Der TSV Bad Rodach gewann in Mönchröden das Entscheidungsspiel gegen den FC Coburg II verdient mit 1:0. Das einzige Tor erzielte Yannik Hermann.
                           
          
           
   
          Dienstag, 20.21 Uhr im Mönchrödener "Wildpark"-Stadion: Alper Yürük bläst zum letzten Mal an diesem Abend in seine Pfeife. Der Jubel im Lager des TSV Bad Rodach ist grenzenlos. Spieler, Fans und Betreuer umarmen sich. Und das aus gutem Grund: Mit einem Tor ist die gesamte Saison gerettet. Die "Löwen" dürfen auch nächste Saison wieder in der höchsten Liga des Kreises Coburg mitmachen.
Ganz egal, dass die rund 700 Zuschauer zuvor einen müden Kick gegen eine enttäuschende Landesliga-Reserve des FC Coburg erlebten. Was aus Sicht der Thermalbadstädter zählte, war schlichtweg das Ergebnis. Und das stimmte. Wegen eines Treffers von Yannik Hermann.
  
  Aus spitzen Winkel eingelocht
 
Kurz vor der Pause wurde er von dem mit Abstand besten Kicker auf dem Grün, Christian Koropecki, geschickt freigespielt. Dessen exakten Pass durch die Gasse nutzte der TSV-Held für einen platzierten Schuss ins lange Eck. Coburgs bester Akteur, Torwart André Greiner, war chancenlos.
Die Tatsache, dass Greiner bester Vestekicker war, belegt den schwachen Auftritt des leicht favorisierten Gegners über 90 Minuten. Zwar hatten Ostrecha (Pfosten), Malaj und Riedelbauch dreimal in aussichtsreicher Position das 1:1 auf dem Fuß, doch insgesamt war kein Konzept bei den planlos anrennenden "Roten" zu erkennen. Von gepflegtem Kurzpassspiel, wie es sich der eine oder andere neutrale Zuschauer von der "Talentschmiede" aus der Vestestadt erwartet hatte, war über 93 Minuten nichts zu sehen.
  
  "Transfer-Blitzaktion" für Fischer
 
Auch der jugendliche Elan rückte angesichts des ungewöhnlichen FCC-Aufgebots etwas in den Hintergrund. Schließlich wurde der nach einer "Transfer-Blitzaktion" spielberechtigte Leiter des Nachwuchsleistungszentrums, Markus Fischer (vom FC Mitwitz), sowie "Oldie" David Reich eingewechselt. Doch auch die beiden Routiniers mussten ebenso wie der auf der Bank schmorende A-Jugendtrainer Lars Scheler tatenlos mit ansehen, wie die Rodacher ihre knappe Führung über die Zeit schaukelten. 
Szenenapplaus gab es trotzdem zweimal bei diesem Langweiler: Und zwar für TSV-Spielertrainer Christian Koropecki. Zuerst setzte er sich nach einer seiner "Künstlerpausen" auf der linken Seite alleine durch und passte aus spitzen Winkel uneigennützig in die Mitte. Doch der lauernde "Löwe" Altun biss nicht zu. Nur fünf Minuten später bündelte Koropecki noch einmal alle ihm zur Verfügung stehenden Kraftreserven, um in unnachahmlicher Art und Weise die halbe Coburger Hintermannschaft zu umkurven. Frei vor Greiner versemmelte er seinen Innenspannschuss aufs lange Eck um Haaresbreite.
Egal: Er und seine Jungs hatten einige Minuten später trotzdem richtig Grund zum Feiern, während sich die Schützlinge von FCC-Coach Oliver Bernhardt jetzt steigern müssen, wenn sie in der Relegation gegen den Kreisklasse-Dritten DJK/ TSV Rödental nicht noch einmal Schiffbruch erleiden wollen.