Drei Kandidaten haben es in die engere Wahl geschafft bei der GMD-Suche am Landestheater Coburg.
Der Start in seine zweite Saison als Intendant am Landestheater wird für Bernhard F. Loges zum Herbst der Entscheidung - der Entscheidung über den künftigen Coburger Generalmusikdirektor.
Insgesamt drei Kandidaten haben es in die engere Wahl geschafft und bekommen die Chance, sich dem Coburger Publikum als Dirigenten vorzustellen - in der Oper ("Carmen") wie im Konzert. Der Fahrplan zur Entscheidung ist für Loges klar: Nach den Dirigaten der Sinfoniekonzerte im Oktober, November und Dezember soll zum Jahreswechsel endgültig klar sein, wer die Nachfolge Roland Kluttig im Herbst 2020 in Coburg antreten wird.
Sorgfältige Vorauswahl
Sehr angetan zeigt sich Loges vom hohen Niveau und von der Zahl der Bewerber. Die Namen werden allerdings erst dann öffentlich genannt, wenn genau fest steht, welcher Kandidat welches Sinfoniekonzert dirigieren wird.
Wer wird Nachfolger von Roland Kluttig? Diese Frage beschäftigt Loges seit Ende April besonders intensiv. Denn bis zum Ende der Bewerbungsfrist hatten sich insgesamt 96 Aspiranten gemeldet, um das künstlerische Erbe Kluttigs anzutreten, der nach seinem Abschied von Coburg im Sommer nächsten Jahres neuer musikalischer Chef in Graz wird.
Allein in den letzten drei Tagen der Ausschreibungsfrist traf fast die Hälfte der Bewerbungen ein. Erstaunt ist Loges darüber, dass sich in dieser großen Schar keine einzige Frau befand.
Erstaunt aber auch, dass eine ganze Reihe etablierter Generalmusikdirektoren zu den Bewerbern zählten. Nach sorgfältiger Vorauswahl auch in Abstimmung mit dem Orchestervorstand wurden schließlich acht Kandidaten zwischen Juni und Anfang Juli zu einer 50-minütigen Probe mit dem Orchester eingeladen. Im Finale des 1. Aktes von Puccinis "La Bohème" sowie jeweils bei einem Satz aus Mozarts "Jupiter-Sinfonie" und der 3. Sinfonie von Brahms mussten sich die Aspiranten als Opern- wie als Konzertdirigent beweisen.
Das von Loges so nicht erwartete Resultat: Dem erwählten Trio, das sich im Herbst auch dem Publikum vorstellen wird, gehört kein GMD an. "Das war für mich überraschend, dass das Orchester nicht für einen erfahrenen GMD votiert hat", sagt Loges und lobt die gute Zusammenarbeit mit dem Orchestervorstand.