Die Wählergemeinschaft Pro Coburg schickt wie erwartet Thomas Apfel ins Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters.
Es ist vermutlich die letzte Nominierungsveranstaltung für die Kommunalwahl am 15. März. Am Donnerstagabend nominierten die 44 anwesenden Mitglieder Thomas Apfel als Bewerber für die Oberbürgermeisterwahl. Damit stehen nun in Coburg zehn Kandidatinnen und Kandidaten zur Wahl.
Apfel will über die Parteigrenzen hinweg arbeiten, wie er mehrfach versicherte. Ihm gehe es um die Wirkungen von Ideen, nicht darum, welches Parteibuch dahinter stehe. Diese Erfahrung habe er als Journalist gemacht. Während des Wahlkampfs werde er seine Tätigkeit als Radiomoderator jedoch ruhen lassen, stellte Apfel klar. Seine 20 Jahre als Journalist sieht der 47-Jährige als gute Grundlage für das Amt des Oberbürgermeisters: Er kenne die kommunalpolitischen Themen und Diskussionen in Stadt, Landkreis und in der Region.
Coburg habe Gestaltungsmöglichkeiten, auch dank der ansässigen Unternehmen; es sei die Pflichtaufgabe eines Oberbürgermeisters, dafür zu sorgen, dass sich alle Unternehmer in Coburg wohlfühlen, betonte Apfel. Wirtschaftsförderung dürfe nicht an der Stadtgrenze aufhören. Apfel sprach von "Wirtschaftsförderung neu denken": Darüber habe er auch schon mit seinem ehemaligen Moderator-Kollegen "und bis heute guten Freund", Landrat Sebastian Straubel (CSU) gesprochen.
Gemeinsam fürs Theater
Straubel war als Gast der Veranstaltung angekündigt, kam aber nicht, da er, wie Apfel sagte, an einer Aufsichtsratssitzung von Regiomed teilnehmen musste. Anwesend war dafür der stellvertretende Landrat Christian Gunsenheimer (Freie Wähler), den Apfel gleich in seinen Appell in Sachen Landestheater einschloss: Politiker aller Ebenen in der Region müssten die Forderung unterstützen, dass der Freistaat Bayern mehr als bisher zur Finanzierung des Landestheaters beiträgt. Das Coburger Landestheater komme schließlich der ganzen Region zugute - "vom Rennsteig bis in den Bamberger Raum und von den Haßbergen bis nach Bayreuth".
Den ausführlichen Bericht von der Nominierung gibt es hier (Angebot von infrankenPLUS, für Abonnenten unserer Tageszeitungen kostenlos).
Jetzt also Thomas Apfel für "Pro Coburg" als Kandidat für das Amt des Oberbürgermeisters. Gut, warum nicht ein Journalist an der Spitze der Stadtverwaltung ? Ein bißchen eigentümlich berühren mich indessen die Vorstellungen des Herrn Apfel, es gehe ihm nicht um Parteibücher, sondern um Ideen. Nun ist das mit diesen Ideen, auf die es doch angeblich nur ankommt und die der Versprechende einzig und allein umsetzen möchte immer schön daher gesagt - es klingt immer so schön neutral und sauber und ruft so ein angenehmes Gefühl von Neutralität hervor - aber jeder weiß, daß in der Politik Ideen immer auch mit einer ganz bestimmten Weltanschauung verbunden sind und das dürfte bei Herrn Apfel um keinen Deut anders sein als bei seinen Mitbewerberinnen und -bewerbern. Apropos Weltanschauung: Herr Apfel wünscht sich, daß sich Unternehmer in Coburg wohlfühlen sollen. Da bin ich aber doch ein wenig verwundert: wählen Unternehmer einen Oberbürgermeister oder nicht vielmehr die Bürger der Stadt ? Wenn sich also jemand in Coburg wohlfühlen sollte, dann doch wohl zu Allererst deren Bürger, Herr Apfel, denn Oberbürgermeister, bei denen sich Unternehmer "wohlfühlen" hatten wir in Coburg zur Genüge.