Über zehn Monate hat die Kirchengemeinde St. Lukas Coburg/Ketschendorf auf die Neubesetzung ihrer Pfarrstelle gewartet. Andrea Sterzinger wird diese nun ausfüllen. Am Sonntag findet für sie ein Einführungsgottesdienst statt.
Sie freut sich auf ihren neuen Lebensabschnitt. Am kommenden Sonntag, 27. September, wird Pfarrerin Andrea Sterzinger in ihr Amt als Seelsorgerin der Kirchengemeinde St. Lukas Coburg/Ketschendorf eingeführt. Der Festgottesdienst beginnt um 18 Uhr in der Lukaskirche.
Die Geistliche ist geborene Unterfränkin (Jahrgang 1962). Sie ist in Schweinfurt aufgewachsen. Theologie studierte sie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und an der Augustana-Hochschule in Neuendettelsau. Hinzu kam ein ökumenisches Studienjahr an der Dormition Abbey in Jerusalem. Ihr Dienst als Pfarrerin führte sie für einige Jahre nach Tansania. Die evangelisch-lutherischen Kirchen in Bayern und Tansania sind seit vielen Jahren durch eine Partnerschaft verbunden.
Zurück in Deutschland und Bayern war Sterzinger in den Dekanaten Wassertrüdingen und Aschaffenburg als Pfarrerin tätig.
Zuletzt war Pfarrerin Sterzinger elf Jahre lang, bis eben im Sommer 2015, als Lehrerin im Deutschhausgymnasium in Würzburg beschäftigt.
Zum ersten Mal lebt sie in Oberfranken
"Jetzt also werde ich zum ersten Mal in Oberfranken leben, in Ihrer schönen Lutherstadt", begrüßt Pfarrerin Sterzinger ihre neue Gemeinde. "Ich freue mich auf diesen neuen Lebensabschnitt."
Ihr Ehemann Craig Alan Smith - die beiden haben erst vor einer Woche im Bürglaßschlösschen in Coburg standesamtlich die Ehe geschlossen - habe sie zu diesem Orts- und Aufgabenwechsel ermutigt und mit seiner Begeisterung für Coburg inspiriert, bekennt sie.
Zur Familie gehören aber auch die vier mittlerweile erwachsenen Töchter von Andrea Sterzinger, Mirjam, Friederike, Johanna und Judith.
Menschen können Menschen enorm viel Gutes tun
Pfarrerin Sterzinger rückte in ihren Begrüßungsworten für die Gemeinde eine Erkenntnis des Arztes und Philosophen Paracelsus (eigentlich: Philippus Theophrastus Aureolus Bombastus von Hohenheim) in den Mittelpunkt: "Der Mensch ist des Menschen beste Arznei!" Unter diesem Leitwort möchte sie auch ihr Wirken in der Kirchengemeinde im Süden Coburgs gestalten. "In der Seelsorge, in Gottesdiensten, im Konfirmandenunterricht, in regelmäßigen oder punktuellen Begegnungen können wir einander zur Arznei werden, uns lebendig und achtsam, herausfordernd und unterstützend, geschwisterlich und solidarisch, politisch und geistlich auf die Reise begeben und begleiten."
Pfarrerin Sterzinger
beeindruckt auch die Architektur der Lukaskirche, die als überdachter Marktplatz mit Pflastersteinen und fließenden Übergängen von draußen nach drinnen und umgekehrt gestaltet ist. Die Geistliche weist dabei auf das Leitwort der Lukaskirchengemeinde hin: "Einer trage des anderen Last!" (Galater 6, 2). Dies bilde den idealen Rahmen für ein offenes Konzept von Christengemeinde und ihrer Beziehung zur Bürgergemeinde. "Ich freue mich, wenn es gelingt, dass wir in unterschiedlichen Bezügen einander zu Mit-Menschen werden, die das ein oder andere Stück Lebensweg teilen, denn darin wird Gott spürbar", sagt die neue Ketschendorfer Pfarrerin.