Der Beitrag der Eltern an der Kinderbetreuung am Nachmittag steigt mit Beginn des Schuljahres. Dennoch ist Weidhausen bei diesem Angebot immer noch die günstigste Gemeinde im Kreis.
Die Gemeinde wird ihre Gebühren für die Nutzung der Nachmittagsbetreuung in der Schule erhöhen. Das hat der Gemeinderat am Montag gegen die Stimmen von Klaus Lippert und Bernd Faber (beide SPD) beschlossen. Nichtsdestotrotz bleiben die Weidhäuser damit die günstigste Gemeinde im Landkreis, was das Angebot der Nachmittagsbetreuung angeht.
Die Erhöhung des Elternbeitrages wird in zwei Schritten stattfinden. Zum Start des kommenden Schuljahres steigt die monatliche Gebühr bei voller Nutzung des Angebotes (28 Stunden pro Woche) von bislang 33,40 Euro auf 45 Euro, zum Schuljahr 2014/2015 dann auf 50 Euro. Weitere Änderung: Kinder, die in der Mittagsbetreuung angemeldet sind, können nicht mehr kostenlos zur Ferienbetreuung gebracht werden. Für sie verlangt die Gemeinde ab sofort 30 Euro, ab dem Schuljahr 2014/2015 dann 35 Euro pro Woche (inklusive Mittagessen). Ziel der Gebührenerhöhung ist es, das gemeindliche Defizit der Nachmittagsbetreuung von derzeit knapp über 25.000 Euro auf 10.000 Euro zu drücken.
Dabei war auch Bürgermeister Markus Mönch (parteilos) klar: "Wir werden in diesem Bereich nie kostendeckend arbeiten können." Weil die Gemeinde bei ihrem momentanen Monatsbeitrag rechnerisch auf eine stündliche Gebühr von 19 Cent komme, liege sie allerdings "weit, weit" unter dem, was sonst für die Nachmittagsbetreuung im Landkreis bezahlt werden müsse. "Wir müssen etwas tun, so leid es uns tut", sagte Walter Lorper (Freie Bürger). Die Gemeinde stehe finanziell schließlich alles andere als gut da. Bernd Faber (SPD) gefiel die Änderung nicht. Er schlug vor, auf die Erhöhung zu verzichten, um junge Eltern nicht zu belasten.
Mit der Entscheidung für die Gebührenerhöhung (auf dann etwa 36 Cent die Stunde) geht auch eine organisatorische Umstellung der Nachmittagsbetreuung einher. Ab sofort können die 25 angemeldeten Kinder weitere Räume in der Schule nutzen, um dort in Ruhe ihre Hausaufgaben zu machen. Der bisherige Bereich der Nachmittagsbetreuung bleibt dann ausschließlich zum Spielen und Erholen erhalten. Das Mittagessen werden die Kinder im Küchenbereich der Schule einnehmen. Weil heuer erstmals zwei Gruppen für die Nachmittagsbetreuung zusammenkommen, steigen auch die personellen Anforderungen. Deshalb gibt es in der Gemeindeverwaltung Gedankenspiele, den beiden Betreuerinnen zumindest während der Mittagszeit eine weitere Kraft, zumindest zur Essensausgabe, zur Seite zu stellen.
Immerhin: Bei zwei Gruppen steigt auch der staatlichen Zuschuss - von 9000 auf 18 000 Euro pro Jahr. Für diese Lösung signalisierte sogar Klaus Lippert, der gegen die Gebührenerhöhung war, sein Einverständnis: "Das ist eine gute und richtige Lösung."
Schon seit 23 Jahren zu klein Nicht mehr ewig aufschieben will der Gemeinderat die dringend notwendige Erweiterung des Kanals in der Hallstraße und der Wiesenstraße. Auf Antrag von Bernd Faber warf ein Ingenieurbüro noch einmal einen Blick auf einen 23 Jahre alten Bericht zum Zustand des Kanals in beiden Straßen und kam zum Ergebnis: Es hat sich nichts geändert. Der Kanal dort ist deutlich zu klein bemessen und vermutlich teilweise schon schadhaft.
"Das ist eine Aufgabe, die sich der nächste Gemeinderat auf die Fahnen schreiben sollte", schlug der Bürgermeister vor. Klaus Lippert ergänzte, dass die Gemeinde mit einem Ausbau der Kanalleitungen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen könne. Schließlich sei auch der Straßenbelag in der Hall- sowie der Wiesenstraße in einem äußerst schlechten Zustand - da würde es sich lohnen, alles in einem Zug zu erneuern.
Marktzeulner Ortsdurchfahrt wird gesperrtVerkehr Gemischte Gefühle hinterließ im Gemeinderat die Ankündigung des Landkreises Lichtenfels, dass die Ortsdurchfahrt von Marktzeuln schon bald für den Schwerlastverkehr mit Fahrzeugen von über zwölf Tonnen gesperrt werden soll. Erfreulich sei, sagte Bürgermeister Markus Mönch, dass dadurch vielleicht bis zu 200 Lastwagen pro Tag weniger durch Weidhausen fahren. Andererseits stelle sich die Frage, welche Um- und Schleichwege der Verkehr dann suchen werde. Es sei nicht auszuschließen, dass ortskundige Fahrer dann über Neuensorg oder gar Trübenbach ausweichen, um aus dem Coburger Raum Richtung Bundesstraße 289 (Zettlitzer Kreuzung) zu kommen - in Gegenrichtung natürlich auch. Offiziell schwebt dem Landkreis Lichtenfels vor, die Umleitungsstrecke über die Auffahrt Ebersdorf auf die Autobahn 73 und von dort aus über Lichtenfels und die Bundesstraße 173 nach Zettlitz zu beschildern. Die Gemeinde Weidhausen wird ihre Bedenken dazu noch einmal schriftlich dem Lichtenfelser Landratsamt mitteilen.