Letzte Rate für Familien-Eigenheime

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Offiziell ist das Förderprogramm "Wohneigentum für Familien" in Coburg schon ausgelaufen. Trotzdem wird nun noch mal kräftig nachgeschossen.

Martin Lieb von der Stadtkämmerei und Oberbürgermeister Norbert Tessmer (SPD) sprachen von einer Erfolgsgeschichte: Dass Familien unterstützt wurden, die Wohnungen oder Häuser in Coburg kaufen oder bauen wollten, habe sich bewährt. Es konnten junge Familien in die Stadt gelockt, der Abwanderungstrend gestoppt werden. 636 Anträge wurden insgesamt gestellt, 584 positiv beschieden. Insgesamt 4,3 Millionen Euro hat die Stadt seit 1. November 2008 ausbezahlt.
Doch 2016 beschloss der Stadtrat, das Programm auslaufen zu lassen. Die Stadt fördert die Sanierung und den Bau von Wohnungen nach wie vor, allerdings über die Wohnbau Stadt Coburg und nur in den Bereichen, für die es auch Städtebaufördermittel gibt.
Anträge auf Zuschüsse aus dem alten Programm "Familienheime" konnten noch bis Ende April 2016 gestellt werden. 27 Anträge sind noch offen, doch das Geld, das die Stadt im Zuge der Haushaltskonsolidierung bereitgestellt hatte, reicht dafür nicht. 40000 Euro hätten 2018 noch ausgezahlt werden können. Beantragt sind insgesamt aber 226 551,56 Euro, wie Martin Lieb vorrechnete. Um sie auszahlen zu können, muss die entsprechende Summe im städtischen Haushalt 2018 vorgesehen werden. Der Finanzsenat stimmte am Dienstag einhellig zu.
Diskussionen gab es allerdings auch, nämlich darüber, wer das Programm denn erfunden habe. Gerhard Amend (CSB) erinnerte daran, dass der Antrag ursprünglich von seiner Fraktion kam. Das gleiche reklamierte aber dann Wolf-Rüdiger Benzel für die Grünen, der auch fragte, wie denn die Stadt Coburg künftig Familien unterstützen wolle, die gern Wohneigentum in der Stadt erwerben oder schaffen wollen. Denn nach wie vor sei Bauland im ländlichen Bereich weitaus billiger. "Da kannst Du ja einen Antrag stellen", parierte Gerhard Amend, während OB Tessmer darauf hinwies, dass es jetzt lediglich um die Aufstockung der Mittel für 2018 gehe.
Ein Zuhörer, der die Diskussion verfolgt hatte, zeigte sich hinterher sachte enttäuscht: Er habe gehofft, dass das Programm für Familien noch einmal verlängert werde, sagte er. Das größere Problem sei in seinen Augen jedoch, dass es zwar leerstehende Doppelhaushälften und auch Wohnungen gebe, die aber nicht auf den Markt kommen.