian Göller "Die Affäre Orpheus" - Coburger Krimi, Iatros-Verlag Sonnefeld, 2020, 154 Seiten, broschiert, zwölf Euro