Wie die drei Kontrabassisten des Philharmonischen Orchesters in der neuen Folge von "Klassik am Sonntag" mit musikalischer Vielseitigkeit beeindrucken.
Können Kontrabässe eigentlich singen? Oder doch nur in tiefer Lage vor sich hin grummeln? Wer nicht völlig hoffnungslos von Vorurteilen gegenüber Kontrabässen geplagt sein sollte, ist in der aktuellen Folge von "Klassik am Sonntag" des Landestheaters Coburg bestens aufgehoben.
Denn die sechste Episode der erfolgreichen digitalen Kammerkonzert-Reihe ist dem Kontrabassisten-Trio des Philharmonischen Orchesters vorbehalten. Für ihr Programm haben sich Dietmar Engels, Christian Ernst und Manfred Wardeck Musik von John Walton ausgewählt - vier Stücke aus dessen "Steven Sonorities" für Kontrabass-Trio.
Schon im Dezember 2018 hatte das Coburger Musiker-Trio gemeinsam mit ihrem Symphoniker-Kollegen Christian Hellwich aus Bamberg vor zahlreichen begeisterten Zuhörern im Rathaussaal demonstriert, welche musikalische Vielseitigkeit in dem allzu oft unterschätzten Streichinstrument stecken kann.
Kontrabässe können singen
Das auf der Studiobühne in der Reithalle aufgezeichnete Kammerkonzert bestätigt diesen Eindruck nachdrücklich. Mit großer Musizierfreude, mit Virtuosität und spannungsvoll präzisem Zusammenspiel demonstrieren Engels, Ernst und Wardeck bei John Waltons Charakterstücken, wie vielseitig und ausdrucksvoll das tiefste Streichinstrument des klassischen Orchesters klingen kann.
Und ja: Kontrabässe können singen.
Das demonstriert Christian Ernst gleich im ersten Stück aus John Waltons Zyklus "Seven Sonorities" mit dem Titel "A Misty Dawn" sehr eindrücklich. Beim Singen allein freilich bleibt es nicht. Auch in dem "Toy Shop Waltz" und dem abschließenden "Subterranean March" beweisen Engels, Ernst und Wardeck, wie sich auf Kontrabässen faszinierend abwechslungsreich musizieren lässt - oft mit geradezu szenisch anschaulicher Wirkung.