Jan Gorr: "Solche Spiele gehören dazu"

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Jan Gorr war mit dem Auftritt seiner Mannschaft am Samstag nicht zufrieden.CT-Archiv
Jan Gorr war mit dem Auftritt seiner Mannschaft am Samstag nicht zufrieden.CT-Archiv

Der Stachel der Enttäuschung über die klare Niederlage in Nordhorn saß tief, doch für HSC-Trainer Jan Gorr hat die 21:29-Pleite auch einen Lerneffekt.

Mit einer deutlichen Niederlage kehrten die Coburger Handballer in der Nacht zum Sonntag aus Nordhorn heim. Der Ärger über die 21:29-Pleite beim Tabellendritten der 2. Liga war groß. Auch bei Jan Gorr saß der Stachel der Enttäuschung tief, doch der Coburger Trainer stand dem Tageblatt am Montag Rede und Antwort. Dabei nannte der 40-Jährige nicht nur Gründe für die ungewöhnlich hohe Schlappe.

Hallo Herr Gorr, beim Dritten darf man verlieren. Aber die Höhe des Ergebnisses wurmt Sie doch gewaltig, oder?

Jan Gorr: Das ist richtig. Nordhorn ist eine starke und extrem robuste Truppe, die aktuell 23:3 Punkte in Serie geholt hat. Von daher kann man dort durchaus verlieren. Aber nach unserem guten Start mit klarer Struktur in unserem Spiel, haben wir uns viel zu einfach dazu verleiten lassen, sogenannte Halbchancen mit schwierigen Abschlüssen zu nehmen. Damit hat Nordhorn den Weg zurück ins Spiel gefunden. Diesen fahrenden Zug dann in fremder Halle zu bändigen ist entsprechend schwierig. Das Resultat in dieser Höhe war aus meiner Sicht unnötig.

Besteht die Gefahr, dass Ihr Team durch diese Pleite an Selbstvertrauen einbüßt und vor allem auswärts künftig nicht mehr so stark auftritt, wie das größtenteils während der Vorrunde war?

Das glaube ich nicht. Solche Spiele gehören im Laufe einer Saison und in der Entwicklung unserer Mannschaft dazu und sind wertvolle und notwendige Erfahrungen. Wir haben, wenn man realistisch ist, sowohl in Bad Schwartau, in Balingen und auch in Nordhorn nicht die notwendige Souveränität und Stärke bewiesen, die man braucht, um bei Schwergewichten zu bestehen, und um ganz vorne in der Tabelle zu landen. Das zeigt uns deutlich, dass wir noch eine ganze Menge an Arbeit vor uns haben.

Erwarten Sie am Samstag gegen Aue eine Trotzreaktion?

Es geht hier nicht um eine Trotzreaktion weil man sich nicht gut benommen oder nicht angestrengt hat. Unser Team ist ja kein Überflieger in der Liga. Aber es geht ganz klar darum, aus solchen Spielen zu lernen und kontinuierlich besser zu werden. Das erwarten wir von unserem Team. Und da ist das Derby gegen Aue am Samstag für uns der nächste Schritt.

Thema Cleverness! Jungen Spielern fehlt die Erfahrung im Aufstiegskampf. Haben Sie ein Rezept, wie Sie die Crew auf die heiße Phase im Titelrennen vorbereiten?

Wenn man als Sportler etwas erreichen möchte, dann geht es nur mit einem unbändigen Willen und über das Sammeln und Einordnen von Erfahrungen. Wir haben uns ganz bewusst für die Arbeit mit einer Zwei-Drittel- zu Ein-Drittel-Mischung aus jungen und erfahrenen Leuten entschieden. Und damit ist dann auch klar, dass ein Aufstiegskampf und die Übernahme von so viel Verantwortung für viele Neuland ist. Umso bezeichnender ist es aber doch, dass wir mit unserem Team dennoch in der Spitze mitmischen. Und deswegen werden wir weiter fleißig und hungrig sein, und wollen zusammen mit der Unterstützung unserer Fans diese Position behaupten! Das Gespräch führte Christoph Böger