Rödental
Neubau

"Macht mich sehr emotional": Sohn rettet Traditions-Brauerei - Vater wollte "Herz" des Gasthofs erhalten

Der seit 1425 bestehende Traditions-Brauereigasthof "Der Grosch" in Rödental hat seit Dienstag (31. Mai 2022) mit dem Bau eines neuen Sudhauses begonnen. Das ist nur möglich, weil der Sohn des Inhabers einsteigt - sein Vater ist überglücklich.
Rödental: Traditions-Gasthof bei Coburg bekommt neues Sudhaus
"Ein Traum wird wahr": Der Traditions-Gasthof bei Coburg bekommt neue Brauerei. Foto: Christof Pilarzyk/Collage: Fynn Partheymüller
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  • Rödental: Traditions-Gasthof "Der Grosch" baut neue Brauerei
  • "Traum geht in Erfüllung": Inhaber glücklich über Baustart
  • "Er ist infizierter Gastronom": 21-jähriger Sohn übernimmt Bau von neuer Brauerei
  • "Wäre nicht sinnvoll gewesen": Alte Brauerei zu baufällig für Sanierung

In Rödental (Landkreis Coburg) hat der Traditions-Gasthof "Der Grosch" mit dem Bau einer neuen Brauerei begonnen. "Für uns geht ein wahrer Traum in Erfüllung", berichtet Inhaber Christof Pilarzyk. Zuvor hatte der Gasthof 100 Jahre in der alten Brauerei Bier gebraut. Die Planung und Bau der Brauerei übernimmt laut Pilarzyk sein 21-jähriger Sohn Joshua, was den 60-jährigen Gastronomen überaus stolz macht. 

"Ganz aufhören war keine Option": Coburger Wirt von neuer Anlage überzeugt

Der Neubau der Brauerei war laut Pilarzyk unumgänglich. "Die alte Brauerei ist aus dem Jahr 1925 und damit einfach schon etwas baufällig", berichtet er. "Zwar können wir immer noch tolle Biere darin brauen, aber die Anlage ist sehr komplex", so Pilarzyk weiter. Laut ihm sei die gesamte Brauerei auf vier Stockwerke verteilt.

"Da hat man extrem viel Laufarbeit. Optisch ein Traum, arbeitstechnisch ein Alptraum", lacht der 60-jährige Gastronom. Da der Kupferkessel der alten Brauerei einen Riss hatte, kam man auf die Idee eines Neubaus. "Wir hätten 300.000 bis 400.000 Euro für den Kessel ausgeben müssen und der Rest der Brauerei wäre trotzdem noch alt gewesen", erklärt Pilarzyk.

Dies führte laut ihm dazu, dass über neue Optionen nachgedacht werden musste. "Wir hätten auch ganz mit dem Brauen aufhören können, aber aufgeben war für uns keine Option. Ohne die Brauerei verliert unser Gasthof sein Herz", berichtet er.  Daraufhin übernahmen demnach Sohn Joshua und die junge Braumeisterin Silvana Goller das Heft in die Hand und begannen mit der Planung einer neuen Brauerei.

Vater stolz: 21-jähriger Biersommelier übernimmt Rödentaler Brauerei 

"Wir sind froh, ihn als Nachfolger zu haben, er hat sofort zugesagt", erklärt der stolze Vater und Gastronom. Der 21-jährige Biersommelier sei laut ihm "ein infizierter Gastronom. Es gibt einfach niemand besseren dafür". Wie er weiter berichtet, sei sein Sohn bedacht auf optimale Energieverwendung. "Alles ist hocheffektiv gebaut. Wir brauchen mit der neuen Anlage gerade mal ein Drittel der Energie, die wir in der alten Brauerei verbraucht haben", berichtet Pilarzyk.

So gehe es nun bis Oktober weiter, wie Pilarzyk erklärt. "Geplant ist es, bis Oktober mit den Probesuden fertig zu sein und die Anlage für das Bierbrauen in Betrieb zu nehmen". Eigentlich war es laut ihm schon geplant, im November 2021 zu starten. "Das hat sich aufgrund von Corona natürlich nach hinten verschoben. Wir sind froh, dass wir jetzt anfangen können".

Damit führt der Rödentaler Traditions-Gasthof laut Pilarzyk eine schöne Tradition weiter. "1820 begannen wir mit dem Bau einer Brauerei auf unserem Gelände. 1925 kam dann der Neubau zur jetzigen Brauerei und 100 Jahre später bauen wir eine neue. Das macht mich sehr emotional. Für uns geht ein wahrer Traum in Erfüllung".