Investieren kann die Gemeinde Sonnefeld nur noch vorsichtig

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Im Haushaltsplan 2016 stehen 260 000 Euro für Erschließungsarbeiten des innerörtlichen Neubaugebietes Dorfberg zur Verfügung. Die Tiefbauarbeiten gehen zügig voran. Am Abzweig von der Weidhäuser Straße sind die neuen Konturen bereits gut zu erkennen. Foto: Klaus Oelzner
Im Haushaltsplan 2016 stehen 260 000 Euro für Erschließungsarbeiten des innerörtlichen Neubaugebietes Dorfberg zur Verfügung. Die Tiefbauarbeiten gehen zügig voran. Am Abzweig von der Weidhäuser Straße sind die neuen Konturen bereits gut zu erkennen. Foto: Klaus Oelzner

Die Gewerbesteuereinnahmen fließen nicht so wie erwartet. Sonnefeld muss vorsichtig haushalten.

Muss Sonnefeld in Zukunft kleinere Brötchen backen? Kämmerer Heiko Lech informierte den Gemeinderat in der letzten Sitzung vor der Sommerpause über einen erheblichen Einbruch im Bereich der Gewerbesteuer. Lech sagte gar: "Die negative Entwicklung der Gewerbesteuereinnahmen hat auch Sonnefeld erreicht." Als Haupteinnahmequelle der Kommune stand der Posten bei den Haushaltsberatungen im März noch in Vorjahreshöhe mit drei Millionen Euro zu Buch.

Die Entwicklung bis zum Jahresende sei nicht exakt vorauszusagen, sagte Lech bei seinem Halbjahresbericht über den Verlauf des Haushaltsjahres. Er gehe aber von einer zu erwarteten Minderung von rund zehn Prozent aus.
Die Kreisumlage sei zwar gesunken, aber infolge der positiven Entwicklung der kommunalen Umlagekraft um mehr als 200.000 auf 2,15 Millionen Euro steige der Beitragsanteil Sonnefelds.


Schlüsselzuweisungen fallen gar um 45,5 Prozent geringer aus

Außerdem sei eine Kürzung der Schlüsselzuweisungen um 45,5 Prozent auf nur noch 259.000 Euro zu verkraften. Als Lichtblick bezeichnete der Kämmerer Steigerungen bei der Einkommens- und Umsatzsteuerbeteiligung um knapp 150.000 Euro.

Lech hatte weitere Informationen für die Gemeinderäte: Die vorgesehene Mittelzuführung zum Vermögenshaushalt liegt mit einer Million um 870.000 Euro über der gesetzlichen Mindestforderung. Für die Haushaltsabwicklung sind keine neuen Kredite geplant. Ordentliche Tilgungen sind in Höhe von rund 0,2 Millionen Euro vorgesehen.

Die Pro-Kopf-Verschuldung seit dem Jahresanfang, wo sie bei 584 Euro lag bis zur Jahresmitte auf 565 Euro zurückgegangen. Allerdings waren bis zum 30. Juni 0,8 Millionen Euro aus Rücklagen entnommen worden. Angelaufene Erschließungsmaßnahmen für die Baugebiete Dorfberg (Sonnefeld) und Stierwiese (Gestungshausen) stehen mit 260.000 Euro beziehungsweise 216.000 Euro im Plan. 5,8 Millionen Euro kostet der Umbau der Domänenhalle. 1,71 Millionen Euro stehen heuer für dieses Projekt im Haushaltsplan. An Zuwendungen aus verschiedenen Töpfen sind dafür bisher rund 3,3 Millionen Euro in die Gemeindekasse geflossen. Die abschließenden Worte des Kämmerers enthielten eine Mahnung: "Aufgrund der bisherigen Haushaltsentwicklung sind zwar derzeit keine haushaltsrechtlichen Maßnahmen notwendig. Dennoch erscheint im Hinblick auf die ungewisse Höhe der Gewerbesteuereinnahmen Zurückhaltung geboten."


Der Eigenbetrieb Wasser/Abwasser erwirtschaftete 2015 ein Minus

Das Gremium nahm dies zur Kenntnis, eine Aussprache zu den Ausführungen gab es nicht. Im weiteren Verlauf der Sitzung ging es um die Jahresrechnung 2015 für den Eigenbetrieb Wasser/Abwasser, dessen Bilanzsumme bei zehn Millionen Euro liegt. Beim Betriebszweig Abwasser konnte ein Gewinn (40.000 Euro) erzielt werden, beim Bereich Wasserversorgung gab es Verluste von 64.000 Euro - unterm Strich ergab sich also ein Verlust.