Kunstverein Coburg: Andreas Kuhnleins faszinierende Holzskulpturen

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Andreas Kuhnlein: "Stationen des Lebens" (vierteilig, Ulme, Eiche, 2011).Foto: Jochen Berger
Andreas Kuhnlein: "Stationen des Lebens" (vierteilig, Ulme, Eiche, 2011).Foto: Jochen Berger
Andreas Kuhnlein: "Stationen des Lebens" (vierteilig, Ulme, Eiche, 2011).Foto: Jochen Berger
Andreas Kuhnlein: "Stationen des Lebens" (vierteilig, Ulme, Eiche, 2011).Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet. Parallel dazu zeigt Sabine Ostermann Linolschnitte.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet. Parallel dazu zeigt Sabine Ostermann Linolschnitte.Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
 
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
Unter dem Titel "Stationen des Menschseins" zeigt der Bildhauer Andreas Kuhnlein Holzskulpturen im Kunstverein Coburg. Die Ausstellung wird am 6. Juli eröffnet.Foto: Jochen Berger
 

Wie der Bildhauer Andreas Kuhnlein mit seinen Holzskulpturen die Betrachter im Kunstverein Coburg irritiert und fasziniert.

Der Mensch ist ein ohne eigenes Zutun in die Welt geworfenes Wesen. Ein Geschöpf, das mit Verstand gesegnet wie verflucht ist. Vertrieben aus dem Paradies und doch auf der Suche nach einem Weg zurück dorthin, den es nicht gibt. Der Mensch mit seinen vielen Talenten - seiner Fähigkeit, Gutes zu tun und Unheil anzurichten. Verletzlich und verletzend, sensibel und brutal - wie ihn der Bildhauer Andreas Kuhnlein sieht und gestaltet.

Sprödes Holz

"Spuren des Menschseins" ist der gut gewählte Titel einer Werkauswahl, die Kuhnlein im Ausstellungs-Pavillon des Coburger Kunstvereins ab Samstag zeigt. Hartes, sprödes Holz ist das Material, aus dem Kuhnlein seine Skulpturen formt. Besser: dem er seine Skulpturen entreißt. Sein Werkzeug: die Kettensäge.

Kampf mit dem Material

Mit ihr bearbeitet er das Holz, kämpft mit dem Material und lässt sich doch zugleich ein auf dieses Material mit seinen Geheimnissen, seinen Überraschungen, seinen Unregelmäßigkeiten. Schroff und spröde, scharfkantig und abweisend wirken Kuhnleins Skulpturen auf den ersten Blick. Doch der Künstler, der da am Werk ist, ist kein Zyniker mit Kettensäge, kein Menschen-Hasser. Wohl aber ein Mensch, der zuviel schon gesehen hat in seinem Leben, um sich noch Illusionen zu machen.

Risse und Kanten

Illusionslos sieht er den Menschen mit seinen Schwächen und Fehlern, mit seiner Anfechtbarkeit, seiner Verführbarkeit, aber auch mit seiner Sehnsucht nach Harmonie, nach Gemeinsamkeit, nach Glück und Erlösung. Mit ihren scharfkantigen, zerklüfteten Konturen, mit ihren Rissen, Kanten und durchlöcherten Leibern wirken Kuhnleins Skulpturen sehr expressiv im Gestus. Und doch zeigen sie immer wieder auch auf berührend zarte Weise die Sehnsucht des Menschen nach Liebe und Glück, nach Zärtlichkeit und Verständnis.

"Schein und Sein"

In seinen Arbeiten beschäftigt sich Kuhnlein immer wieder mit Gegensätzen. "Schein und Sein" sind zwei Figurenpaare überschrieben, in denen er Kontraste bewusst schroff nebeneinander stellt. Immer wieder geht es Kuhnlein um die großen Fragen des Menschseins. "Der Mensch, Krönung oder Krebsgeschwür" hat er eine überlebensgroße Skulptur betitelt.

Der Mensch auf der Suche

Mit ihrer markanten Gestaltung sind Kuhnleins Holzskulpturen rasch wiedererkennbar. Bei aller Wiedererkennbarkeit aber sind seine Werke keineswegs bloße Variationen des immer gleichen Themas. Denn in den Motiven zeigt Kuhnlein bei allen Konstanten eine große Vielfalt an immer wieder neuen Konstellationen. Der gemeinsame Nenner freilich bleibt der Mensch in seiner Verlorenheit und in seinem Suchen. "Spuren des Menschseins" im Coburger Kunstvereins - eine spannende, eine unbedingt sehenswerte Ausstellung.

Zu Gast im Coburger Kunstverein

"Spuren des Menschseins" - Holzskulpturen von Andreas Kuhnlein (Eröffnung: Samstag, 6. Juli, 16 Uhr, Kunstverein Coburg; bis 25. August); Katalog "Skulpturen 1985 bis 2015, 15 Euro, 84 Seiten, zahlreiche Abbildungen

Öffnungszeiten Dienstag bis Samstag 14 bis 17 Uhr, Sonntag 10 bis 12.30 und 14 bis 17 Uhr, Eintritt frei am Sonntag Andreas Kuhnlein , 1953 in Unterwössen im Chiemgau geboren, war nach einer Schreinerlehre und Geselljahren zunächst beim Bundesgrenzschutz tätig und erlebte in den 1970er Jahren Terrorbekämpfung ganz unmittelbar und war auch an der innerdeutschen Grenze eingesetzte. Nach seinem Ausscheiden aus dem Polizeidienst 1981 arbeitete Kuhnlein zunächst in der Landwirtschaft. Seit 1983 ist er als freischaffender Bildhauer tätig. Seine Werke wurden bislang in mehr als 100 Einzelausstellungen in zahlreichen Ländern gezeigt.