Die Wohnbau Stadt Coburg will die vier Mehrfamilienhäuser in der Karl-Türk-Straße nach und nach modernisieren und teilweise durch Neubauten ersetzen.
Gut 60 Jahre haben die vier Mehrfamilienhäuser am Ende der Karl-Türk-Straße zum Marschberg hin schon auf dem Buckel. Dass damit in den nächsten Jahren etwas geschehen werden muss, war bereits abzusehen. Nun aber geht es doch schneller als gedacht. Die Wohnbau Stadt Coburg, der die vier rotbraun verputzten Häuser im Stadtteil Wüstenahorn gehören, will noch in diesem Jahr tätig werden.
Wie der Geschäftsführer der Coburger Wohnbau, Christian Meyer, dem Tageblatt bestätigte, gebe es Überlegungen, einen Teil der Gebäude abzureißen, um neue Wohnungen und zusätzlich Platz für die Praxis des Arztes Dr. Maro Ritter schaffen zu können.
Ritter, Facharzt für Innere Medizin, führt seit neun Jahren seine Praxis unweit der Karl-Türk-Straße, in der Erffa-Villa. Vor einiger Zeit sei er auf die Stadt Coburg zugekommen, sagt Christian Meyer. "Er sucht dringend neue Räume." Denn der Platz auf dem Erffa-Anwesen sei für die Gemeinschaftspraxis - Ritter betreibt sie mit zwei weiteren Ärztinnen - auf Dauer zu klein. "Das war eine sehr sympathische Anfrage", berichtet Meyer. Der Arzt fühle sich in Wüstenahorn sehr wohl und wolle dort bleiben. "Er ist ein riesen Gewinn für diesen Stadtteil." Deshalb wolle man ihm auch gerne helfen.
Baubeginn noch 2017
Dritter Bürgermeister Thomas Nowak hatte sich mit Ritters Bitte an Christian Meyer gewandt, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Die Häuser Karl-Türk-Straße 13 bis 19 seien prädestiniert, sagt Meyer. "Auch wenn wir gar nicht vorhatten, diese so kurzfristig anzugehen. Wir hätten gerne noch drei, vier Jahre damit gewartet." Doch jetzt werde die Wohnbau die Neugestaltung eben doch eher in Angriff nehmen.
Die Arbeiten am ersten Gebäude sollen noch in diesem Jahr beginnen, so dass man zügig mit dem Neubau anfangen und ihn schon 2018 fertigstellen kann - soviel steht fest. Denkbar wäre auch eine teilweise Modernisierung im Bestand. Nähere Details kann Christian Meyer aber noch nicht nennen, das werde die Planung ergeben. Selbstverständlich gebe es verschiedene Ideen, wie die Gebäude gestaltet werden könnten. "Wir denken über mehrere Varianten nach, zum Beispiel auch betreutes Wohnen", sagt Meyer. Aber alles Weitere wäre zum jetzigen Zeitpunkt "völlig spekulativ".
Ersatzwohnungen für Mieter
Fest steht, dass die Wohnbau den Mietern der vier Häuser Ersatzwohnungen anbieten wird. Von den 48 Wohnungen seien derzeit ohnehin nur noch etwa 30 belegt, berichtet Meyer.
Für die Mieter, die ausziehen müssen, sei das selbstverständlich eine Belastung, und für die Wohnbau werde das Projekt eine Herausforderung. "Aber wenn es dann fertig ist, wird es ein großer Gewinn für Wüstenahorn sein." Schließlich sei die Ecke Karl-Türk-Straße/Marschberg eine Art Eingang zum Stadtteil, der mit der Neugestaltung nur attraktiver werden könne.