Project J mit untergründigem Feuer in Coburg

1 Min
Julia Schütz mit beachtlichen Jazz-Feeling beim Konzert mit Project J. Foto: Project J
Julia Schütz mit beachtlichen Jazz-Feeling beim Konzert mit Project J. Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 
Project J in Coburg Foto: Project J
Project J in Coburg Foto: Project J
 

Sie sind "Local Heroes" im Coburger Raum von unverwechselbarer Stimmung: Nicht gar so häufig zu erleben, wenn, dann aber... Jetzt hatte Project J mit großem Aufwand ein "Neujahrs-Grooven" inszeniert, erstmals im schönen alten Saal des Rödentaler Gasthofes Sauerteig.

In dem hatte man die Zuhörer zum Teil auf die Bühne geschickt und stattdessen in der Saalmitte einen rundum transparenten Auftrittsraum errichtet: "Unter die Leut' gehen" lautete schließlich das Motto der gestandenen Musiker-Mannen um den Schlagzeuger und Sänger Richard Utzschneider (zivil Chef von Saint-Gobain in Rödental). Und weil das für Montag angekündigte Konzert sofort ausgebucht war, schaltete man noch einen Termin am Sonntag vor, was zwei Mal Begeisterung hervorbrachte.

Die ohnehin gesangsstarke Truppe mit dem blues- und generell balladenintensiven Rich Utzschneider und der Crazy-Stimme von Pianist Olaf Pilz vorneweg zeigte diesmal weiteren Farbenreichtum mit der erstaunlich kraftvollen Julia Schütz und der das Latin-Spektrum zurückhaltend, aber eindringlich vertretenden Kerstin Pilipp.
Derlei Erweiterung erwies sich vor allem beim Montagskonzert als rettend, da Saxofonist Martin Truckenbrodt kurzfristig ausgefallen war.

Seit 2008 gezielt forschend auf vielfältigen Jazzpfaden, die rockigen Wurzeln aber gar nicht verleugnend, entfalteten die versierten Musiker vor allem im ersten Set einen für sie neuen Grad an Konzentration, dem untergründigen, dafür umso nachhaltiger brennenden Feuer großer Songs aus Bossa, Funk, Soul und Blues auf der Spur: "Besame Mucho", "Fly Me to the Moon", "Temptation" oder zur Eröffnung instrumental Luiz Bonfás "Black Orpheus" erklangen durchsichtig klar und in souveräner, entspannender und den Zuhörer davontragender Lässigkeit.

Rockiger ausladend fuhr man die Stimmung im zweiten Set hoch, etwa mit Josef Zawinuls "Mercy Mercy, Mercy" oder Herbie Hancocks "Stitched up", immer wieder mit witzigen Gesangsarrangements überraschend. Bassist Sigi Kraft, Gitarrist Harald Demenz und Günter Rogler rundeten das ausgewogene Klangbild ab, das den Raum bis in die Zugaben hinein in der von Projekt J gewohnten wohl tuenden Sattheit erfüllte, dabei sich aber immer weiter entwickelnd, nuancenreich und spannend.

Projekt J bestreitet übrigens am Sonntag, 26. April, ein Konzert in der Reihe "Cultur im Contakt" in Coburg.