Minister Herrmann sagt "Danke" in Rödental

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Die ersten Züge (wie hier an der Einschleifung nördlich von Coburg) fahren schon: Entlang der ICE-Neubaustrecke haben Ehrenamtliche in zehnjähriger Arbeit die Einsatzkonzepte für Notfälle entwickelt. Für dieses Engagement wird sich Innenminister Joachim Herrmann bei einem "Blaulichtempfang" bedanken - mit "mehr als nur ein paar Bratwürsten", wie das Ministerium versichert hat. Foto: Claus Weber/Deutsche Bahn
Die ersten Züge (wie hier an der Einschleifung nördlich von Coburg) fahren schon: Entlang der ICE-Neubaustrecke haben Ehrenamtliche in zehnjähriger Arbeit die Einsatzkonzepte für Notfälle entwickelt. Für dieses Engagement wird sich Innenminister Joachim Herrmann bei einem "Blaulichtempfang" bedanken - mit "mehr als nur ein paar Bratwürsten", wie das Ministerium versichert hat. Foto: Claus Weber/Deutsche Bahn
Manfred Lorenz: "Wir müssen schauen, dass wir künftig möglichst viel bürokratischen Aufwand von den Ehrenamtlichen fern halten."
Manfred Lorenz: "Wir müssen schauen, dass wir künftig möglichst viel bürokratischen Aufwand von den Ehrenamtlichen fern halten."
 

Bayerns Innenminister, Joachim Herrmann, wird im Juli nach Rödental (Landkreis Coburg) kommen und engagierte Ehrenamtliche aus den Feuerwehren empfangen.

Manchmal lohnt es sich doch, die Damen und Herren der "großen" Politik ein bisschen zu kitzeln. Nach der bei der Frühjahrstagung der Feuerwehrkommandanten geäußerten Kritik von Kreisbrandrat Manfred Lorenz, dass die Ehrenamtlichen im Coburger Land bei der Erstellung der Einsatzkonzepte für die ICE-Neubaustrecke arg alleine gelassen wurden, hat die bayerische Staatsregierung reagiert: Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wird am Samstag, 29. Juli, nach Rödental kommen, um den Feuerwehren seinen Dank abzustatten.
"Blaulichtempfang" - diesen Titel hat das Ministerium der Veranstaltung gegeben, auf die sich Lorenz schon jetzt freut: "Ich bin überzeugt davon, dass dies eine gute Sache wird." Im Auftrag des Innenministeriums ist der Kreisbrandrat dabei, die Einladungsliste für den "Blaulichtempfang" zu erstellen. Zwischen 400 und 500 Personen dürften da draufstehen, wobei Manfred Lorenz da nicht an der Landesgrenze Schluss machen wird: "Wir werden auch unsere Ansprechpartner aus Thüringen mit einladen, weil wir ohne sie vieles nicht geschafft hätten." Schließlich ist das Einsatzkonzept bewusst länderübergreifend ausgelegt worden.


Wo Coburg ein Vorbild ist

Zehn Jahre Arbeit und Freizeit haben die Feuerwehrführungskräfte aus Bayern und Thüringen in die Notfallpläne für die ICE-Strecke investiert. Manfred Lorenz ist überzeugt davon, dass zumindest Teile davon - wie etwa die 20 Mann starken Tunnelbasiseinheiten mit Mitgliedern aus verschiedenen Feuerwehren - "gleich oder ähnlich" in ganz Deutschland Verwendung finden könnten. Im Raum steht indes noch die Antwort des Ministeriums auf einen Vorstoß, den der Coburger Kreisbrandrat zu einer eigenen Tunnelübungsanlage für alle deutschen Feuerwehren gemacht hat. In den vergangenen Jahren mussten die eingeplanten Einsatzkräfte an der Strecke immer in die Schweiz fahren, wo eine solche Anlage steht. "Das Ministerium hat unseren Vorschlag aufgenommen. Mal sehen, was daraus wird", sagt Manfred Lorenz.
Wenn sich auch der Kreisbrandrat im Rückblick darüber ärgert, bei den Verhandlungen mit der Bahn kaum Unterstützung vom Freistaat bekommen zu haben, so scheinen sich die Ergebnisse sehen lassen zu können: "Was die Ausrüstung für unsere Feuerwehren angeht, denke ich, dass wir bis zum Dezember komplett sein werden."
Beim Blick auf den Countdown bis zur Inbetriebnahme der Neubaustrecke Mitte Dezember beschäftigt den ranghöchsten Feuerwehrmann des Landkreises eigentlich nur noch die Situation auf den großen Brücken. Erst im Oktober kann am Froschgrundsee erstmals eine Übung auf so einem großen Bauwerk stattfinden. "Da werden wir erkennen, was machbar ist", hofft Manfred Lorenz. Die Tatsache, dass Bahnunglücke in Tunnelbauwerken (kein einziges in den vergangenen 50 Jahren) oder auf Brücken höchst selten sind, ist für den Kreisbrandrat auf jeden Fall keine Ausrede: "Wenn so ein Einsatz kommt, dann müssen wir da sein."


Was wird für die Sicherheit auf der Neubaustrecke getan?

Tunnelbasisheiten: Zwischen der Landesgrenze zu Thüringen und Ebensfeld gibt es neun dieser Einsatzgruppen, sechs davon aus dem Coburger Land: Neustadt/Wildenheid, Rödental/Dörfles, Ebersdorf/Grub, Coburg, Untersiemau/Scherneck/Buch am Forst und Kaltenbrunn/Großheirath/Rossach.

Übungen: Derzeit laufenden die Vorbereitungen für eine landkreisübergreifende Großübung im Eierberge-Tunnel. Diese soll Ende September stattfinden. Voraussichtlich Ende Oktober wird eine Übung auf der rund 700 Meter langen Brücke über den Froschgrundsee stattfinden.