Der Musikverein Beiersdorf produzierte mit Instrumenten gute Laune. Das Publikum dankte es mit kräftigem Beifall.
Frühling ist es, und der Musikverein Beiersdorf lässt wieder seine Instrumente erklingen. Das tat er am Samstag im Gasthof "Zum Schwarzen Bären". Die Musiker begeisterten und verzauberten mit ihrem Spiel. Auch die jungen und neuen Musiker kamen zum Zuge und präsentierten ihr frisch erworbenes Können. Unter der Leitung von Lisa Lesch stellten die drei jungen Klarinettistinnen Miria Sollmann (acht Jahre alt), Nike Sievers und Emma Brakaj ihre ersten Stücke vor, Justus Bohl spielte auf seinem Saxofon und das junge Querflötenduo Celea Sollmann und Anna Matthäi gab unter anderem das "Frühlingserwachen" zum Besten.
Nicht jeder Anfänger beim Musikverein Beiersdorf ist jugendlich. Musiker im Alter von sieben Jahren (Schlagzeug) bis zu 77 Jahren (Altsaxofon) finden sich im "Jugendblasorchester" wieder. Wie die Vorsitzende Stephanie Kramer mitteilte, lege der Musikverein großen Wert auf eine fundierte Ausbildung. Dies wurde auch im Rahmen des Konzerts deutlich, als der 36-jährige Ingenieur Tino Pruschitzki (Tenorsaxofon) für seine Leistungsabzeichen in Bronze und Silber geehrt wurde. Beide hatte er an einem Tag abgelegt. Pruschitzki spielt seit 22 Jahren Saxofon und hat die Absicht, Dirigent zu werden. Dafür benötigt er noch das Leistungsabzeichen des Nordbayerischen Musikbundes in Gold. Der Musiker rechnet noch etwa mit einem Jahr, bis er seinem musikalischen Traum einen wichtigen Schritt nähergekommen sein wird.
Etwa 20 Frauen von "Chor & Mohr" erfreuten (Leitung: Gabi Schäffner-Krumm) die Zuhörer mit ihrem Gesang. Volkslieder, Schlager und flotte Stücke brachten die Zuhörer zum rhythmischen Mitklatschen.
Auch die Stimme war ein Instrument
Die Chorleiterin holte sich den "Nobert von der Bassposaune" auf die Bühne und bat ihn, an den geeigneten Stellen ein deutliches Gaumenklacken hören zu lassen. Mit viel Freude und Enthusiasmus nahm "Norbert von der Bassposaune" seine Mundperkussionsarbeit wahr. Zusammen mit "Chor & Mohr" wagten sich die Zuhörer dann an einen frühlingshaften Kanon. Als Solistin unter den Frauen sang Theresa Köhler-Schmidt Passagen aus dem Musical "König der Löwen".
Danach erfreuten einige Märsche das Publikum. Eigens für den Musikverein Beiersdorf hat der Joe Wulf nach einem gemeinsamen Weihnachtskonzert 2016 den Marsch "Mit Blasmusik durchs Land" komponiert. Solist Sebastian Krumm sorgte am Xylofon für Begeisterungsstürme. Krumm gelang es auch, mit zwei Bündeln Luftballone und einer Stricknadel den Rhythmus der Luftballon-Polka deutlich mit 22 Knallern zu unterstreichen.
Dass die Big Band des Blasmusikorchesters auch Klassik kann, bewies sie mit der Feuerwerksmusik von Händel. Begeisterung löste Konzertleiter Dietmar Luther aus, als er sich mit Bademantel und leuchtenden Schuhen im Stil von Udo Jürgens zeigte. Zum Konzertschluss brandete stürmischer Beifall auf. Sogar Coburgs Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) zeigte sich derart angetan von der musikalischen Darbietung, dass er auf ein Rede verzichtete und stattdessen mitteilte: "Ich lass euch lieber das letzte Stück spielen und bedanke mich. Einfach nur toll!"