Der Wildenheider Peter Motschmann kehrt an seine erste Wirkungsstätte zurück und will die Puppenstädter vor dem drohenden Abstieg aus der Bezirksliga bewahren. Der zweifache Familienvater und Lehrer an der Heilig-Kreuz-Schule will für einen Aufschwung sorgen.
Der TBVfL Neustadt/Wildenheid hat einen neuen Trainer. Nur eine Woche nach der Trennung von Thorsten Redl präsentierte der Sportliche Leiter Siegfried Hansel gestern Abend seinen Fußballern Peter Motschmann.
Motschmann ist kein neuer, im Gegenteil, er ist ein Lokalmatador. Der in Wildenheid wohnende Lehrer war der erste Übungsleiter nach der Fusion des VfL Neustadt und des TBV Wildenheid. Mit ihm verbinden die "Puppenstädter" große Hoffnungen, weil er den Klub, den aktuellen Spielerkader und das Umfeld in seinem "Dorf" aus dem Effeff kennt. Vereinbart wurde vorerst eine Zusammenarbeit bis Saisonende, trotzdem haben beide Seiten Lust auf eine längere Zusammenarbeit.
Der Auftrag für den zweifachen Familienvater ist klar: "Wir wollen die Klasse halten und ich glaube, dass wir mit Peter genau den richtigen Mann dafür verpflichtet haben.
Ich wünsche ihm viel Glück dabei", erklärt Hansel stolz.
Stolz deshalb, weil er in den letzten Tagen gespürt hat, dass der TBVfL Neustadt/Wildenheid nach wie vor eine gute Adresse in der Region ist. Namhafte Trainer hätten sich gemeldet und Interesse an diesem Job gezeigt. Kandidaten hätte es mehrere gegeben - sogar der Ex-Frohnlacher Dieter Kurth, Ex-Profi Sascha Licht, die ehemaligen Neustadter Kai Müller, Marco Hornung und Achim Steinert oder Olaf Teuchert aus Coburg und der langjährige Lettenreuther Oliver Müller seien im Gespräch gewesen. "Die Namen kursierten alle, das stimmt", schmunzelt Hansel, doch die Wahl sei relativ schnell auf den Mann vor Ort gefallen.
Der neue Hoffnungsträger freut sich auf seine Herausforderung: "Der TBVfL ist eine Herzensangelegenheit für mich." Motschmann nimmt man diesen Satz sofort ab, er fühlt sich von Kindesbeinen an mit den Wildenheidern verbunden, hatte erfolgreiche Jahre als Spieler und als Trainer.
Nach seinem Wechsel zum TSV Burggrub und dann zur Spvg Eicha, bei der er in der Bezirksoberliga kickte und später als Trainer sein Glück versuchte, zog er sich zwischenzeitlich aufgrund seiner beruflichen Karriere aus dem Trainerjob zurück. Dazu kam eine erfolgreiche Familienplanung. Er hat zwei Kinder im Alter von zwei Jahren und sechs Monaten.
Doch jetzt spürt er wieder das "Feuer", das Verlangen eine Mannschaft nach vorne zu bringen. Und wer den Pädagogen, der an der Heilig-Kreuz-Schule in Coburg unterrichtet, näher kennt, der weiß, was auf die zuletzt so erfolglosen Kicker des Fusionsvereins zukommt.
Motschmann, ein Akribiker, fordert viel, vor allem im konditionellen Bereich. Die Bezirksliga-Kicker dürfen sich "warm anziehen", denn bereits im Januar wird er die "Mission Klassenerhalt" mit einer langen, sicher schweißtreibenden Vorbereitungsphase starten. Schließlich ist der Verbleib in einer der beiden höchsten Spielklasse des Bezirks für Neustadt Pflicht.
"Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen können, obwohl die Jungs nach so einer langen Zeit ohne Sieg, ja gar nicht mehr wissen, was es heißt, Erfolg zu haben." Motschmann betont, dass der TBVfL Neustadt/Wildenheid der einzige Klub ist, den er bei seiner derzeitigen Belastung trainieren könne: "Der Sportplatz liegt ja vor meiner Haustür."