In Rödental gibt es zu viele Leerstände

1 Min
Für diesen Komplex plant ein Investor eine Wohnanlage. Alternativ wäre aber auch ein Gewerbepark denkbar. Fotos: Rainer Lutz
Für diesen Komplex plant ein Investor eine Wohnanlage. Alternativ wäre aber auch ein Gewerbepark denkbar. Fotos: Rainer Lutz
Hier empfehlen die Planer einen Abriss und Neubau. Foto: Rainer Lutz
Hier empfehlen die Planer einen Abriss und Neubau. Foto: Rainer Lutz
 
Leerstand in Mönchröden I Foto: Rainer Lutz
Leerstand in Mönchröden I Foto: Rainer Lutz
 
Leerstand in Mönchröden II Foto: Rainer Lutz
Leerstand in Mönchröden II Foto: Rainer Lutz
 

Rödental sucht nach Wegen, brach liegende Gebäude wieder zu nutzen. damit soll auch der Verbrauch an frischem Bauland reduziert werden.

Es wird viel gebaut im Freistaat - aber an den falschen Stellen. Zu diesem Schluss kam unlängst eine Untersuchung zur Infrastrukturentwicklung in Bayern. Eine Entwicklung, die Rödentals Stadtrat für die eigene Stadt vermeiden will. So wurde ein Planungsbüro damit beauftragt, ein "klimagerechtes Flächenmanagement" für die Stadt zu entwickeln. Erste Ergebnisse bekam der Rat bei seiner Sitzung am Montagabend vorgestellt.

Ein Ziel einer solchen Siedlungsentwicklung soll die Minimierung des Flächenverbrauchs sein, stellte Uwe Ferber vom Planungsbüro Stadtland UG aus Leipzig an den Beginn seiner Ausführungen. Er sagte allerdings auch, dass eine Verdichtung der Bebauung durch Schließen von Baulücken mit Blick auf das Klima in der Stadt nicht übertrieben werden sollte. Je mehr das Grün aus der Bebauung verschwindet, desto mehr wird sich die Luft in heißen Sommermonaten erhitzen, warnte er. Doch es gibt andere Wege, Bauland außerhalb zu sparen. Rödental verfügt nämlich über eine Vielzahl von leer da stehenden Gebäuden. Große Industrieanlagen machen einen Teil aus, aber es gibt vor allem auch sehr viele kleinere Leerstände. "Der Großteil der Brachen ist kleiner als 1000 Quadratmeter Grundfläche", sagte Ferber. Insgesamt fanden die Planer bei der Bestandsaufnahme 144 Gebäude auf einer Gesamtfläche von rund 52 Hektar, für die eine neue Nutzung gefunden werden könnte.


Angebot an Bauwillige

Bauinteressenten sollte die Stadt immer auch auf solche Objekte aufmerksam machen, findet Ferber. Große Objekte wie das ehemalige Datox-Areal oder das Haus Gnaileser Straße 2 müssten nicht zwingend zu Wohnprojekten werden. Gründerzentren oder Gewerbeparks wären denkbare Alternativen, meinen die Planer. Leer stehende Wohnhäuser gibt es zwar in beachtlicher Zahl in den Kernstadtteilen. Aber vor allem waren den Stadtland-Spezialisten die Stadtteile Weißenbrunn und Schönstädt ins Auge gefallen, wo sie eine besonders hohe Zahl von Leerständen fanden.

Hier sollten alle Beteiligten - also Eigentümer, Stadt, mögliche Investoren sowie Förderstellen - an einen Tisch geholt werden, um Möglichkeiten für alle Objekte auszuloten.

Die gesammelten Daten kann die Stadt in die bayerische Flächenmanagement-Datenbank einpflegen. So könnten Interessenten und Anbieter zusammengeführt werden, erklärte Ferber.


Rödental nicht im Negativtrend

Die Planer gingen bei ihrer Untersuchung vom landesweiten Trend aus, dass die Bevölkerung zwar in den ländlichen Kommunen schwindet, der Flächenbedarf dort jedoch permanent steigt. Ein Trend, der in Rödental nicht zutrifft. Bevölkerungsschwund ist hier kein Thema.

Umso dringender sollte versucht werden, ungenutzten Wohnraum wieder nutzbar zu machen. Denn in Rödental werden nach Berechnungen von Stadtland UG in den kommenden Jahren mindestens 350 Ein- und Zweifamilienhäuser gebraucht. Gut nutzbare Baulücken gibt es dagegen nicht viele. Eine der letzten soll noch dieses Jahr mit der Erschließung eines kleinen Baugebiets in Oberwohlsbach geschlossen werden.