Irgendwo Männer in Creidlitz? Fehlanzeige!

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Aus Cortendorf kommen die Prinzenrollen, die jüngste ist 16 Jahre, die älteste 62 Jahre. Foto: Gabi Arnold
Aus Cortendorf kommen die Prinzenrollen, die jüngste ist 16 Jahre, die älteste 62 Jahre. Foto: Gabi Arnold
Der Fantasie war keine Grenzen gesetzt: Diese Weiber feiern als Tomatenketschup. Foto: Gabi Arnold
Der Fantasie war keine Grenzen gesetzt: Diese Weiber feiern als Tomatenketschup. Foto: Gabi Arnold
 
Ein Erinnerungsfoto muss sein. Foto: Gabi Arnold
Ein Erinnerungsfoto muss sein. Foto: Gabi Arnold
 
Die Frauen des TV Neues verwandelten sich in ein Männerballett. Foto: Gabi Arnold
Die Frauen des TV Neues verwandelten sich in ein Männerballett. Foto: Gabi Arnold
 
"Idis ahoi", schreit "Charlie Chaplin" durch den Saal. Foto: Gabi Arnold
"Idis ahoi", schreit "Charlie Chaplin" durch den Saal. Foto: Gabi Arnold
 
Hanne Franke hat den Weiberfasching vor 36 Jahren aus der Taufe gehoben, heuer stand die 73-Jährige zum letzten Mal in der Bütt. Foto: Gabi Arnold
Hanne Franke hat den Weiberfasching vor 36 Jahren aus der Taufe gehoben, heuer stand die 73-Jährige zum letzten Mal in der Bütt. Foto: Gabi Arnold
 
Weiber außer Rand und Band beim legendären Weiberfasching des TV 1848 Coburg Foto: Gabi Arnold
Weiber außer Rand und Band beim legendären Weiberfasching des TV 1848 Coburg Foto: Gabi Arnold
 
Hier geht es tierisch zu: Die Kostüme schneidern die Frauen meist selbst und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Foto: Gabi Arnold
Hier geht es tierisch zu: Die Kostüme schneidern die Frauen meist selbst und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Foto: Gabi Arnold
 
Petra und Heidi aus Coburg haben sich an die Nähmaschine gesetzt, geschneidert und sich in lebende Dartscheiben verwandelt. Foto: Gabi Arnold
Petra und Heidi aus Coburg haben sich an die Nähmaschine gesetzt, geschneidert und sich in lebende Dartscheiben verwandelt. Foto: Gabi Arnold
 
Foto: Gabi Arnold
Foto: Gabi Arnold
 

Fernab jeglicher Kommentare des anderen Geschlechts feierten Coburger Frauen ausgelassen im Creidlitzer Schützenhaus.

Wenn Prinzenrollen, Dartscheiben und Ketschupflaschen den Saal rocken, dann kann das nur der legendäre Weiberfasching des TV 1848 Coburg sein. Denn die Kostüme der närrischen Weiber sind seit Jahren die witzigsten und originellsten weit und breit. Am Donnerstagabend übernahmen in Coburg bereits zum 36. Mal die Frauen das Zepter und feierten ausgelassen und fröhlich bis in den Morgen.

Ein Urgestein ist Hanne Franke, die den Fasching einst ins Leben gerufen hat. Anfangs wurde im Bahnhof gefeiert, dann viele Jahre im "Schwarzen Bären" in Beiersdorf und seit drei Jahren im Creidlitzer Schützenhaus. "Wir sind das Original und waren der erste Weiberfasching in der Region. Welcher Fasching hält sich sonst solange?", fragte Hanne Franke. Von Beginn an stieg die Stimmungskanone in die Bütt, heuer allerdings zum letzten Mal.
"Ich denke, mit 73 Jahren darf ich mal ans Aufhören denken", sagte sie und legte mit einem dreifach donnernden "Idis ahoi" los.


"Männer alleine vor der Glotze"

Wie immer bekamen die Männer ordentlich ihr Fett weg. "Die hocken jetzt alleine vor der Glotze und machen sich Gedanken, ob die Frauen im kurzen Röckla sexy und schlau wirklich unter sich sind." Ein kurzer kritischer Blick in das Coburger Rathaus gehört bei Hanne immer dazu. Naja, Sporthalle, Theater, Rathaus: Themen gibt es genug in Coburg. Wie wäre es mit einer Halle am Anger, Parkhaus darüber und das Theater ziehe gleich mit ein. "Ein Theater am Anger, und Coburger wäre wieder weltweit am Pranger."

Das Lästern hielt sich aber in Grenzen, denn schließlich sollte gefeiert werden. Dass das ohne Mannsbilder nun mal viel ungezwungener geht, bestätigten die Frauen, die übrigens in jeder Altersgruppe vertreten waren. Ein Beispiel waren Mädels aus Cortendorf, die als Prinzenrollen verkleidet kamen, die jüngste war 16 und die älteste 62 Jahre.


Einzige Ausnahme: Der Alleinunterhalter

Beim Weiberfasching feiern Oma mit Enkeltöchtern, Frauenstammtische, Arbeitskolleginnen, Pärchen fröhlich zusammen. Nadine Sommer war mit Mutter Manuela dabei, sie erklärte: "Wenn Frauen unter sich sind, feiern sie einfach besser." Zwei Damen an der Kasse passten auf, dass sich tatsächlich kein kostümierter Mann unter das närrische Weibervolk mischte. "Notfalls schauen wir auch nach", sagte die Organisatorin Marita Brückner. Und wenn doch, dann wage der sich bestimmt kein zweites Mal mehr rein, sagte sie augenzwinkernd.
Einzige Ausnahme: Alleinunterhalter Jochen Kroner, der heizte nämlich mit Stimmungs- ,Tanz-und Schunkelliedern den Weibern ein.