IHK zeichnet heuer sechs Abschlussarbeiten von Hochschulabsolventen aus.
Leandro Rodriguez hat sich in seiner Abschlussarbeit im Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit einem besonderen Thema gewidmet. Er untersuchte den Ritus der Genitalbeschneidung männlicher Kinder und griff das Selbstbestimmungsrecht und die Religionsfreiheit von Jungen auf. Innovative Themen wie dieses sind es, die von der Industrie-und Handelskammer zu Coburg (IHK) mit einer Geldzuwendung bedacht werden.
In den Vorjahren wurden immer vier junge Hochschulabsolventen mit je 1000 Euro belohnt. In diesem Jahr, so IHK-Präsident Friedrich Herdan, waren die eingereichten Arbeiten so gut, dass die Wahl sehr schwer gefallen sei. Deshalb erhielten heuer sechs junge Menschen eine Urkunde und als Anerkennung je 750 Euro.
Um das Preisgeld zu erhalten, müssen die Abschlussarbeiten für die jeweiligen akademischen Grade vor allem einen innovativen Charakter besitzen. Ein zusätzliches Kriterium, so Herdan, sei die Fähigkeit des Verfassers, schlüssige umsetzbare Lösungen zu erarbeiten. "Diese Eigenschaft ist herausragend wichtig für die spätere Arbeit der Hochschulabsolventen", weiß der Präsident.
Ausgezeichnet wurden Diplom-, Master-und Bachelor-Arbeiten aus unterschiedlichen Studiengängen wie Elektro-und Informationstechnik, Elektrotechnik-und Informatik, Versicherungsmanagement, Architektur, "ntegrative Gesundheitsförderung und "oziale Arbeit.
Mit dem IHK-Preis, so Herdan, sollen die Studenten einen Anreiz erhalten, weiter innovative mutige Ideen zu entwickeln. Und freilich verfolge die IHK damit auch den Zweck, junge Leute in der Region zu halten.
In enger Kooperation zwischen Hochschule und Wirtschaft möchte die IHK akademische Fachkräfte für den Standort Coburg gewinnen. Unter anderem gelinge das auch mit der Campus-Messe, die seit acht Jahren an der Hochschule stattfinde. Im Wirtschaftsraum Coburg eröffne sich den jungen Menschen eine Bandbreite unterschiedlicher Unternehmen in vielen Branchen, ob Automotive, Maschinenbau, Kunststoff-und Elektroindustrie, aber auch Spielwaren, Polstermöbel und Verpackungen sowie IT, Logistik oder Versicherungen.
Eckardt Buchholz-Schuster von der Hochschulleitung fand es besonders bemerkenswert, dass sich drei der Arbeiten mit der Thematik einer Migrationsgesellschaft auseinandersetzen. "Hier greifen junge Leute Themen von hoher Relevanz auf und das freut uns."
Die PreisträgerDaniel Steiner: "Belastbarkeit von Motorschutzschaltern unter Berücksichtigung der EU-Motorenverordnung 640/2009", Fakultät Maschinenbau, Masterstudiengang: Elektro- und Informationstechnik.
Marina Reißenweber: "Akustisch induzierte Kavitationseffekte in Flüssigkeiten," Fakultät Angewandte Naturwissenschaften " im Diplom-Studiengang "Physikalische Technik"..
Julia Hering: "Telematik auf dem deutschen Versicherungsmark", Fakultät "Wirtschaft" im Bachelor-Studiengang "Versicherungsmanagement".
Julian Weber: "Zentrum für Migration und Integration in Köln," Fakultät "Design" im Bachelor-Studiengang "Architektur".
Andreas Nagel: "Der Einfluss des Kohärenzgefühls auf das subjektive Stressempfinden von Studierenden-eine Längsstudie", Fakultät "soziale Arbeit" im Bachelor-Studiengang "Integrative Gesundheitsförderung".
Leandro Rodriguez: "Elterlicher Paternalismus und Kindeswohl im Spannungsfeld zur nicht-indizierten Genitalbeschneidung männlicher Kinder" an der Fakultät "soziale Arbeit und Gesundheit im Bachelor-Studiengang "soziale Arbeit."