Kommentar zum "Deutschlandtag" der AfD im Landkreis Coburg

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"Die AfD findet Gehör - na und?" - findet unser Redakteur Rainer Lutz.

Richtlinie 1.2 des Pressekodex des Deutschen Presserats sagt: "Zur wahrhaftigen Unterrichtung der Öffentlichkeit gehört, dass die Presse in der Wahlkampfberichterstattung auch über Auffassungen berichtet, die sie selbst nicht teilt." Dieser Richtlinie bemüht sich unsere Redaktion zu folgen, indem wir alle Parteien, die zur Bundestagswahl antreten, möglichst gleich behandeln. Ob sie die Ansichten der jeweiligen Partei teilen, und mit ihrer Stimme am Wahltag unterstützen wollen, müssen die Bürger selbst entscheiden. Dazu müssen sie wissen, was die Kandidaten bei ihren Veranstaltungen sagen. Unabhängig von der Weitergabe dieser Information bleibt uns das Recht, zu kommentieren.

Der Eindruck, den eine Veranstaltung wie die der AfD in Bieberbach hinterlässt, ist gemischt. Sicher gibt die Partei denen eine Heimat, die mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung, mit Gender-Mainstream, multikultureller Gesellschaft oder Homo-Ehe so ihre Probleme haben. Und, nein, sie sind deswegen keine Nazis. Die AfD gibt aber, ob sie will oder nicht, auch verblendeten Ultrarechten eine Heimat und genau das wird verhindern, dass sie auf Bundesebene eine Bedrohung für unsere demokratische Grundordnung darstellt. Sie wird wohl in den Bundestag einziehen. Wenn sie dort die Sorgen einer nicht eben kleinen konservativen Gruppe in der Bevölkerung transportiert, ist das kein Schaden. Wenn sie extremistisches Gedankengut transportiert, wird es ihr schaden. Die etablierten Parteien werden reagieren wie einst auf die Grünen. Sie werden gerade so viel von den Forderungen übernehmen, dass am Ende der Wind in den Segeln der AfD ausbleibt. So geht Demokratie.