Zur Geschichte der Straße, die in Neustadt an Herzogin Auguste Caroline Sophie von Sachsen-Coburg-Saalfeld erinnert.
In Neustadt finden sich beachtlich viele Straßen, deren Namen auf das einstige Coburger Herzogshaus verweisen. Dazu zählt auch die Augustastraße, die vom derzeit im Umbau befindlichen Marktplatz abzweigt. Gewidmet ist die Straße der Herzogin Auguste Caroline Sophie von Sachsen-Coburg-Saalfeld.
Als geborene Gräfin von Reuß-Ebersdorf (1757 bis 1831) heiratete sie 1777 Herzog Franz Anton von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Gemeinsam wurden sie zu den Stammeltern eines Fürsten- und Herrschergeschlechts, das sich im 19. Jahrhundert über ganz Europa verbreitete.
Zeitgenössische Beobachter beschreiben Herzogin Auguste als eine sehr resolute Fürstin, die genau wusste, was sie wollte, und die zielstrebig und beharrliche ihre Ziele verfolgte.
Einst Organistengasse
Mit der Vermählung ihrer jüngsten Tochter Juliane (1781 bis 1860) mit dem damals erst 17-jährigen Großfürsten Konstantin von Russland (1779 bis 1831) legte Herzogin Auguste den Grundstein für eine sehr erfolgreiche Heiratspolitik des Herzogshauses Coburg.
Dass diese Ehe der Prinzessin Juliane nicht glücklich war und bereits 1820 wieder geschieden wurde, belegt freilich, dass es bei der ehrgeizigen Heiratspolitik durchaus auch Rückschläge gab.
Eine weitere Tochter von Herzogin Auguste, Viktoria (1786 bis 1861), heiratete im Jahr 1818 Herzog Eduard von Kent und wurde die Mutter der späteren Königin Viktoria von Großbritannien und Irland (1819 bis 1901).
Gemeinsam mit ihrem Gatten Franz Friedrich Anton ist Herzogin Auguste im Mausoleum im Coburger Hofgarten bestattet.
Neustadt ehrte Herzogin Auguste, indem die einstige Organistengasse, die zum einstigen Bad-Tor führte, im Jahr 1883 ihren Namen erhielt. Der ehemalige Name Organistengasse verweist darauf, das in dem Haus am Bad-Tor, das die Stadt Neustadt im Jahr 1689 von Johann Witthauer gekauft hatte, um dort die deutsche Schule einzurichten, auch der Organist von Neustadt wohnte. Dieses Haus stand unterhalb der Marktbäckerei (früher Suffa), ist aber nicht mehr vorhanden, denn es brannte beim großen Stadtbrand des Jahres 1839 ab.
Die Bezeichnung Organistengasse bezog sich nur auf einen Teil der Augustastraße - jenen Teil zwischen Steinweg und Ernststraße. Der untere Teil der Augustastraße zwischen Ernststraße und Arnoldplatz firmierte vor der Umbenennung als Badgasse. Die Badgasse wurde im Volksmund einst auch als Sängershügel bezeichnet. Die Bezeichnung Badgasse bezog sich auf die ehemalige Badestube von Neustadt, die im ehemaligen Haus Scheibe im Mühlgraben untergebracht war.
Hintergrund
Geschichte Die Serie "Neustadts Straßennamen" beleuchtet am Beispiel wichtiger Personen verschiedene Aspekte in der Entwicklung der Bayerischen Puppenstadt. Den Anfang machte Neustadts Ehrenbürger Max Oscar Arnold. Weitere Folgen waren bereits der Ernststraße sowie der Georg-Langbein-Straße gewidmet.red