Lorenz bleibt Coburger Kreisbrandrat

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Landrat Michael Busch (SPD) gratuliert Kreisbrandrat Manfred Lorenz (links) zur Wiederwahl. Foto: Berthold Köhler
Landrat Michael Busch (SPD) gratuliert Kreisbrandrat Manfred Lorenz (links) zur Wiederwahl. Foto: Berthold Köhler
Landrat Michael Busch (SPD) gratuliert Kreisbrandrat Manfred Lorenz (links) zur Wiederwahl. Foto: Berthold Köhler
Landrat Michael Busch (SPD) gratuliert Kreisbrandrat Manfred Lorenz (links) zur Wiederwahl. Foto: Berthold Köhler
 
Das neue Führungsduo für die Coburger Landkreis-Feuerwehren: M;anfred Lorenz (links) und Stefan Püls. Foto: Berthold Köhler
Das neue Führungsduo für die Coburger Landkreis-Feuerwehren: M;anfred Lorenz (links) und Stefan Püls. Foto: Berthold Köhler
 
Die neue Coburger Kreisbrandinspektion. Foto: Berthold Köhler
Die neue Coburger Kreisbrandinspektion. Foto: Berthold Köhler
 

Der Rossacher Manfred Lorenz bleibt für weitere sechs Jahre an der Spitze der 99 Feuerwehren des Landkreises Coburg. Bei der Wahl des Kreisbrandrates im Landratsamt bekam Lorenz 60 von 78 abgegebenen Stimmen.

Manfred Lorenz bleibt auch die kommenden sechs Jahre ehrenamtlicher Coburger Kreisbrandrat. Bei der Wahl am Samstag im großen Sitzungssaal des Landratsamtes stimmten 60 von 78 anwesenden Feuerwehr-Führungskräften (Kommandanten oder stellvertretende Kommandanten) für den 57-Jährigen aus Rossach. Ein Stimmzettel war ungültig. Die Tatsache, dass es für ihn aber auch 17 "Nein"-Stimmen gab, nahm Lorenz in seinem ersten Statement nach der Wahl als Herausforderung an: "Ich sehe es als Auftrag, auch diese 17 Feuerwehren zu überzeugen."
Im Rückblick auf die vergangenen sechs Jahre, seine erste Amtszeit, ging Manfred Lorenz noch einmal auf die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit ein. Man habe der Bevölkerung vor Augen führen müssen, dass die Feuerwehr kein Selbstläufer sei.
Dies sei mit Aktionen wie der Werbe-Offensive für Quereinsteiger oder (erst in diesem Jahr) "Frauen zur Feuerwehr" gut gelungen.
Als Erfolge stufte Manfred Lorenz auch die beiden "Blaulichttage" ein, bei denen ehrenamtliche Einsatzkräfte in Dienstkleidung kostenlos sportliche Großveranstaltungen in der Coburger "HUK-Arena" besuchen durften. Dabei galt der Dank von Lorenz natürlich auch den beiden beteiligten Sportvereinen: "Der HSC 2000 und der BBC Coburg sind Vorreiter in Sachen Dankeskultur."


Kinder sind voll integriert

Enorm weiterentwickelt haben sich die Landkreis-Feuerwehren, was die Arbeit mit Kindern angeht. Auch Manfred Lorenz räumte ein, bei den ersten Schritten der Kinderfeuerwehren noch "mit einer gewissen Skepsis" dabei gewesen zu sein. Heute wisse man: Dies war der richtige Weg. "Wir haben eine durchgängige Struktur für den Nachwuchs vom dritten bis zum 18. Lebensjahr", zeigte sich der Kreisbrandrat zufrieden. Die Kinderfeuerwehr sei dabei schnell zu einem festen Bestandteil des Feuerwehrwesens geworden.


So wie es jetzt ist, ist es gut

Zufrieden zeigte sich der Kreisbrandrat mit dem allgemeinen Zustand der Feuerwehren. Freilich: Seine zu Beginn der Amtszeit mehrfach geäußerte Forderung nach "100 Prozent Leistung" sei erst einmal "mit Erstaunen", erinnerte sich Manfred Lorenz, aufgenommen worden. Doch den ehrenamtlichen Brandschützern im Landkreis sei es gelungen, diese nicht nur zu akzeptieren, sondern auch umzusetzen. "Wir haben Einsatzbereitschaft und Einsatzwille gezeigt", lobte der in Rossach lebende Kreisbrandrat.
"Die Gesellschaft weiß, wie wichtig die Feuerwehr ist, versicherte der Coburger Landrat, Michael Busch (SPD), der nicht nur Gastgeber für die Kommandantenversammlung war, sondern auch traditionell das Recht hat, den Kreisbrandrat zur Wahl vorzuschlagen. Busch erinnerte an die Wahl im Jahr 2009, als viel über den ehrenamtlichen Status des Kreisbrandrats diskutiert wurde. Mit der jetzigen Konstellation - Manfred Lorenz arbeitet im Landratsamt in der Abteilung für Sicherheit, Ordnung und Migration - habe man nach Einschätzung Buschs eine "gute Lösung" gefunden.
Die Tatsache, dass derzeit viele Flüchtlinge in den Landkreis Coburg kommen, sah der Landrat auch als Chance für die Feuerwehren an. Er habe in seinen Gesprächen viele junge Männer erlebt, die willig seien, sich hier zu integrieren. Dies könne, sagte Busch, auch über den Dienst bei der Feuerwehr geschehen.
Von einer dramatischen Situation des Landkreises angesichts des derzeitigen Flüchtlingsaufkommens wollte Busch ohne nicht reden: "1000 Menschen können gar nicht so große Probleme machen, wie es derzeit dargestellt wird." Der Landrat erinnerte in diesem Zusammenhang an die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als die Bevölkerungszahl im Landkreis Coburg binnen weniger Jahre von 53 000 auf 79 000 hochschnellte. Dies habe damals den Landkreis bereichert.


Die Aktion "Frauen zur Feuerwehr"

Die Wette: Manfred Lorenz muss nicht bei einer neuen Feuerwehr-Frau die Fenster putzen. Der Kreisbrandrat hatte gewettet, dass es den Feuerwehren des Landkreises nicht gelingen werde, im Herbst 50 Frauen für den ehrenamtlichen Dienst zu finden. Wäre es den Feuerwehren gelungen, hätte er im gesamten Haus einer neuen Feuerwehr-Frau die Fenster geputzt. Das Ziel wurde klar verfehlt: Die Zahl der Frauen in den Coburger Feuerwehren ist von 275 auf 281 angestiegen.

Die Fortsetzung: Weil die Wette von Lorenz sogar bis zum Fernsehen des Bayerischen Rundfunks vorgedrungen ist, wird es bald einen Bericht darüber geben. Gesucht werden deshalb (bis kommenden Samstag) Frauen, die Dienst bei einer Feuerwehr im Landkreis Coburg leisten.

Die Siegerin: Einen Fenstersauger eines Sponsors hat Jacqueline Möhring - sie ist eine der sechs neuen Feuerwehr-Frauen - aus Gestungshausen gewonnen.