"Pyramide" als Aushängeschild für Untersiemau

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Noch fristet sie ein trauriges Dasein zwischen Baumaschinen und -material. Doch bald soll die "Pyramide" nach Restaurierung die Betrachter in Richtung Meschenbach, zwischen der Kreisstraße CO 12 und dem Rad- und Fußweg, erfreuen. Foto: Norbert Karbach
Noch fristet sie ein trauriges Dasein zwischen Baumaschinen und -material. Doch bald soll die "Pyramide" nach Restaurierung die Betrachter in Richtung Meschenbach, zwischen der Kreisstraße CO 12 und dem Rad- und Fußweg, erfreuen. Foto: Norbert Karbach
Während der Gemeinderatssitzung wurde der neue Ortssprecher für Birkach am Forst, Thomas Schulz (links), von Bürgermeister Rolf Rosenbauer vereidigt. Foto: Norbert Karbach
Während der Gemeinderatssitzung wurde der neue Ortssprecher für Birkach am Forst, Thomas Schulz (links), von Bürgermeister Rolf Rosenbauer vereidigt. Foto: Norbert Karbach
 

Die Sanierung des Sandstein-Obelisken aus dem Jahr 1799 wird ausgeschrieben. Thomas Schulz wurde als neuer Ortssprecher von Birkach am Forst vereidigt.

Im Zuge der Fertigstellung des Kreisverkehrsplatzes mit Umverlegung der Kreisstraße CO 12 ist vorgesehen, die "Pyramide" durch eine Fachfirma restaurieren zu lassen. Das beschloss der Gemeinderat am Donnerstag bei seiner Sitzung in der Schulaula einstimmig. Dabei soll auch das Umfeld angemessen gestaltet werden. Das Gremium folgte damit den Empfehlungen der Denkmalschutzbehörden. Nach vorläufiger Schätzung sollen sich die Kosten der Sanierung inklusive Platzgestaltung und Beleuchtung auf knapp 50 000 Euro belaufen.

Nun gilt es eine geeignete Firma zur fachgerechten Sanierung des Sandstein-Obelisken zu finden. Deshalb wird das Ingenieurbüro Kittner & Weber mit der Angebotseinholung und der weiteren Projektierung beauftragt. Staatliche Zuwendungen und Zuschüsse von anderen Organisationen würden überprüft und entsprechend beantragt, stellte Bürgermeister Rolf Rosenbauer (CSU) fest. Neben dem durch die Denkmalschutzbehörde signalisierten Zuschuss habe bereits vor geraumer Zeit Ulrich Debus eine Spende von 5000 Euro zur Restaurierung der im Volksmund "Pyramide" genannten Sandsteinsäule zur Verfügung gestellt. Weitere finanzielle Unterstützer würden, so Rosenbauer, "gerne in den Kreis aufgenommen".

Ein romantischer Ort

Der Sandstein-Obelisk wurde im Jahr 1799 aus Anlass des Ehejubiläums des damaligen Herzogs Ernst-Friedrich von Sachsen-Coburg-Saalfeld und seiner Frau Sophie Antoinette in Dankbarkeit für eine 50-jährige glückliche Ehe errichtet. Genau an dieser Stelle hatte der Herzog im Jahr 1749 seine damalige Braut, Prinzessin von Braunschweig-Wolfenbüttel, erstmals im Coburger Land empfangen.

Durch die Umverlegung der Kreisstraße CO 12 komme nun das Denkmal besonders zur Geltung, zumal es dann im alten Glanz erstrahlen werde, freute sich der Bürgermeister.

Die Geschäftsordnung für den Gemeinderat wurde mit der einen oder anderen kleinen Abänderung der Entwurfsfassung vom 12. Juni einstimmig beschlossen und tritt sofort in Kraft. Dazu wurde auf Vorschlag der bisherigen Kinder- und Jugend-Beauftragten der Gemeinde, Andrea Schiele-Eberlein (UWG), Stefan Janson (SPD) einstimmig für dieses Ehrenamt gewählt. Gertrud Maul steht auch für die nächsten sechs Jahre als Beauftragte für Senioren zur Verfügung. Das Gremium beschloss dies einstimmig.

Andrea Schiele-Eberlein wollte die Entscheidung nicht unkommentiert lassen. Nach zwölf Jahren im Amt als "Schnittstelle zwischen Gemeinderat und öffentlichen Institutionen" habe sie das Amt sowieso abgeben wollen. Doch dass der Posten bereits im Vorfeld - ohne dass sie angesprochen worden sei - von der CSU-Fraktion verhandelt worden sei, "zeugt von keinem guten Stil". Sie habe stets Kontakte mit den Kinderhäusern sowie Grund- und Mittelschule gepflegt, stellte sie fest. Seminare und Lehrgänge nicht nur in Coburg, sondern auch in Kulmbach, Bayreuth und München habe sie auf eigene Initiative und Kosten besucht.

Kein Wort des Dankes

Dem neutralen Besucher fiel auf, dass keinem Gemeinderatsmitglied diese zwölf Jahre auch nur ein Wort des Dankes wert waren. Es scheint, dass die von Rosenbauer erhoffte Harmonie in seiner zweiten Legislatur-Periode etwas leiden könnte.

Nach einer Ortsversammlung im Gemeindeteil Birkach am Forst wurde Thomas Schulz mit klarem Vorsprung als Ortssprecher gewählt. Die UWG hat damit vier Vertreter im Gemeinderat. Nachdem es Uwe Wenzel (CSU) nicht gelungen war, bei den Kommunalwahlen in den Gemeinderat einzuziehen, zog er auch bei dieser Abstimmung den Kürzeren. Schulz wurde bei der Ratssitzung von Bürgermeister Rosenbauer vereidigt und in sein neues Amt eingeführt. Zudem wurde Rüdiger Mayer in Ziegelsdorf einstimmig wiedergewählt und herzlich willkommen geheißen. Mayer war bereits seit dem 21. Juni 2018 Ortssprecher.

Zudem wurde Bürgermeister Rolf Rosenbauer vom Gremium für die anstehende Legislaturperiode als Standesbeamter bestellt. Dieses Amt des Bezirks Untersiemau ist beschränkt auf die Vornahme von Eheschließungen und die Begründung von Lebenspartnerschaften auf Widerruf.

Ein Rödentaler Unternehmen erhält den Auftrag zur Neuanlage eines Gehwegs mit einer Länge von 35 Metern entlang des Anwesens Vordere Steineller 2 bis zum Anschluss an den Gehweg der Lichtenfelser Straße in Untersiemau. Die Erweiterung erfolgt im Rahmen der "Kleinen Straßenbau-Sanierungsmaßnahmen 2020". Die Kosten belaufen sich auf gut 13 000 Euro.

An dasselbe Unternehmen geht der Auftrag zur Verbreiterung und Neuasphaltierung eines weiteren Gehwegs. Dieser befindet sich auf Höhe des Anwesens Seewiesenstraße 2 in Weißenbrunn am Forst. Das Wegstück ist etwa 18 Meter lang, 1,20 Meter breit und wird ebenfalls im Rahmen der "Kleinen Straßenbaumaßnahmen" erstellt. Die Kosten betragen 7000 Euro.

Straßensanierung

Ebenfalls beschlossen wurde die Ausschreibung der Arbeiten für die Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße Untersiemau - Weißenbrunn am Forst. Die Maßnahmen der Sanierung umfassen eine entsprechende Deckensanierung auf einer Länge von 570 Metern. Dieser Beschluss war ursprünglich für die März-Sitzung vorgesehen gewesen. Doch Corona machte einen Strich durch die Rechnung. Die Sanierung der Fahrbahn solle noch in diesem Jahr erfolgen, machte der Bürgermeister Hoffnung. Die Kostenschätzung beläuft sich auf rund 200 000 Euro.

"Solarpark Untersiemau"

Der Abschluss eines Durchführungsvertrages im Rahmen der Aufstellung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplans für die Errichtung einer Freiflächen-Photovoltaikanlage in der Gemarkung Obersiemau wurde vom Gremium beschlossen. Der Bürgermeister wird ermächtigt, auf dieser Basis den Vertrag des "Solarparks Untersiemau" zwischen der Gemeinde und der Firma IBC Solar AG, Bad Staffelstein, zu verhandeln und abzuschließen. Änderungen des Entwurfs sind dem Gemeinderat vor dem Satzungsbeschluss mitzuteilen.

Ferner gaben die Räte grünes Licht für die siebte Änderung des Bebauungsplans und die fünfte Änderung des Flächennutzungsplans des Ortszentrums Untersiemau. Den Auftrag für die Ausarbeitung des Entwurfs erhält das Ingenieurbüro Kittner & Weber in Sonnefeld.