Bürgermeister Marco Steiner widerspricht Gerüchten, wonach Gebäude in der Rödentaler Schlesierstraße für die Unterbringung von Asylbewerbern in großer Zahl herangezogen werden sollen.
Die leer stehenden Blocks der Wohnbau in der Schlesierstraße, werden nicht als neue zentrale Unterkunft für Asylbewerber genutzt. Bürgermeister Marco Steiner (FW) trat entsprechenden Gerüchten bei der Stadtratssitzung am Montagabend entgegen.
Georg Burkhard (SPD) hatte nachgefragt, weil ihn Bürger darauf angesprochen hatten. Ordnungsamtsleiterin Christine Weiß erklärte dazu, dass die Gebäude sich nicht mehr als Unterkunft eignen. Sie stehen seit langem leer und müssten erst mit erheblichem Aufwand saniert werden. Das sei aber nicht geplant. Vielmehr werde an den bisherigen Plänen für die weitere Entwicklung des Wohnquartiers an der Schlesierstraße festgehalten. Dazu gehört unter anderem der Abriss eines der alten Wohnblocks.
Dies soll bereits im April geschehen.
Deutschkurs dank Spender
Tatsächlich sind in einem der Blocks noch einige Räume genutzt, die mit Asylbewerbern belegt sind. Darüber hinaus sind laut Steiner keine weiteren geplant. Zurzeit leben in Rödental 35 Asylbewerber. Wenn Ende dieser Woche die 48 Personen, die noch in der Frankenhalle untergebracht sind, auf dezentrale Unterkünfte verteilt werden, dann wird auch Rödental wieder zwei Familien mehr aufnehmen. "Dann sind wir wieder bei über 40. Das waren wir aber bisher schon", erklärte dazu Marco Steiner. Wie Christine Weiß bestätigte, sind vor kurzem mehrere Personen, die in Rödental untergebracht waren, in ihre Heimat zurückgekehrt.
Mit den Neuzugängen aus Neustadt wird dann nur wieder der alte Stand erreicht.
Sehr erfreut ist Marco Steiner, dass in Rödental jetzt ein Deutschkurs für Asylbewerber angeboten werden kann. In Zusammenarbeit mit der VHS Coburg wird in einem Mehrzweckraum der Unterricht stattfinden. Die erforderliche Lehrkraft wird durch die Spende eines Rödentaler Bürgers ermöglicht, der die Asylbewerber unterstützen möchte, aber anonym bleiben will. "Wir wissen alle, dass Sprachprobleme das Haupthindernis bei der Integration sind" betonte Steiner. Der Kurs sei so aufgebaut, dass der Lehrer die Muttersprache der Schüler nicht beherrschen muss, um ihnen Deutsch beizubringen.
So könnten Teilnehmer aus ganz verschiedenen Sprachräumen unterrichtet werden.
Jugendparlament gewählt
Weil der Landkreis weiterhin jede Woche unabhängig vom Notfallplan etwa zwölf Asylsuchende aufnehmen muss, wird weiter nach geeigneten Wohnungen gesucht. Wie Marco Steiner dazu erklärte, sei das Landratsamt auch dankbar für Angebote aus den Außenorten. "Dann sind zwar die Wege etwas weiter, aber wenn die Unterbringung passt, greift das Landratsamt auch darauf in Zukunft bei entsprechendem Bedarf gern zurück", sagte Steiner.
Dem Stadtrat in Rödental steht künftig wieder ein Jugendparlament zur Seite, wenn es um Fragen geht, die vor allem die jüngere Generation betreffen. Am 18.
März werden die gewählten Mitglieder des Jugendparlaments zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammenkommen.
Beeindruckt war Marco Steiner vom Wahlverhalten der Jugendlichen. Stimmberechtigt waren alle Rödentaler zwischen zwölf und 17 Jahren. Das sind über 800. Dass rund ein Drittel an der Wahl teilgenommen haben, die ausschließlich als Briefwahl stattgefunden hat, wertete Christine Weiß als gutes Ergebnis.
Die Sitzungen des Jugendparlaments sind grundsätzlich öffentlich. Es spreche daher auch nichts dagegen, dass Mitglieder des Stadtrats diese besuchen. Rederecht sollte dort aber nur in Absprache mit dem noch zu wählenden Vorsitzenden wahrgenommen werden. Die Jugendlichen sollen sich nicht etwa durch den Stadtrat gegängelt fühlen, meint Steiner.
Wenn es allerdings um Sachfragen geht, für die eventuell sogar Stadtratsmitglieder aufgefordert werden, den Nachwuchs in der Kommunalpolitik zu informieren, dann sei das selbstverständlich erwünscht.
Kinosommer auf dem Bürgerplatz
Erfreuliche Nachrichten für Kinofreunde hatte Rödentals Werkeleiter Michael Eckardt mit in die Sitzung gebracht. Der Kinosommer werde auch in diesem Jahr wieder in Rödental veranstaltet, sagte er. Die Freilichtvorführungen werden in der Zeit vom 27. bis 30. Juli stattfinden. Allerdings wird zurzeit geprüft, ob dafür der Bürgerplatz genutzt werden kann. Im vergangenen Jahr war der Platz vor dem Hallenbad als Freiluftkino hergerichtet worden. Der Bürgerplatz eigne sich aber viel besser, findet Marco Steiner. Allerdings muss erst noch geklärt werden, ob dort die technischen Voraussetzungen geschaffen werden können, um den Kinosommer dort auszurichten.