Coburger Markthalle: Neues Konzept für bessere Qualität

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Die Markthalle soll ein "Lieblingsplatz" für die Coburger werden - das wünschen sich Markthallen-Geschäftsführer Werner Häfele (links) und Regionalmanager Stefan Hinterleitner. Ulrike Nauer
Die Markthalle soll ein "Lieblingsplatz" für die Coburger werden - das wünschen sich Markthallen-Geschäftsführer Werner Häfele (links) und Regionalmanager Stefan Hinterleitner. Ulrike Nauer

Die Markthallen GmbH übernimmt selbst den Betrieb des Käse- und Spezialitätenstandes. Neu dazu kommen die Metzgerei Luther und die Milchwerke Oberfranken.

Der Eisenacher Geschäftsmann Hubert Wall hat sich schon wenige Wochen nach der Eröffnung aus der Coburger Markthalle zurückgezogen. Deshalb musste Werner Häfele, Geschäftsführer der Coburger Markthallen GmbH, schnell eine neue Lösung finden. Am Dienstagmorgen präsentierte er das neue Konzept der Öffentlichkeit - und war erstaunt über das riesige Medieninteresse. "Es ändert sich doch gar nicht viel", kam Häfele gleich auf den Punkt. Die Markthallen GmbH betreibt künftig den Stand in Eigenregie, zusammen mit dem Team der "Genussregion". Und es kommen sogar noch weitere regionale Produkte dazu: Die Metzgerei Luther aus Neustadt und die Milchwerke Oberfranken werden in den Kreis der Produzenten aufgenommen, die den Käse- und Spezialitätenladen beliefern. Unterm Strich sei diese Lösung sogar eine Verbesserung der Qualität, betonte Häfele.

Der kommende Montag, 30. Oktober, werde der letzte Tag sein, an dem die Firma Wall ihre Waren verkaufe. "Dann haben wir zwei Feiertage und am Donnerstag wird der Laden unter dem gleichen Label ,Genussreich - Genussregion‘ weiterlaufen", kündigte Häfele an. Im übrigen würden auch weiterhin Produkte der Firma Wall verkauft, nur eben nicht mehr unter der Federführung von Hubert Wall.

Mit der Metzgerei Luther und den Milchwerken Oberfranken, die Käse aus der Region liefern, kämen außerdem zwei weitere "potente" Produzenten hinzu. "Was es nicht mehr geben wird, sind Backwaren, aber die gibt es ja gegenüber bei Nahrstedt", erläuterte Häfele. "Und das Weinsortiment wird etwas heruntergefahren." Die Markthalle werde dadurch "nur besser", ist Häfele überzeugt.

"Lieblingsplatz" steht auf einem Kissen in der Sitzecke hinter dem Spezialitätenstand. Und ein Lieblingsplatz solle auch die Markthalle für die Coburger werden. Das wünschen sich Werner Häfele und auch Regionalmanager Stefan Hinterleitner. Dass der Weg dorthin lang ist, ist beiden sehr wohl bewusst. "Es gibt keine Mall oder Markthalle, die nach zwei Jahren noch die gleiche ist, wie am Anfang", betonte Häfele, selbst Metzgermeister und erfahrener Betreiber einer Markthalle im schwäbischen Winnenden. Steter Wandel gehöre einfach dazu. "Den, der von Anfang an eine perfekte Markthalle hat, den müssen Sie mir zeigen."

Auch Stefan Hinterleitner bittet die Coburger um Verständnis: "Was wir auf einem langen Zettel aufgeschrieben haben, werden wir sauber und ordentlich abarbeiten - aber in kleinen Schritten. Das geht nicht in einer Woche." Zum Angebot der Firma Wall habe man immerhin schon 19 weitere Produzenten dazugeholt - und die Maxime heißt: Noch stärker auf regionale Produkte setzen. Dazu brauchen die Betreiber vor allem eines: Fachpersonal. "Wir suchen dringend Menschen mit Leidenschaft für Lebensmittel, Kunden, Service und Regionalität, Menschen, die hinter dem stehen, was wir machen", fasste Hinterleitner die Voraussetzungen zusammen. Doch das ist offenbar gar nicht so einfach, wie auch Ulrike Schmidt, Verkaufsleiterin der Bäckerei Nahrstedt, bestätigen kann. "Es ist schwer, jemanden zu finden, deshalb nehmen wir auch Quereinsteiger." Wer sich für die Mitarbeit interessiert, dem müsse klar sein, dass die Markthalle kein Discounter sei, "wo man mit dem Wagen durchfährt", erläuterte Hinterleitner. "Wir möchten, dass die Kunden den Produzenten und die Produkte kennenlernen."

Die Markthalle scheint die Coburger mächtig umzutreiben, wie man an den kontroversen Diskussionen, speziell in den sozialen Medien, ablesen kann. Deshalb wollen die Betreiber künftig die Ohren aufsperren und auf "konstruktive Gespräche" setzen, wie Hinterleitner betont - nach dem Motto, nicht übereinander, sondern miteinander reden. "Das heißt, dass wir uns der Diskussion in den sozialen Medien stellen werden und auch mit denen sprechen wollen, die Kritik an der Markthalle üben."