Knackpunkt sind - mal wieder - die Parkplätze

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Die Simulation zeigt die Perspektive vom Hofbrauhaus aus: Das Studentenwohnheim schließt direkt an die frühere Braumeistervilla an. Repro: a+p Architekten
Die Simulation zeigt die Perspektive vom Hofbrauhaus aus: Das Studentenwohnheim schließt direkt an die frühere Braumeistervilla an.  Repro: a+p Architekten
Das neue Studentenwohnheim im Modell. Im Sockel soll eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen entstehen. Weitere Parkplätze sind oberirdisch links neben dem Gebäude vorgesehen. Ganz links: die Berghallen. Foto: Simone Bastian
Das neue Studentenwohnheim im Modell. Im Sockel soll eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen entstehen. Weitere Parkplätze sind oberirdisch links neben dem Gebäude vorgesehen. Ganz links: die Berghallen.  Foto: Simone Bastian
 
 
Die Hochschule Coburg, hier mit dem Hofbrauhaus auf dem Design-Campus
Die Hochschule Coburg, hier mit dem Hofbrauhaus auf dem Design-Campus
 
 
 

Auf dem Campus Hofbrauhaus entsteht ein Studentenwohnheim. Die Zahl der Parkplätze wurde von den Planern reduziert - das ist am falschen Ende gespart, meinen die Mitglieder des Bausenats.

Händeringend werden in Coburg Wohnungen für Studenten gesucht, denn die Hochschule wächst und wächst und damit auch der Bedarf nach Wohnraum. Auf dem Campus hinter dem Hofbrauhaus soll nun die Lücke zwischen der Braumeistervilla und den Berghallen mit einem neuen Studentenwohnheim geschlossen werden - es bietet 106 Wohnplätze in 98 Appartements und eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen.

Dem Bau- und Umweltsenat stellten am Mittwoch zwei Mitarbeiter der Klappan Gruppe, der das Hofbräugelände gehört, den Entwurf des Münchner Büros a+p Architekten vor. Zwar ging es dabei in erster Linie darum, den Senat zu informieren, doch als die Sprache auf die Stellplätze kam, zeigte sich schnell, dass hier das letzte Wort offenbar noch nicht gesprochen ist.

Im Sockel des neuen Wohnheims soll neben Fahrradkeller und Gemeinschaftsräumen auch eine Tiefgarage mit 21 Stellplätzen untergebracht werden.
Hier wichen die Planer allerdings vom ersten Entwurf ab: Ursprünglich war von zwei Parkdecks die Rede gewesen, jetzt soll es nur noch eines geben.


Aufwand zu teuer

Diese Änderung sei hauptsächlich finanziellen Gründen geschuldet, sagte Klappan-Mitarbeiter Matthias Gutgesell. Denn zwei Decks wären bei dem speziellen Untergrund des Hofbräugeländes nur mit großem Aufwand machbar gewesen. Allerdings würden überirdisch zwischen dem Neubau und den Berghallen weitere Stellplätze ausgewiesen, versicherte Gutgesell. Seine Aussage, "wenn das Vorhaben kommt, müsste man nochmal über die Zahl der Stellplätze sprechen", war den meisten Senatsmitgliedern allerdings etwas zu vage.

"Müsste... müsste... ist zu wenig! Wir wissen doch, wie hoch der Parkdruck dort unten ist", kritisierte etwa Jürgen Oehm (CSU). Und auch Andreas Gehring (SPD) war für klarere Worte: "Das muss jetzt auf den Tisch!" Denn die Frage sei doch, was aus den Stellplätzen werde, die momentan provisorisch dort eingerichtet sind, wo dann das neue Wohnheim stehen soll. "Die fallen dann weg." Werner Weiß (Die Grünen) fürchtete gar, dass dafür früher oder später "scheibchenweise Flächen zubetoniert werden, die jetzt noch grün sind". Petra Schneider (SPD) versuchte es diplomatisch: "Die Arbeit ist wunderbar, aber die zweite Parkebene fehlt." Außerdem habe über Bau oder nicht Bau doch der Bauherr zu entscheiden und nicht der Architekt.


Baubeginn verschoben

Ursprünglich sollte es schon im Frühjahr diesen Jahres mit dem Neubau losgehen. Die Fertigstellung war für 2014 geplant. Das Architekturbüro a+p hatte sich mit seinem Entwurf im Wettbewerb gegen 36 Konkurrenten durchgesetzt.

Eine Vorgabe des Architekturwettbewerbs lautete, das Wohnheim müsse sich in das Ensemble aus modernen Neubauten wie dem Hörsaalgebäude und historischen Bauwerken wie der direkt nebenan gelegenen Braumeistervilla einfügen.

Die 98 Appartements verteilen sich auf bis zu fünf Stockwerken - laut Bebauungsplan wären bis zu sieben Etagen möglich gewesen. Das Gebäude besteht aus drei Teilen, die über Eck angeordnet sind. Es wird im Kern über zwei Treppenhäuser erschlossen und erhält im Eingangsbereich einen kleinen Vorplatz mit Sitzgelegenheiten und einem Baum. Für den Zugang zu den einzelnen Appartements haben sich die Architekten etwas Besonderes ausgedacht: Anstelle des klassischen Flurs, von dem es links und rechts in die Wohnungen geht, sieht der Entwurf eine Art Laubengang vor, in dem die Wohnungstüren liegen. Das habe den Vorteil, dass die langen, schmalen Appartements von zwei Seiten mit Tageslicht versorgt werden können.