Der Haushalt des Theaters sah regelmäßig höhere Zuschüsse von Freistaat und Bezirk vor, als dann gewährt wurden. Damit soll ab nächstem Jahr Schluss sein.
Fritz Frömming weiß, dass das Landestheater schon viel Geld von der Stadt für den laufenden Betrieb erhält. Als kaufmännischer Direktor möchte er nicht kurz vor Jahresende um mehr bitten. Doch das musste er im vorigen Jahr tun und heuer wieder. Der Grund: Der Haushalt sieht bei den Einnahmen 5,5 Millionen Euro Zuschuss vom Freistaat Bayern und 400 000 Euro vom Bezirk vor. Bewilligt wurden jedoch nur 5,3 Millionen vom Land und 200 000 Euro vom Bezirk Oberfranken.
Dies geht seit Jahren so, und Frömming will nun damit Schluss machen, wie er dem Stadtrat am Donnerstag versicherte. 2018 werde er mit den Zuschüssen planen, wie sie seit Jahren gewährt werden. Denn das Landestheater plant und schließt Verträge auf Basis des genehmigten Haushalts. Wenn dann im laufenden Jahr die Bewilligungsbescheide kommen, fehlen Frömming unterm Strich 400 000 Euro, die er mit eigenen Einsparungen und zusätzlichen Einnahmen nicht ausgleichen kann. Wie sehr sich das Theater bemüht, zeigte Frömming anhand einiger Zahlen: Allein bei den Abonnements wurden Mehreinnahmen von 24 600 Euro erzielt, mit Gastspielen an anderen Bühnen 85 000 Euro mehr als geplant. Außerdem bemüht sich das Theater um Sponsoren für bestimmte Produktionen, wie dieses Jahr für "Parsifal".
Im Dezember will Frömming dem Finanzsenat vorrechnen, wie hoch der Fehlbetrag tatsächlich ausfällt. Dann erst wird entschieden, ob die Stadt die Finanzlücke stopft.
Frömming kündigte in diesem Zusammenhang auch eine moderate Erhöhung der Ticketpreise an. Außerdem werde versucht, den Freistaat zu einem höheren Zuschuss zu bewegen. Der Freistaat muss laut Staatsvertrag 40 Prozent des Defizits übernehmen, das nach einem festen Zuschuss bleibt, der noch in Goldmark definiert ist. Praktisch zahlt der Freistaat heute 40 Prozent der Betriebskosten und legt freiwillig was obendrauf. Doch dieser freiwillige Anteil sei in den vergangenen zehn Jahren um rund eine Million Euro gesunken. Dies solle Coburg nun gegenüber dem Kulturausschuss des Landtags "präzisieren", sagte Frömming.