Rauscher will beim Dach des Niederfüllbacher Feuerwehrhauses sparen

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In der Seilersgasse soll das neue Niederfüllbacher Feuerwehrgerätehaus gebaut werden - wie es aussehen soll, darüber gab es im Gemeinderat unterschiedliche Meinungen. Foto: Gabi Arnold
In der Seilersgasse soll das neue Niederfüllbacher Feuerwehrgerätehaus gebaut werden - wie es aussehen soll, darüber gab es im Gemeinderat unterschiedliche Meinungen. Foto: Gabi Arnold
Voraussichtlich Anfang August will die DB-Projektbau den Sandweg für zehn Tage komplett gesperren, um den Weg an die B 303 anzubinden . Foto: Gabi Arnold
Voraussichtlich Anfang August will die DB-Projektbau den Sandweg für zehn Tage komplett gesperren, um den Weg an die B 303 anzubinden . Foto: Gabi Arnold
 

Bürgermeister Martin Rauscher (ÜWN) stand am in der Gemeinderatssitzung am Montagabend mit seiner Meinung alleine da.

Es ging wieder einmal um den Neubau des Feuerwehrgerätehauses auf dem Grundstück Seilersgasse 1. Rauscher ist mit der Planung des ausführenden Büros nicht einverstanden, insbesondere die Dachkonstruktion erscheint ihm zu teuer. Deswegen hatte er einen Antrag auf Änderung gestellt, weil er sich eine preisgünstigere Variante anstelle einer Dachbegrünung wünscht. Rauschers Anliegen auf Änderung einer Dachkonstruktion fand im Gremium kein Verständnis.

Mittlerweile hatte der Bürgermeister die Kosten für eine eventuelle Umplanung der Dachkonstruktion vom Architekturbüro errechnen lassen. Diese würde laut Rauscher mit 12 300 Euro zu Buche schlagen. Für Rauscher sind diese Kosten nicht nachvollziehbar. "Ich weiß nicht, warum eine Umplanung so teuer sein soll", sagte er.
Nach wie vor sei er der Meinung, dass eine günstige Lösung auf dem Neubau angebracht werden könne, sagte er und betonte: "Ich sehe deshalb keinen Grund, meinen Antrag zurückzunehmen."


Missratenes Schnitzel

Dies wollte der CSU-Fraktionssprecher Kilian von Pezold so nicht stehen lassen. Die Architekten treffe demnach keine Schuld, sondern es sei die Schuld des Bürgermeisters. Von Pezold sagte zu Rauscher: "Wir haben über die Planung abgestimmt. Die Kosten für eine Umplanung sind nicht die Gier des Architekten, sondern deine Unfähigkeit, demokratische Beschlüsse umzusetzen." Rauscher konterte spontan mit einem Gedicht von einem missratenen Schnitzel und sagte: "Um es mit Wilhelm Busch zu sagen: Es ist die Unfähigkeit des Gremiums." Auch in seiner Fraktion stieß er auf keine Gegenliebe. Thomas Schöllchen (ÜWN) betonte, dass man sich bewusst für eine Variante entschieden habe, die optisch ansprechend und umweltverträglich sei. "Der Grundgedanke war eine ökologisch sinnvolle Gestaltung, da musste jedem klar sein, dass das teurer wird." Der Beschluss des Gemeinderates sei durchdacht gewesen. Raucher lehnte dann auch den kompletten Bauantrag zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses als Einziger ab. Seine Begründung: "Ich werde diesem Bauantrag nicht zustimmen, weil es ein Klotz und zu dunkel ist." Außerdem hätte er den Zwischenbau, der das Gemeinschaftshaus "Alte Bäckerei" mit dem Neubau verbinde, lieber weggelassen.

Auch bei der Anschaffung neuer Geräte für die Bauhofmitarbeiter stand der Bürgermeister allein auf weiter Flur. Rauscher wollte anstelle der benzinbetriebenen Geräte lieber einen Satz teurer Elektrogeräte anschaffen, aus Fürsorgepflicht, wie er betonte. "Als vorsorgender Arbeitgeber bin ich für die Elektrogeräte, da es wenige Abgase gibt." Für Frank Gallinsky (CSU) war die Haltung des Bürgermeister unverständlich, da die Bauhofmitarbeiter lieber die altbewährten, mit benzinbetriebenen Geräte wünschten. "Wir sollten die Entscheidung den Mitarbeitern, die dort arbeiten, in die Hand geben." Letztendlich votierte nur Rauscher für die Anschaffung von Elektrogeräten.


Umsonst eingerichtet?

Als die Situation noch brisant war, wollte die Gemeinde Niederfüllbach im ehemaligen Computerzentrum eine Wohnung für Asylsuchende einrichten. Mittlerweile sind viele Monate verstrichen und jetzt, da die Wohnung fast bezugsfertig ist, bestehe laut Rauscher nach Aussage des Landratsamtes kein Bedarf mehr.

Beim Bau der ICE-Neubaustrecke und des Brückenbaus soll der Sandweg an die B 303 neu angebunden werden. Jetzt soll laut Rauscher "inoffiziellen Angaben" zufolge der Weg, der zum Flugplatz Steinrücken führt, voraussichtlich Anfang August für zehn Tage komplett gesperrt werden. Genaueres sei von der Bahn nicht in Erfahrung zu bringen. Der Zeitpunkt der Sperrung gefiel Tina Großmann (ÜWN) nicht, da der Weg von vielen Landwirte genutzt werde. "Das behindert den landwirtschaftlichen Verkehr in der Erntezeit", monierte sie.