"Filo und ich waren schon echt Best Friends und sind auch heute noch sehr gute Freunde," erinnert sich Lukas. Auch Filo denkt gern an die Zeit zurück, in der sie zusammen mit Lukas in die Reithalle gegangen ist und sie sich Theaterstücke angeschaut haben, die sie dann zu Hause nachgespielt haben. "Wir haben schon immer gesagt, dass wir, wenn wir mal groß sind, heiraten werden, und so haben wir das dann auch nachgespielt."
Die Einsteiger : Zwei, die sich trauen
Marie-Theres (25):
"Sebastian und ich sind mittlerweile seit achteinhalb Jahren zusammen. Natürlich hat sich die Liebe zueinander im Laufe der Zeit verändert. Ich würde sagen, dass die Gefühle von Vertrautheit und Geborgenheit heute sehr stark vorhanden sind: Man fühlt sich beim anderen einfach zuhause! Ich kann ihm alles erzählen, er ist für mich auch mein bester Freund geworden. Wir haben uns im letzten Jahr verlobt und wollen dieses Jahr heiraten, weil wir uns sicher sind, auch unser zukünftiges Leben miteinander zu teilen. Unsere gegenseitige Liebe ist etwas unglaublich Bereicherndes und Kraftspendendes in meinem Leben."
Sebastian (27):
"Liebe ist für mich sehr facettenreich und vor allem intensiv. In Bezug auf die romantische Liebe zu meiner Verlobten merke ich das jeden Tag und würde die Liebe selbst als Multiplikator vieler Gefühle beschreiben. Das kann sowohl sehr schön, aber auch sehr aufreibend sein. Kurzes Beispiel: Den Rückhalt und das Vertrauen, das mir die Liebe meiner Verlobten gibt, stärkt mich langfristig von Innen. Andersrum beschäftigt mich ein Streit mit ihr durchaus auch länger und ich kann und möchte das vorliegende Problem nicht einfach unter den Teppich kehren - eben weil ich sie liebe. So liegt es nahe, dass ich im letzten Sommer um ihre Hand angehalten habe. Sie hat JA gesagt!"
Die Familiengründer : Liebesbrief an die Frau, Partnerin und Mutter
Michael und Lisa Kaiser sind seit fast drei Jahren glückliche Eltern. Im Juni 2019 wurde Ella, im Februar letzten Jahres Ida geboren. Ihre Beziehung hat sich dadurch verändert. Die beiden schaffen es jedoch, sich bewusst Zeit zu zweit zu nehmen. Es war schön, neue Seiten am Partner kennenzulernen, und festzustellen, dass "wir vor allem eine Familie, ein Paar und ein Team sind". Michael hat seine Gedanken in einem besonderen Liebesbrief zum Valentinstag formuliert:
"Hallo Schatz,
seit fast zehn Jahren sind wir zusammen, seit über vier Jahren sind wir verheiratet, seit wir (noch vor der Hochzeit) wieder in die Heimat gezogen sind, wohnen wir zusammen und das könnte ich mir mit niemand anderem so gut vorstellen.
Wenn es unsere zwei Mäuse auch schwieriger machen, uns als Paar zu erleben, so schweißt uns die gemeinsame Liebe für sie doch nur noch enger zusammen. Vieles, das einst selbstverständlich war, wird zu etwas Besonderem.
Ich habe mich in dich als Frau verliebt, dich als Partner fürs Leben geheiratet und mit dir als Mutter unsere Familie gegründet und könnte mir nichts Schöneres vorstellen. Ich liebe dich ganz anders als früher, aber immer nur mehr.
Dein Michael"
Die Mitt-Fünfziger: Späte Liebe auf den ersten Blick
In der Mitte des Lebens stellen sich die Weichen oft neu. Eine Ehe geht in die Brüche, die Kinder sind schon groß. Man ist auf der Suche nach sich selbst. Die Frage nach einer neuen Partnerschaft stellt sich: "Will ich das noch einmal?" Peggy Hoffmann sah das alles sehr entspannt.
"Irgendwann legte ich mir auf Drängen meiner Freundinnen ein Profil auf einem Online-Portal an.
Den paar Interessierten stellte ich immer die gleiche Frage: "Was magst Du nicht im Leben?" Die meisten schrieben mir daraufhin, was sie für Hobbys haben. Und ich dachte nur, wenn die mich gleich von Anfang nicht verstehen und ich mich erklären muss, warum ich grad diese Frage stelle, dann ist es nichts.
In diesen zwei Wochen war dieser eine Mann auch mit dabei: sympathisch lächelnd, ruhig, unaufgeregt, klar, so kam er bei den Fotos rüber. Seine Antwort: "Endlich mal eine tolle Frage!" Dann hat er geschrieben, welche Eigenschaften und Eigenheiten er nicht mag, worauf er sich nicht einlassen würde. Damit war er der Einzige, mit dem ich mich wirklich treffen wollte. Uns ging es beiden nicht darum, um den heißen Brei herumzureden, sondern wir fragten gleich direkt. Wenn wir eine Partnerschaft hätten, wie würde das eine oder das andere aussehen. Wie steht's mit Zusammenwohnen oder nicht. All solche elementaren Fragen und da hatten wir eine sehr große Schnittmenge. Der Rest ist dann ein aufeinander Einlassen, ein schnelles tiefes Kennenlernen und damit ein tiefes Vertrauen bilden. Ach ja, es war Liebe auf den ersten Blick. Und damit meine ich nicht ein Verliebtsein, sondern eine Liebe, wie wenn man füreinander geschaffen ist. Sechs Monate später sind wir zusammengezogen und ein Jahr später haben wir geheiratet.
Die Lebenslangen: Hand in Hand durchs Leben
Wenn die beiden Hand in Hand gehen und dabei etwas Schönes erleben, spüren sie immer noch ihre Liebe wie am ersten Tag. Brita und Wolfgang Schönwälder sind seit 1965 verheiratet. 57 Jahre gehen sie jetzt schon gemeinsam durchs Leben, haben zwei Kinder groß gezogen und sich ihre Zweisamkeit bewahrt. Und das, obwohl beide doch sehr gegensätzlich sind: Sie Psychologin, er Mathematiker. Bei ihr dreht sich viel um den Menschen, bei ihm mehr um Zahlen. Ihre Liebe zueinander umfasse den ganzen Menschen, sagt Wolfgang Schönwälder. Mit den Jahren habe sich ihr Vertrauen zueinander immer mehr gefestigt. Ihr Rezept für die Liebe: Bei Problemen offen miteinander sprechen, den Dialog lebendig halten, den eigenen Standpunkt klar formulieren, eigene Wünsche klar aussprechen, sich nicht hinter Floskeln zurückziehen, lebendige Anteilnahme an der Entwicklung des Partners, sich gegenseitig in schwierigen Situationen stützen.
Oder einfach mal morgens eine Tasse Kaffee ans Bett bringen, das halte die Liebe jung.