Kommunalpolitiker im Coburger Land und im Landkreis Lichtenfels suchen jetzt Hilfe in München, um die Trasse P 44 mod zu verhindern.
"Ich möchte einfach ein politisches Statement vom Kreistag haben, dass er dieses Vorhaben ablehnt", sagt Markus Mönch. Der Bürgermeister von Weidhausen und UBW-Fraktionsvorsitzender im Kreistag hat einen entsprechenden Antrag an Landrat Michael Busch (SPD) gerichtet. Er hatte am Mittwoch von den Plänen für den künftigen Netzentwicklungsplan erfahren und sofort betroffene Bürgermeisterkollegen zum Krisengespräch eingeladen, um eine weitere Trasse 60 Meter neben der im Bau befindlichen 380 kV-Leitung zu verhindern.
Mönch möchte dieses Statement des Kreistags so bald wie möglich. Allerdings endet die Einspruchsfrist gegen die Pläne bereits am 13. Dezember. Die nächste Sitzung des Kreistags ist für den 17. Dezember anberaumt. Daher muss entweder ein anderes Kreisgremuim entscheiden oder eine Sondersitzung einberufen werden. Zur Begründung für seinen Antrag schreibt Mönch an den Landrat unter anderem: "Auch wenn diese Überlegungen schier unglaublich scheinen und sich zum jetzigen Zeitpunkt noch in der Planung befinden, muss und sollte sich der Landkreis Coburg gegen dieses Szenario wehren und den südöstlichen Landkreis gegen die weitere Belastung mit solchen Infrastrukturen schützen.
Die P 44 von Schalkau nach Grafenrheinfeld ist "politisch nicht gewollt", der westliche Landkreis Coburg wird von dieser Trasse verschont werden, das ist gut so. Es sollte aber auch politisch gewollt sein, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Überlegungen zum Bau einer neuen Trasse anzukämpfen und gegen die Überfrachtung des südöstlichen Landkreises und damit der Belastung der dort wohnenden Bürgerinnen und Bürger zu kämpfen. Der Landkreis Coburg sollte sich solidarisch den betroffenen Kommunen gegenüber erklären und mit dem Beschluss zeigen, sich nicht alles gefallen zu lassen und seine Bürger zu schützen!"
Brief an Minister Markus Söder
Lichtenfels' Landrat Christian Meißner (CSU) hat sich nach dem er von den Plänen erfahren hat umgehend schriftlich an Bayerns Heimatminister Markus Söder gewandt. In dem Brief, der auch an Wirtschaftsministerin Ilse Aigner und Gesundheitsministerin Melanie Huml ging, heißt es unter anderem: "Ich bin es leid, dass bei Fachplanungen nach dem Motto verfahren wird: "Wer am lautesten schreit, bekommt Recht" und andere Landkreise haben dadurch einen Nachteil." Meißner erinnert an die bereits vorhandene hohe Belastung seines Landkreises durch große Infrastrukturprojekte wie ICE, Autobahn und die vorhandene Stromtrasse. Er verweist auch darauf, dass die Diskussion um eine Gleichstromtrasse der Firma Amprion ebenfalls noch nicht vom Tisch sei.
Anträge des Landkreises, Kloster Banz und die Basiilika Vierzehnheiligen ins Weltkulturerbe aufzunehmen seien schon abgewiesen worden, weil die Region zu sehr durch Verkehrsprojekte gestört sei. Meißner daher: "Ich werde gemeinsam mit den Kollegen aus den umliegenden Landkreisen Kronach und Coburg sowie der Stadt Coburg, aber auch mit den Abgeordneten gegen die Planung einer neuen 380kV-Leitung durch unsere Region mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln angehen."
Empört zeigt sich Meißner nach einem Besuch von Vertretern der Firma Tennet in der vergangenen Woche: "Bei dem Gespräch wurde mir lang und breit erklärt, dass die Gleichstrom-Erdkabel aller Voraussicht nach nicht durch unseren Landkreis gehen werden, da ja ganz andere Trassenverläufe anstehen. Auch das Umspannwerk sei für die Gleichstromleitung kein Fixpunkt. Warum wurde hier kein Wort über die P44-Planungen verloren?", fragt er.
Bitte um Unterstützung
Meißners Schreiben endet mit dem Satz: "Ich bitte Dich um Deine Unterstützung, damit unser schönes Frankenland nicht noch weiter belastet wird. Das Atomkraftwerk Grafenrheinfeld wird abgeschaltet und als Ausgleich erhalten wir alle paar Kilometer eine neue Hochspannungstrasse. So geht´s nun wirklich nicht!"
nun endlich, dass wir nur die Spielbälle der Industrie (nicht nur der Stromindustrie) und der Politik sind.
VW bescheist uns und die Umwelt. Wird höchstwarscheinlich dabei sogar von Ämtern noch unterstützt.
(meines Erachtens schreibt die Industrie die Gesetze und die Politik unterschreibt sie nur.) Siehe z. B. DIN Norm für Abgaswerte. Oder gesamtzulässige Schadstoffmenge einer gesamten Modellmarke. Allein deshalb denk ich mal, bauen so viele Autohersteller diese Elektroautos, denn jedes Elektroauto senkt die Gesamtschadstoffmenge ihrer SCHADSTOFFSCHLEUDERN.
Und auf das Entsetzen des Herrn Heike gebe ich genausoviel wie auf das des Landrats. Also ist es mir egal, dass er sich dazu nicht äußert.
Lasst die Industrie und die Politik merken dass wir es uns nicht mehr gefallen lassen.
Denn
recht_isses
Seit langer Zeit kann man sich im Internet den geplanten Verlauf der P44 anschauen. Und siehe da: Die Trasse verläuft genau zwischen Neida und Wiesenfeld und damit genau durch das Gelände des geplanten Verkehrslandeplatzes!!!! Ist die Trasse dort deshalb nicht "politisch gewollt"? Will sich Landrat Busch deshalb nicht äußern? Die Schlinge zieht sich zu ...! Wann merken die letzten Bürger, dass hier eine Riesenverarschung läuft und die Landkreisbürger gegeneinander ausgespielt werden. Da erscheint auch das Entsetzen von Herrn Heike in einem seltsamen Licht!