Mord in Beiersdorf: Staatsanwaltschaft bereitet Anklage vor

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Die Kriminalpolizei sicherte am Tatort, Wolfgang R.s Haus im Eichenweg in Beiersdorf, mehr als 700 Spuren. Foto: Oliver Schmidt
Die Kriminalpolizei sicherte am Tatort, Wolfgang R.s Haus im Eichenweg in Beiersdorf, mehr als 700 Spuren. Foto: Oliver Schmidt

Die Polizei hat die Ermittlungen um den gewaltsamen Tod des 66-jährigen Wolfgang R. in Beiersdorf abgeschlossen. Die Coburger Staatsanwalt will voraussichtlich im Juli oder August Anklage erheben. Tatverdächtig sind R.s Lebensgefährtin sowie zwei Männer aus dem Rockermilieu.

Die Nachricht hatte am 12. Dezember vergangenen Jahres den Stadtteil Beiersdorf erschüttert: In seinem Wohnhaus im Eichenweg war der 66-jährige Wolfgang R. in der Nacht zuvor einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen. Schnell stand fest: Die 41-jährige Lebensgefährtin, die in den Morgenstunden noch selbst die Rettungskräfte alarmiert hatte, soll zwei Männer aus der Rockerszene zu der Tat angestiftet haben.

Die Coburger Kriminalpolizei habe die Ermittlungen in dieser Angelegenheit inzwischen abgeschlossen, berichtete am Dienstag Leitender Oberstaatsanwalt Anton Lohneis unserer Zeitung. Die Frage, ob der Prozess gegen die drei Tatverdächtigen noch in diesem Jahr beginnen werde, konnte er allerdings noch nicht beantworten. Nur so viel: Voraussichtlich werde es im Juli oder August zur Anklage kommen, sagte Lohneis.

"Soko Eiche" mit mehr als 30 Ermittlern

Um den Tod von Wolfgang R.
aufzuklären, hatte die Polizei kurz nach der Tat die "Soko Eiche" gegründet. Mehr als 30 Personen ermittelten auf Hochtouren. Um Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten, war sogar rund um die Uhr ein Hinweis-Telefon geschaltet, das auch eifrig genutzt wurde.

Keine zwei Wochen nach dem gewaltsamen Tod von Wolfgang R. konnten die ermittelnden Behörden einen Erfolg melden: Verhaftet wurde die 41-jährige Lebensgefährtin, die in der Ketschenvorstadt erst wenige Monate zuvor eine Kneipe übernommen hatte. Außerdem nahm die Polizei zwei Männer im Alter von 23 und 44 Jahren fest, die die 41-Jährige angestiftet haben soll.

Im Prozess wird auch die Frage eine große Rolle spielen, ob die beiden Tatverdächtigen Wolfgang R. mit dem Ziel aufsuchten, ihn zu töten oder ihm "nur" einen Denkzettel verpassen sollten. Fakt ist, der 66-Jährige hatte in der Todesnacht brutale Schläge und Tritte, vor allem gegen den Kopf, erhalten.

Das Opfer, Wolfgang R., hatte sich nach seiner Zeit als Musiker am Landestheater beruflich noch einmal ganz neu orientiert: Er vermietete Wohnungen an Prostituierte.